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Da ist das Ding! Löwen gewinnen Bayernkrug
14.03.2011 - 11:21 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Thomas Färber - Verfasser: Michael Gößl
 

Im letzten Spiel der Saison zeigte der EHC Waldkraiburg nochmals, was er drauf hat: im Final-Rückspiel des Bayernkrugs, drehte die Mannschaft von Mitch Pohl einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg um und darf sich damit nach der Saison 2010/2011 nicht nur Bayernligaaufsteiger, sondern auch Pokalsieger nennen.

 

Im Hinspiel, zwei Tage zuvor in Waldkraiburg, hatten die „Löwen" zwar vorgelegt- das knappe 2:1 war jedoch keine wirkliche Versicherung, dass sich die „Icedogs" im Rückspiel kampflos ergeben würden- im Gegenteil. Schon im Hinspiel hatten sich die Oberfranken als erfahrenes und körperlich höchst robustes Team erwiesen, das sich trotz personeller und technischer Unterlegenheit gegen eine Niederlage stemmte und diese am Ende ja auch sehr knapp hielt. Da es im offenen Pegnitzer Eisstadion keine Eisfläche mehr gibt, mussten die „Icedogs" in das so ungeliebte Stadion vom Rivalen EHC Bayreuth ausweichen- zu Beginn der Partie fühlten sie sich aber trotzdem recht heimisch. Nach einem torlosen ersten Drittel traf Torsten Glück in der 24.Spielminuten zum 1:0 für den EV Pegnitz (23:40). Kurz drauf bot sich die Chance zum 2:0, Petr Polesny zielte bei seinem Penalty aber am Tor vorbei (26:30). Diese liegen gelassene Gelegenheit, warf die „Icedogs" aber nicht aus der Bahn, denn kurz nach Wiederanpfiff erhöhte Christof Hagen auf 2:0 für die vermeintlichen Hausherren (42:54). „Schon vor dem Spiel war es vom Kopf her wirklich hart und schwer, sich noch mal aufzurappeln" gab „Löwen"-Kapitän Peter Richter nach dem Spiel zu. „Gott sei Dank haben die zwei Gegentore aber bewirkt, dass wir uns noch mal zusammengerissen haben" so der 27-Jährige weiter. Zur Motivation hatte Richter schon vor Anpfiff im Mannschaftskreis die Parole ausgegeben: „wir holen den Pott für den Mitch, als Dankeschön für alles, was er in dieser Saison für uns getan hat" verriet Richter. EHC-Coach Mitch Pohl hatte zuletzt bekannt gegeben, sich im nächsten Jahr nur noch auf seinen Job als Nachwuchskoordinator der Waldkraiburger zu konzentrieren. Eine Doppelbelastung als zusätzlicher Trainer der künftigen Bayernligamannschaft erschien ihm laut eigener Aussage am letzten Freitag nicht sinnvoll, denn Bayernligatrainer sei „ein Fulltime-Job". „Ich kann es verstehen- schließlich nimmt er nicht nur die Arbeit mit der Ersten ernst, sondern auch den Nachwuchs. Er kann einfach nie abschalten. Und außerdem: gibt es denn einen besseren Zeitpunkt als jetzt?" zeigte Kapitän Richter Verständnis für die Entscheidung seines Trainer und auch Freundes.

Für ihn sollte der Pott nach Waldkraiburg geholt werden, „dass wir ihn so lange auf die Folter spannen, hätte ich  allerdings nicht gedacht" gab auch Richter mit einem Lachen zu.

Mit 0:2 zurück, deutete zu diesem Zeitpunkt alles auf eine mögliche Verlängerung hin, doch die „Löwen" kamen zurück und zeigten ihre ganze mannschaftliche Klasse und ihren starken kollektiven Willen, mit dem sie in dieser Saison schon manchen Gegner zur Verzweiflung getrieben hatten. Zunächst traf Alexander Schrödinger auf Zuspiel von Markus Schütz und Daniel Hämmerle zum 1:2-Anschluss (46:40). Alles schien jetzt wieder offen und Oli Ferstl, der schon im Hinspiel das Siegtor erzielt hatte, glich zum 2:2 aus (53:57).

Gut sechs Minuten waren jetzt nur noch zu spielen, die „Löwen" hatten das Spiel gedreht und die „Icedogs" mussten mit dem Tore schießen nochmals von vorne beginnen, wenn sie doch noch eine Chance haben wollten, den Bayernkrug zu gewinnen. Bevor sie aber entscheiden konnten, alles in die Wagschale zu werfen und die Schlussoffensive einzuläuten, nahm ihnen Markus Schütz diese Entscheidung ab. Nach starkem Zuspiel von Mathias Maier und Daniel Hämmerle traf der Rosenheimer, der erst im Winter zu den „Löwen" zurückgekehrt war zum 3:2-Endstand (55:56).

Die Waldkraiburger dürfen weiterfeiern: nach dem Aufstieg und der Rückkehr in die Bayernliga können sie sich, wie zuletzt nach der Saison 1999/2000, auch Bayernkrugsieger nennen. „Das ist genau der Abschluss den wir uns erhofft hatten, ein Zuckerl- nicht nur für uns, sondern auch für alle Betreuer und die Fans, die uns in diesem Jahr so fantastisch unterstützt haben" freute sich nach dem Spiel auch ein glücklicher Kapitän Peter Richter, der sich in den kommenden Wochen überlegen wird, ob er noch eine Saison dranhängt beim Aufsteiger und Bayernkrugsieger EHC Waldkraiburg.      

 

Bayernkrug, Finale, Rückspiel

EV Pegnitz : EHC Waldkraiburg 2:3 (0:0/1:0/1:3). Tore: 1:0 23:40 Glück T., 2:0 42:54 Hagen Ch. (Glück T.), 2:1 46:40 Schrödinger A. (Hämmerle D., Schütz M.), 2:2 53:57 Ferstl O. (Schütz M.), 2:3 55:56 Schütz M. (Hämmerle D., Maier M.). Strafen: EV Pegnitz 12 Strafminuten, EHC Waldkraiburg 2 Strafminuten. Zuschauer: 124. Besondere Vorkommnisse: Poelsny P. verschießt Penalty (26:30).
 
 
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