Am Freitag reist die Mannschaft von EHC-Coach Mitch Pohl ins Eislaufstadion nach Ottobrunn, wieder eine Anlage ohne Überdachung. Bei den derzeitigen Wetterverhältnissen dürfen sich die Industriestädter wohl schon jetzt auf ähnliche äußere Umstände wie am letzten Freitag in Fürstenfeldbruck einstellen, denn schenkt man den Prognosen Glauben, wird es auch an diesem Freitag wieder schneien. „Bei ähnlich widrigen Umständen wie letzten Freitag, wird es für uns eine genauso schwere Nummer" erklärt Mitch Pohl. „Solche Spiele haben dann ganz schnell ihre eigenen Gesetze, dann darf man keine Mannschaft unterschätzen, bloß weil sie da unten drin steht" so der 42-Jährige weiter. Ottobrunn ist noch ohne Sieg und mit 74 Gegentoren in 10 Spielen Schlusslicht der Landesliga Süd-West. EHC-Coach Mitch Pohl schickt auch aus einem anderen Grund seine Stoßgebete in Richtung Himmel: „wenn schon wieder ein Spiel ausfällt oder verschoben werden muss, wäre das natürlich unvorteilhaft. Wir hinken sowieso schon total hinten nach und können so auch keinen richtigen Rhythmus entwickeln". Neun Spiele haben seine „Löwen" mit der abgebrochenen Partie in Fürstenfeldbruck bislang absolviert, wird das letzte Spiel mit 2:2 gewertet- was vom Bayerischen Eishockeyverband noch immer nicht entschieden ist- ist Waldkraiburg weiter ohne Niederlage. Mit zwei Remis und sieben Siegen haben sie dann insgesamt 16:2 Punkte auf dem Konto und immer noch Platz 2 inne.

Vor dem EHC steht lediglich die EA Schongau, die Übermannschaft in der Landesliga Süd-West. „Das wird ein echter Gradmesser, dann wissen wir endlich, wo wir stehen- denn wenn man ehrlich ist, hatten wir bisher eher die leichteren Gegner. Schongau hat da in der Breite schon die besseren Ergebnisse eingefahren" gibt EHC-Coach Pohl zu. Die „Mammuts" sind ebenfalls ohne Niederlage, nur beim 2:2 gegen Geretsried ließen sie einen Punkt liegen. Elf Spiele hat die Truppe von Reiner Lohr absolviert, zuletzt gewann der Bayernliga-Meister von 2002 mit 8:2 in Burgau und mit 8:3 gegen Bad Aibling. 2007 stieg Schongau in die Landesliga ab und zählt seither zu den stärksten Teams des Südens. „Ich hab mich über die EA informiert, sie spielen mit vier guten Reihen und traben in einem ganz ordentlichen Tempo. Für mich waren sie von Beginn an die bestimmende Mannschaft in unserer Gruppe" sagt Mitch Pohl. Er selber erinnert sich noch an einen eigenen, aktiven Auftritt in Schongau: „als wir mit Rosenheim abgestiegen waren, haben wir gegen Schongau das erste Spiel gehabt und prompt mit 3:5 verloren. Da haben unsere Fans gleich einen Sitzstreik vor dem Mannschaftsbus gemacht" erinnert sich Pohl. Einen Sitzstreik wird die „Löwen" im Falle einer Niederlage am Sonntag sicher nicht erwarten- was die Fans von ihren Waldkraiburger Spielern jedoch erwarten, ist das gleiche, was auch der Trainer fordert: „die Jungs müssen das machen, was sie auszeichnet. Sie müssen hart arbeiten, kämpfen bis zum umfallen und mit Geduld agieren. Gegen starke Teams darf man sich in der Offensive nicht zu viel Waghalsiges erlauben" weiß Pohl. Aus seiner Defensivabteilung kommt dafür zum ungünstigsten Zeitpunkt eine Hiobsbotschaft, denn Top-Verteidiger Jan Loboda, der schon in den letzten Wochen mit Schmerzen auflief, fällt bis Weihnachten verletzt aus. Umso mehr sind also die anderen Führungsspieler des EHC am Freitag in Ottobrunn und besonders am Sonntag zuhause gegen Schongau in der Pflicht, alles zu geben. Damit dann auch die Besucher der Christbaumversteigerung, die im Anschluss an die Partie in der Stadiongaststätte stattfindet und zu der jeder recht herzlich eingeladen ist, dem EHC viel zurückgeben können.