„Heute haben mir einige Spieler gefehlt, beim Rückspiel werde ich es euch schwerer machen. Das verspreche ich euch!" So lautete die Drohung von Holzkirchens Trainer Mike Fröhlich auf der Pressekonferenz nach dem Hinspiel in Waldkraiburg, Mitte Dezember. Durch Tore von Mario Sorsak, Mathias Maier, Thomas Rott, Harald Nuss und zwei Treffer von Jan Loboda hatten die „Löwen" damals nach 0:1-Rückstand am Ende noch mit 6:2 gewonnen. Leicht fiel ihnen dieser Sieg allerdings nicht. Das körperbetonte Spiel der Holzkirchener erforderte eine Umstellung des EHC, sie mussten sich gedulden und auf die richtige Gelegenheit warten, um vor dem Tor zuzuschlagen. Jetzt geht es am Sonntag ins offenen Holzkirchener Hubertusstadion zum Rückspiel und auch EHC-Coach Mitch Pohl ist sich der Schwere dieser Aufgabe bewusst. Schon seit Wochen warnt er vor den schweren Spielen am Ende der Saison in Schongau, zuhause gegen Geretsried und auswärts gegen Fürstenfeldbruck und eben Holzkirchen.
Ein schwieriges Unterfangen, da die Motivation ständig hochzuhalten in den dazwischen liegenden, vermeintlichen, leichteren „Spielen"- wie er selbst am letzten Wochenende nach der Partie gegen Schlusslicht Ottobrunn betonte. Seine Mannschaft löste die letzten Aufgaben aber mit Bravour. Zuletzt siegte man souverän gegen Ottobrunn (14:0), die 1b des EC Bad Tölz (9:2), gegen Fürstenfeldbruck (15:1), sowie den 1.EC Senden (12:1). 195 Tore hat die Mannschaft um Kapitän Peter Richter derzeit geschossen, gleichzeitig nur 30 Gegentore kassiert. Zum Vergleich: Bayer Leverkusen hat als Tabellenzweiter derzeit 29 Gegentore hinnehmen müssen- die Mannschaft von Jupp Heynckes spielt allerdings Fußball- eine Sportart, in der bekanntlich weit weniger Tore fallen, als im Eishockey. Die Schlussmänner Fabian Birk und Robert Lode sind bisher das beste Gespann ligaweit. Soviel zum Theater im Sommer, der EHC hätte ein Torwartproblem.

Was die „Löwen" in den nächsten Spielen allerdings haben werden, ist ein Problem in ihrer Defensive, denn Verteidiger Peter Richter ist bis Mitte Februar beruflich in Amerika. Mit ihrem Kapitän fehlt den Industriestädtern nicht nur eine wichtige Säule in ihrer Verteidigung, sondern auch eine Persönlichkeit in der Kabine. Welche Rolle der 27-Jährige für den Teamgeist nämlich hat, zeigte das einzige Spiel, bei dem Richter bisher nicht dabei war: im November, in Bad Wörishofen, spielten die Waldkraiburger 2:2-Unentschieden und ließen zum einzigen Mal in dieser Spielzeit Punkte liegen. Mit Markus Schütz wird dafür zwar ein anderer, erfahrener Spieler in Holzkirchen wieder mit dabei sein und versuchen Richters Rolle auf dem Eis einzunehmen, aber auch die anderen Führungsspieler stehen gerade jetzt in der Pflicht, das junge Team zu lenken, wenn der Kapitän einmal von Bord ist.

Holzkirchen hat sich in den Begegnungen, seit dem 2:6 gegen die „Löwen", wacker geschlagen: gegen die Top-Teams Geretsried (4:4) und Fürstenfeldbruck (5:5) beispielsweise, wurden die Punkte geteilt- bei Schlusslicht Ottobrunn siegte der frühere Oberligist eindrucksvoll mit 12:0, ebenso wurde Senden (5:2), Forst (9:5) und Bad Tölz (7:3) besiegt. In der Partie gegen Burgau (4:6) hat die Mannschaft von Mike Fröhlich den Gegner nach eigenen Aussagen „unterschätzt", am letzten Freitag spielte man stark dezimiert beim TSV Trostberg 2:2-Unentschieden. Allein schon deswegen werden die Holzkirchener am Sonntag zuhause gegen die „Löwen" besonders motiviert zu Werke gehen.