Dass die Eishockey-Ästheten in dieser Partie nicht voll auf ihre Kosten kommen würden, war den meisten schon vor der Partie klar; dass es in diesem Spiel aber derart viele Unterbrechungen und Strafzeiten geben würde, hatten nur die wenigsten geglaubt. Allein im ersten Durchgang sammelten die „Nature Boyz" 14 Strafminuten, geschuldet war diese ihrem besonders „körperbetonten" Einsatz. In der 7.Minute war die Mannschaft von Max Vogl durch Thorsten Stranninger auch in Führung gegangen (06:21), nachdem Waldkraiburg mehrere eigene gute Gelegenheit liegen ließ. Kurz darauf wurde es erstmals hektisch und etwas „intimer" vor dem Forster Tor- in der Folge mussten EHC-Kapitän Peter Richter, Jan Loboda, sowie drei weitere „Nature Boyz" auf die Strafbank. Kurz darauf folgte der erste Streich von Daniel Hämmerle: er fuhr um das Tor von Hans Georg Huber herum und auf Höhe des Pfostens netzte er aus spitzestem Winkel zum 1:1-Ausgleich ein (12:38). Noch vor der Pause traf dann auch noch Fritz Geuder zur erstmaligen 2:1-Führung, als er einen Abpraller von Dominik Bahner verwandelte (17:59). Die viele kleinen Nicklichkeiten zwischen den Spielern beider Teams fanden dabei aber weiterhin kein Ende, die Stimmung war etwas angespannt- irgendwie lag es bereits in der Luft, dass es heute noch einige größere Strafzeiten geben würde.

Der zweite Durchgang begann entspannter und Daniel Hämmerle traf nach überragendem Zuspiel von Jürgen Lederer, der in den letzten Spielen nicht nur seine Torjäger, sondern auch seine Vorlagengeber-Qualitäten entdeckt, zum 3:1 (23:35). Wenige Minuten später erhöhte Hämmerle in Überzahl zum 4:1 (30:21). Die folgenden Minuten gehörten aber Dominik Bahner und Forsts Willy Welsch: die beiden „Angreifer" nahmen ihre Spielerbezeichnung wohl etwas zu wörtlich und wurden nach einem heftigen Stell-dich-ein mit einer 5 Minuten+Spieldauerstrafe frühzeitig zum duschen geschickt. Beide würden das Rückspiel am Sonntag nur zwei Tage später somit von der Tribüne verfolgen müssen. Wenig später wurde aber auch wieder Eishockey „gespielt" und Jan Loboda erhöhte, mit einem Handgelenksschuss ins Toreck, auf den zweiten Pausenstand von 5:1 (32:38).

Das Schlussdrittel begann mit dem 5:2-Anschlusstreffer der Gäste aus Forst, erneut war es Stranninger, der, mit seinem zweiten Tor des Abends, nochmals die Kräfte der „Nature Boyz" mobilisierte (43:11). Forst kämpfte wieder weiter, machte die fehlenden technischen Fähigkeiten durch hohen körperlichen Einsatz wett, doch der EHC Waldkraiburg hielt in gewohnter Weise dagegen. Jan Loboda traf nach tollem Solo nur den Pfosten, Mathias Maier Mario Sorsak scheiterten an Keeper Huber. Somit musste wieder der Mann des Abends ran, nämlich Daniel Hämmerle. Erneut ging dem Treffer zum 6:2-Endstand ein überragender Pass von Jürgen Lederer voraus, erneut verwandelte Hämmerle ganz abgezockt mit all seiner Routine (53:13). Der erste der beiden Vergleiche mit dem SC Forst ging damit völlig verdient an die „Löwen", beim Rückspiel in Forst, nur zwei Tage später, wird allerdings mindestens der gleiche Einsatz gefragt sein.

EHC Waldkraiburg : SC Forst 6:2 (2:1/3:0/1:1). Tore: 0:1 06:21 Stranninger Th. (Dimitrijs K., Kratzmeir Ch.), 1:1 12:38 Hämmerle D. (Lederer J.), 2:1 17:59 Geuder F. (Bahner D.), 3:1 23:35 Hämmerle D. (Lederer J., Sorsak M.), 4:1 30:21 Hämmerle D. (Lederer J., Schrödinger A.), 5:1 32:38 Loboda J. (Hämmerle D., Lederer J.), 5:2 43:11 Stranninger Th. (Dimitrijs K.), 6:2 53:13 Hämmerle D. (Lederer J., Schrödinger A.). Strafzeiten: EHC Waldkraiburg 17 Strafminuten + 20 Minuten Disziplinarstrafe (Bahner D.), SC Forst 29 Strafminuten + 20 Minuten Disziplinarstrafe (Welsch W.). Zuschauer: 321