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Schneechaos in Fürstenfeldbruck
27.11.2010 - 16:24 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Normalerweise dauert ein Eishockeyspiel ja bekanntermaßen 60 Spielminuten. Oft, und gerade in Ligen wie der Landesliga, in denen auch Spielstätten ohne Stadiondach zugelassen sind, kann aber auch schon früher Schluss sein. Am Freitagabend musste dies auch der EHC Waldkraiburg beim EV Fürstenfeldbruck feststellen, denn nach 40 Spielminuten war die Begegnung beim Stande von 2:2 schon zu Ende. Die Eismaschine kam aufgrund des starken Schneefalls mit dem Räumen der Spielfläche nicht mehr nach, die Partie wurde abgebrochen. Über die Wertung des Spiels entscheidet nun der Verband.

Zu Beginn des Spiels schneite es nur leicht, ohne Probleme konnte die Partie angepfiffen werden. Für den EHC Waldkraiburg sind offene Stadien noch immer ein Novum, nur wenige Spieler sind diese äußeren Umstände gewohnt- und der Schnee, der beim Passspiel den Puck zusätzlich verlangsamt, ist eine weitere Umstellung für die „Löwen". Die „Crusaders" sind diese Umstände gewohnt und gerade vor dem Hintergrund, dass der Dritte Fürstenfeldbruck, gegen den Zweiten Waldkraiburg wichtige Punkte einfahren konnte, gingen die Hausherren hoch motiviert ins Spiel- die erste Gelegenheit für die Mannschaft von Tibor Miklos durch Florian Buchwieser konnte EHC-Keeper Fabian Birk jedoch entschärfen. Die „Löwen" fanden langsam aber sicher hinein und nach guten Möglichkeiten für Mario Sorsak, Harald Nuss und Oli Ferstl war es schließlich Jürgen Lederer, der Waldkraiburg mit 1:0 in Front schoß (14:44). Inmitten zweier Brucker Verteidiger ließ Lederer nicht ab, ging der Scheibe nach, überwand den ansonsten sehr souveränen EV-Schlussmann Severin Dürr und erzielte so den ersten Treffer. Nun waren die „Crusaders" aber geweckt, sie störten den EHC früh und attackierten die heranstürmenden „Löwen", selber erspielten sie sich im ersten Durchgang jedoch nur wenige ernstzunehmende Chancen. So war es wieder an den Industriestädtern nachzulegen und wieder war es Jürgen Lederer, der den mitgereisten Waldkraiburger Anhang jubeln ließ: ähnlich wie bei seinem ersten Treffer war Lederer entschlossener als die Brucker Verteidiger und in der Konsequenz hieß es 2:0 für die Gäste (18:37). Mit diesem Pausenstand und langsam stärker werdenden Schneefall ging es in die Kabine.

Der zweite Durchgang war etwas verwirrend- der EHC Waldkraiburg hatte nun zwar mehrere gute Gelegenheiten, auf 3:0 zu erhöhen, die Tore machten aber die Hausherren. Zunächst scheiterten Daniel Hämmerle und Sorsak an Keeper Dürr. Als dann Peter Richter fälschlicherweise wegen Beinstellens auf die Strafbank musste, nutzte Fürstenfeldbruck diese Überzahl eiskalt aus und erzielte mit Sebastian Ehemann den 1:2-Anschlusstreffer. Waldkraiburg steckte nun zwar nicht auf aber nach vorne wollte nichts mehr Zwingendes herausspringen. EHC-Coach Mitch Pohl, der trotz schwerer Erkältung natürlich mit nach Fürstenfeldbruck gereist war, nahm wie schon so oft in dieser Saison seine Auszeit. Bisher hatte dies immer für einen positiven Impuls im Spiel der „Löwe" gesorgt- diesmal waren es aber zunächst die „Crusaders", die zum zweiten Mal einnetzten. Nach einer Unachtsamkeit im neutralen Drittel eroberte Patrick McGehee die Scheibe und traf zum 2:2-Ausgleich. Was die Unparteiischen in geschlagenen zwei Minuten zuvor aber nicht gesehen hatten, war, dass ein Brucker Angreifer bei einem überhasteten Sturz ins „Löwen"-Tor das Gehäuse von Birk verschoben hatte. Etwas glücklich also dieser Ausgleich für die Hausherren, komplett unverdient war er aber auch nicht. Die „Löwen" kämpften trotzdem weiter, drängten auf die erneute Führung, das zweite Drittel neigte sich aber bereits dem Ende- im Schlussdrittel wollten sie nun die Entscheidung erzwingen- doch dazu kamen sie nicht mehr, denn die Partie wurde vorzeitig abgebrochen.
Der Schneefall war während der zweiten 20 Spielminuten stärker geworden, in der Drittelpause schneite es dann dermaßen, dass man eher an Skifahren, als an Eishockeyspielen dachte. Die Regeln sehen in einem solchen Fall eine maximale 45-minütige Pause vor, an deren Ende die Schiedsrichter entscheiden müssen, wie sie weiter verfahren. Die Unparteiischen entschieden sich schließlich, das Spiel beim Stande von 2:2 abzubrechen. Nun muss der Verband entscheiden, ob die Partie so gewertet wird, oder ob sie neu angesetzt wird.

 
 
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