Das russische Brüderpaar ist im bayerischen Eishockey kein unbekanntes. Der 34-jährige Sergej hatte seine erste Station im deutschen Eishockey beim ESV Gebensbach (12 Spiele/ 20 Tore/ 13 Assists) in der Saison 96/97. Nach einer Saison beim damaligen Zweitligisten EG Limburg (15/ 5/ 3) wechselte er zum Viertligisten Höchstadt (26/ 15/ 25). Sein drei Jahre jüngerer Bruder Aleks kam 1999 für ein Jahr zum hessischen Oberligisten Lauterbauch (32/ 9/ 14), im Jahr darauf folgte er seinem Bruder nach Höchstadt (30/ 10/ 22). Dass es die beiden eigentlich nur im „Doppelpack" gibt, zeigte sich ab 2002, denn beide gingen zum damaligen Bayernligisten Gendorf Burgkirchen, bei dem sie beide auch nach dem Abstieg 2007 bis ins Jahr 2009 aufliefen. Ihre dortige Bilanz ist mehr als eindrucksvoll: Aleks kam in 225 Spielen auf 371 Scorerpunkte (davon 146 Tore), Sergej auf 346 Punkte in 192 Spielen (186 Tore). 2009 heuerten beide beim späteren Absteiger EV Dingolfing an, wo man nach 16 Spielen aber wieder getrennte Wege ging. So führte die Reise der Gebrüder Piskunov von Dingolfing nach Freising und jetzt schließlich nach Waldkraiburg. Die beiden gebürtigen Russen mit deutschem Pass gelten als höchst professionelle Sportler und sollen besonders den jungen Spielern im Waldkraiburger Team mit ihrer Erfahrung helfen, sich weiterzuentwickeln. Dass es ihnen an Einsatz und Willen nicht fehlt, haben sie bereits bewiesen, denn unmittelbar nach der Vertragsunterschrift stiegen sie in der vergangenen Woche gleich ins Mannschaftstraining ein.

Dort hat sich die Trainingsgruppe inzwischen weiter vergrößert, denn mit Verteidiger Korbinian Schneider und Stürmer Philipp Muhra sind zwei weitere Spieler aus dem Kader der Vorsaison weiter mit an Bord. Schneider kam im letzten Sommer aus Burgkirchen zurück zu seinem Heimatverein Waldkraiburg und spielte eine überaus solide Saison. In 26 Spielen erzielte er ein Tor und bereitete weitere vier Treffer vor. Stürmer Philipp Muhra kam im letzten Winter offiziell zwar auf 21 Spiele- weil er im Training beruflich und schulisch bedingt aber oft passen musste, erhielt der technisch sehr versierte Angreifer wenig Eiszeit. Vier Tore und drei Vorlagen standen in der Endabrechnung bei ihm zu Buche. Der Kader des EHC Waldkraiburg hat damit im Augenblick schon eine beachtliche Größe erreicht, die Verantwortlichen der Industriestädter mit Trainer Jan Smolko werden in den kommenden Wochen aber noch weitere Gespräche führen, um die „Löwen" weiter zu verstärken und das Saisonziel Klassenerhalt meistern zu können.

Vorläufiger Kader EHC Waldkraiburg, Bayernliga 2011/2012:

Trainer: Jan Smolko
Tor: Fabian Birk, Patric Scharnagl.
Verteidigung: Peter Richter, Thomas Laschütza, Jan Loboda, Korbinian Schneider, Alexander Schrödinger, Tobi Vogl.
Angriff: Oliver Ferstl, Fritz Geuder, Daniel Hämmerle, Markus Klieber, Philipp Muhra, Aleks Piskunov, Sergej Piskunov, Thomas Rott, Michael Schalk, Patrick Schießl, Mario Sorsak.