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Löwen wollen zurück in die Bayernliga
Aufstiegsfinale am Freitag
23.02.2011 - 20:33 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Am kommenden Freitag ist es soweit: im Halbfinale um den Bayerischen Landesligatitel trifft der Vorrundemeister der Gruppe Süd-West aus Waldkraiburg, auf den Tabellenzweiten der Gruppe Nord, den EHC 80 Nürnberg. Offiziell zwar „nur" das Halbfinale, doch diese beiden Spiele sind der eigentliche Höhepunkt dieser Saison. Denn wer nach dem Hinspiel am Freitag in Waldkraiburg (19:45 Uhr) und am Sonntag in Nürnberg (18:30 Uhr) die Nase vorn hat, darf nicht nur um den Landesligatitel spielen, sondern ist als Finalteilnehmer automatisch auch Aufsteiger in die Bayernliga. Den „Löwen" bietet sich damit die Chance, nach einem Jahr Abstinenz wieder in das bayerische Eishockeyoberhaus zurückzukehren.

Mit dem EHC 80 Nürnberg haben die Industriestädter aber wohl den schwersten Gegner der Nordgruppe zugelost bekommen. Die Mittelfranken sind genau rechtzeitig in Schwung gekommen, denn nachdem sie während der Saison bis auf Platz sieben abgerutscht waren, starteten sie in den letzten Spielen eine eindrucksvolle Siegesserie: zehnmal triumphierte die Mannschaft von Stan Mikulenka hintereinander, schoss dabei 83 Tore und kassierte nur 23 Gegentore. Zuletzt, am vergangenen Sonntag besiegten sie im eigenen Stadion den EV Moosburg mit 7:4 und sicherten sich damit in letzter Sekunde den zweiten Platz in der Nord-Ost-Gruppe hinter dem ESV Waldkirchen. Gerade in diesem letzten Spiel zeigte sich wieder die individuelle Klasse, über die die Nürnberger verfügen, denn an sechs der sieben Tore gegen Moosburg waren die beiden Topscorer der „Achtziger" beteiligt: Sergej Hatkevitch und Martin Jiranek. Beide Namen sind im bayerischen Eishockey nicht unbekannt: Hatkevitch stürmte zuletzt 2008 für den EHC Waldkraiburg, gewann damals noch den bayerischen Meistertitel und wechselte anschließend nach Franken. In der Landesligasaison gelangen dem inzwischen 44-Jährigen Routinier 28 Tore und 38 Vorlagen in 21 Spielen. Bei seinem Sturmpartner Martin Jiranek wird man noch hellhöriger: mit 493 Partie ist er Rekordspieler des Nürnberger DEL-Teams, 1990 war der heute 41-Jährige vom NHL-Team der Washington „Capitals" gedraftet worden, schaffte den Sprung in die erste Mannschaft aber nicht. Über Umwege ging es nach Deutschland und so spielte er neun Jahre für die Nürnberg „Ice Tigers", sowie zwei Jahre für Ingolstadt. 2008 beendete er seine Karriere und wurde Co-Trainer der „Ice Tigers", später sogar Chefcoach in Krefeld. Nach einem Engagement als Co-Trainer der „Adler" Mannheim, gab er in dieser Saison sein Comeback auf dem Eis. In 13 Spielen schoss der Deutsch-Kanadier 23 Tore und gab 28 Vorlagen.

Doch hat sich auch der EHC Waldkraiburg nicht zu verstecken- trotz recht vollem Terminplan in den letzten Wochen, holten die „Löwen" souverän den Vorrundentitel, mussten sich in 28 Spielen nur der EA Schongau knapp mit 3:4 geschlagen geben. Nur 43 Gegentore musste Fabian Birk dabei hinnehmen, kein Landesligatorhüter war hier besser. Auch nicht in der Nordgruppe, in der nur 22 Spieltage ausgetragen wurden, konnte dieser Wert unterboten werden. Im Sturm wirbeln beim EHC mit Jürgen Lederer (27 Spiele/85 Punkte), Daniel Hämmerle (27/71) und Harald Nuss (24/67) die besten Angreifer der Liga und in der Defensive stehen mit Jan Loboda (24/56) und Alexander Schrödinger (26/36) auch torgefährliche Verteidiger. Es ist also mit hochklassigen Matches zu rechnen.
In den Spielen am Freitag und Sonntag geht es aber nicht um die Punkte für das persönliche Scorerkonto, sondern um das Ergebnis, das am Ende auf der Anzeigentafel steht. In beiden Partien müssen sich die „Löwen" zerreißen und alles geben, um sich und ihre Fans belohnen und in die Bayernliga zurückkehren zu können. Wieso der Meister aus dem Süden zuerst zuhause und dann, im wichtigen zweiten Spiel, auswärts antreten muss, fragt sich derzeit zwar jeder Eishockeyfan. Dies entschied leider der BEV bereits im Sommer- und dass beim Bayerischen Eissportverband die Uhren gerne anders ticken, ist bekannt.

Die Fans wollen darum ihren Teil dazu beitragen, dass Nürnberg diesen Heimvorteil im zweiten Spiel nicht nutzen kann und organisieren Fanbusse zum Rückspiel am Sonntag. Für diesen kann man sich am Freitag beim Heimspiel, in dem alle EHC-Spieler auf eine überragende Kulisse hoffen, vor dem Stadion noch anmelden.

 
 
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