Diese Rechnung dürfte beglichen sein, zwischen dem EHC Waldkraiburg und dem EV Bad Wörishofen: am Sonntagabend gewannen die „Löwen" mit 3:1 im heimischen Stadion gegen die Allgäuer und revanchierten sich damit ihrerseits für das 2:2 vor knapp einem Monat im Hinspiel. Das Remis in Bad Wörishofen war die bisher einzige Partie, in der die Industriestädter nicht die volle Punktzahl einstreichen konnten, mit dem Sieg am Sonntag und dem 3:0 am Freitag in Kempten, konnte die Mannschaft von EHC-Coach Mitch Pohl wieder mal ein perfektes Wochenende feiern.

Einer würde das möglicherweise nicht unterschreiben, nämlich „Löwen"- Keeper Fabian Birk. Der Schlussmann des EHC, der im Augenblick „wirklich überragend hält", wie sein Kapitän Peter Richter bestätigt, schaffte in den bisherigen 12 Saisonspielen schon drei Mal einen „shut-out", das heißt, in drei Begegnungen blieb der 23-Jährige ohne Gegentor. Alle Spiele- in Senden, Ottobrunn und Kempten- fanden aber auswärts statt, in der eigenen „Löwen-Höhle", wollte es Birk bisher nicht gelingen. Ein Umstand, der den ehrgeizigen Keeper ziemlich wurmt, wenn man ihn sich nach dem Spiel so ansah. Denn auch am Sonntag musste er am Ende wieder ein etwas dummes Gegentor hinnehmen, beim 3:1-Sieg seiner Mannschaft gegen Bad Wörishofen. Doch allzu sehr sollte sich Birk darüber nicht ärgern, denn in den letzten vier Spielen musste er sich insgesamt nur zwei Mal geschlagen geben, beim 2:1-Sieg gegen Tabellenführer Schongau und eben am Sonntag gegen Bad Wörishofen. Noch immer hat Waldkraiburg mit 15 Gegentoren die stärkste Defensive und im Sturm sind bei 96 erzielten Treffern ja offenbar auch noch ein paar Mannschaftskollegen von Birk, die wissen, wo des Gegners Tor steht. Allen voran Jürgen Lederer, der in 12 Spielen 36 Scorerpunkte einheimsen konnte.

Auch gegen Bad Wörishofen war es, wie schon oft in dieser Saison, wieder Lederer, der die „Löwen" auf die Siegerstraße schoss. In der 12.Spielminute zog der Stürmer kurz nach der blauen Linie einfach mal ab, überraschte damit offensichtlich Keeper Alexander Rippl und die für einen Sonntag mit nur 308 Zuschauern etwas spärlich besuchte „Löwen-Höhle" konnte erstmals beginnen zu beben (11:59). Weitere Treffer sollten aber nicht fallen, denn wie auch schon im Hinspiel hatte der EHC mit den Wörishofenern seine Probleme. Häufig tauchte die Mannschaft von Andreas Schweinberger und Josef Sirch vor dem Tor der Waldkraiburger auf und prüfte Keeper Birk ein ums andere Mal, der Schlussmann der Hausherren parierte aber stark.

Im zweiten Drittel lief es dann besser für den EHC Waldkraiburg. Nach einem ersten guten, aber erfolglosen Versuch von Harald Nuss war es in der 24.Spielminute erneut Jürgen Lederer, der mit seinem  zwölften Saisontor auf 2:0 für Waldkraiburg erhöhte (23:57). Ohne die starke Vorarbeit von Thomas Rott, der sich zunächst gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und dann schoss wäre dieser Treffer aber kaum zustande gekommen. Lederer musste den Abpraller über den am Boden liegenden Keeper Rippl nur mehr einnetzen. Nach gut 35 Minuten hatte der EHC Waldkraiburg in der insgesamt sehr fairen, und von den Unparteiischen sehr gut geführten Partie erstmals Überzahl. Diese Gelegenheit ließ sich der Kapitän der „Löwen" nicht entgehen: Peter Richter traf von der blauen Linie mit einem echten „Strich" ins obere Toreck zum 3:0 für die Gastgeber. Haargenau das gleiche Tor war dem 27-Jährigen zwei Tage zuvor schon in Kempten gelungen.

Im Schlussdrittel verlor Waldkraiburg dann etwas den Faden und machte auch körperlich nicht mehr den spritzigsten Eindruck. Doch verständlich, schließlich fehlten mit Jan Loboda und dem gesperrten Daniel Hämmerle zwei wichtige Stützen des „Löwen"-Spiels. So kam es dann auch, dass sich Fabian Birk in der 49.Minuten einem strammen Schuss von Christian Augst geschlagen geben musste. Den elften Sieg im zwölften Spiel ließen sich die Waldkraiburger aber nicht mehr nehmen und die Rechnung mit dem EV Bad Wörishofen war damit auch beglichen.