Mit einem leistungsgerechten 1:1-Unentschieden war es nach dem ersten Drittel noch in die Pause gegangen. Beide Mannschaften spielten in den ersten 20 Minuten bereits sehr temporeich, der EV Moosburg war von Trainer Markus Eberl bestens eingestellt worden und hatte in der frühen Phase des Spiels sogar die besseren Möglichkeiten. Die starke Offensive der Gastgeber war es daher auch, die in Führung gehen konnte: Daniel Harrer spielte sich im Rücken der etwas verwirrten EHC-Defensive, der mit Alexander Schrödinger ein erfahrener Verteidiger fehlte, frei und traf zum 1:0 für die Hausherren (08:03). Nach einem feinen Querpass von Daniel Hämmerle und dem folgenden satten Schlagschuss von Jürgen Lederer konnte der EHC diese Führung aber nur wenige Minuten später wieder egalisieren (13:09).

In der 24.Minute halfen die Hausherren der Sparkassen-Arena dann freundlich mit, die „Löwen" erstmals in Führung zu bringen: Jan Loboda zog an der blauen Linie ab, Fritz Geuder lenkte offenbar ab und EVM-Keeper Eggerdinger ließ die Scheibe an den Schoner eines Kollegen abprallen, der vor ihm stand. Das schwarze Spielgerät änderte seine Richtung dadurch erneut und kullerte ins eigene Tor (23:06). Kurz darauf zielte Loboda noch genauer und traf mit einem seiner gewohnt ungemein harten Schlagschüsse von der blauen Linie direkt zum 3:1 (23:40). Beide Tore entstanden zusätzlich unter freundlicher Mithilfe der Moosburger Feldspieler, denn beide Male saß mindestens ein Spieler der Dreirosenstädter auf der Strafbank. Bei Mario Sorsaks Alleingang, den der 24-Jährige mit dem 4:1 abschloss (29:50), standen beide Teams aber in voller Stärke auf dem Eis. Warum der EHC trotzdem Konter um Konter fahren konnte und mit nur einem öffnenden Pass die gesamte EVM-Defensive aushebeln konnte, lag vor allem daran, dass die Gastgeber nun alles daran setzten, zu ihrem zweiten Treffer zu kommen. Dies sollte Tobi Hanöffner in der 38.Minute auch gelingen (37:14), zuvor staubte Harald Nuss aber einen weiteren abgeprallten Hammer von Loboda zum fünften Tor für den EHC ab (34:38).

Im Schlussdurchgang schlug der EV Moosburg dann eine härtere Gangart an und spielte deutlich körperbetonter. Nach vorne wollte man aber nur noch wenig investieren- verständlich, denn nach dem 6:8 aus dem Hinspiel mussten die Moosburger beim Stande von 5:2 einen Sechs-Tore-Vorsprung aufholen, der nach dem abgezockten Treffer von Lederer noch anwuchs (47:58). Alexander Eberl verkürzte dann zwar nochmals gekonnt auf 3:6 (48:32), den Schlusspunkt setzte aber der EHC der Minuten vor Schluss, mit dem derzeit überragend spielenden Daniel Hämmerle (56:59). Zwar schießt der 28-Jährige derzeit wenige Tore- er lenkt das Spiel aber, hilft in der Defensive und legt viele Treffer auf; Hämmerle repräsentiert damit recht gut, was den EHC Waldkraiburg ausmacht: die mannschaftliche Geschlossenheit und der Teamgeist, jeder arbeitet hier für den anderen, es geht nicht nur um den Torerfolg für den Einzelnen. Selbst die größten Egoisten haben das Abspielen auf den besser postierten Spieler für sich entdeckt. Und selbst eine Mannschaft wie der EV Moosburg, die seit über einem Jahr zuhause nicht mehr verloren hat und über die technisch besseren Einzelspieler verfügt, zieht da dann auch den Kürzeren.

EV Moosburg : EHC Waldkraiburg 3:7 (1:1 / 1:4 / 1:2). Tore: 1:0 08:03 Harrer D. (Held G.), 1:1 13:09 Lederer J. (Hämmerle D., Loboda J.), 1:2 23:06 Geuder F., 1:3 23:40 Loboda J. (Richter P., Nuss H.), 1:4 29:50 Sorsak M. (Schneider K.), 1:5 34:38 Nuss H. (Loboda J.), 2:5 37:14 Hanöffner T. (Harrer D., Popp A.), 2:6 47:58 Lederer J. (Nuss H.), 3:6 48:32 Eberl A., 3:7 56:59 Hämmerle D. (Lederer J., Loboda J.). Strafen: EV Moosburg 12 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 6 Strafminuten