Was hatte EHC-Coach Mitch Pohl in den vergangenen Wochen nicht immer wieder gewarnt: seine Spieler dürften nie nachlässig werden, dürften nie der Arroganz verfallen und glauben, man könne Spiele im Vorbeifahren gewinnen. Immer wieder hart arbeiten, von Beginn an bereits sein und leidenschaftlich kämpfen, gab der Trainer Woche um Woche aus. Sechs Mal hatten die „Löwen" dies befolgt, sechs Mal hatten sie gewonnen. Beim siebten Spiel aber, war plötzlich alles anders: nachlässig, unkonzentriert und überheblich trat ein Großteil der Mannschaft bei den „Wölfen" auf. Einige der Leistungsträger waren kaum zu sehen, nach vorne hatte man wenig Durchschlagskraft und in der Verteidigung klafften phasenweise große Löcher. Torhüter Fabian Birk, der bei einem Tor nicht ganz glücklich aussah, konnte man da noch am wenigsten einen Vorwurf machen, ohne ihn hätte es für die „Löwen" sonst wohl die erste Saisonniederlage gesetzt.

In der ersten Minute hatte Waldkraiburg gleich eine dreifache Chance, aber sowohl Daniel Hämmerle, wie auch im Nachschuss Fritz Geuder und Dominik Bahner scheiterten an Keeper Nick. In der dritten Minute sollte es dann aber doch klappen: Jan Loboda traf mit einem seiner gewohnten Geschosse zur 1:0-Führung für den EHC (02:53). Nach guten Gelegenheiten für die Gastgeber, durch Walther und Augst, die Keeper Fabian Birk alle entschärfte, leistete sein Gegenüber Andreas Nick Hilfestellung für Waldkraiburgs 2:0: Nick wollte einen Rückpass klären, traf den Puck aber nicht wirklich, sondern bediente nur den heranrauschenden Dominik Bahner der direkt einnetzte (11:47). Die vielen mitgereisten Waldkraiburger Fans freuten sich schon auf einen erneut torreichen Abend, doch diesmal lief es anders. Denn mit dem EV Bad Wörishofen waren die „Löwen" auf den stärksten Gegner der bisherigen Saison getroffen und gleichzeitig lieferte der EHC seine bisher schwächste Vorstellung ab. Das 2:0 retteten die Mannen von Mitch Pohl, die auf den verletzten Peter Richter verzichten mussten, aber noch in die Pause.

Im zweiten Durchgang schoss Bad Wörishofen zwar nur sieben Mal auf das Tor der Gäste, einer der Versuche fand aber seinen Weg ins Ziel. Diesmal gab dafür Waldkraiburg unfreiwillig Hilfestellung. Robert Mayer konnte zwei Meter vor dem Tor ungehindert schießen, doch der Stürmer traf den Puck nicht richtig und das schwarze Spielgerät schlitterte in Richtung Alexander Schrödinger. Der EHC-Verteidiger, der ansonsten einen sehr soliden Job machte, konnte nicht mehr zeitig reagieren, der Puck traf seinen Schlittschuh und wurde ins Tor abgelenkt (34:23). Nur noch 2:1 aus Sicht der Gäste, die mit zunehmender Spieldauer weiter abbauten.

Im Schlussdrittel zeigten die „Löwen" noch weniger Spielfreude und bettelten förmlich um den Ausgleich. Und die „Wölfe" taten ihnen diesen Gefallen: der EHC verpatzte einen Wechsel, Franz Schmidt brach auf der gegenüberliegenden Seite durch, zog an der blauen Linie ab und Keeper Fabian Birk schlüpfte der Puck zwischen Fanghand und Schoner hindurch ins Netz. Pech für den Schlussmann der „Löwen" der in den Minuten zuvor aber schon mehrere Großchancen der Kurstädter vereitelt hatte. Jetzt drängten die Hausherren auf den dritten Treffer und viele unnötige Waldkraiburger Strafzeiten, bei deren Vergabe auch die Schiedsrichter keine gute Figur machten, erleichterten diese Druckphase- er sollte aber nicht mehr fallen. 2:2- und das mit Glück; möglicherweise findet man in dieser Punkteteilung aber auch etwas Gutes, denn jetzt haben die „Löwen" gesehen, dass man kein Spiel nachlässig angehen darf.

EV Bad Wörishofen : EHC Waldkraiburg 2:2 (0:2/1:0/1:0). Tore: 0:1 02:53 Loboda J. (Lederer J.), 0:2 11:47 Bahner D., 1:2 34:23 Röhling B. (Mayer R.), 2:2 45:51 Schmidt F. (Hofer M.). Strafen: EV Bad Wörishofen 2 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 14 Strafminuten + 10 Minuten Disziplinarstrafe (Loboda J.).