Für die Verantwortlichen des EHC Waldkraiburg kam die Entscheidung des 43-jährigen höchst unerwartet und überraschend, hatte man doch zuletzt erst den Vertrag mit Pohl langfristig verlängert, um sich seine hervorragenden Fähigkeiten besonders mit den jungen Nachwuchskräften der Industriestädter auf Dauer zu sichern und so für eine erfolgreiche Zukunft der „Löwen" zu sorgen. „Die Herausforderung, in ein anderes Land zu gehen" war dann für Pohl aber doch zu verlockend, außerdem sei dieses Engagement für seine „persönliche Weiterentwicklung ein guter Schritt, auch wenn Sterzing von Rosenheim nicht allzu weit weg ist" so der ehemalige Rosenheimer DEL-Profi. Außerdem sei die Mentalität „zwar auch anders, aber dennoch ein bißchen mit der bayerischen verwandt" fügt er in einem Interview mit seinem neuen Arbeitgeber an.

Mitch Pohl war im Sommer 2008 nach dem Gewinn der Bayerischen Meisterschaft der „Löwen" nach Waldkraiburg gekommen und trat dort die Nachfolge von Heinz Zerres an. Im ersten Jahr verpasste er mit seinem Team knapp den Sprung in die Play-Offs, sicherte aber dennoch später souverän der Klassenerhalt. Im zweiten Jahr musste er absteigen und den schweren Gang in die Landesliga antreten- dort leitete er aber einen personellen Umbruch ein schaffte mit nur einer Niederlage und einem Remis in 28 Vorrundenspielen sowie nur einer Niederlage nach Penaltyschießen in den vier Aufstiegsspielen, den Sprung zurück ins Bayerische Eishockeyoberhaus. Außerdem holte er mit dem EHC ungeschlagen den Bayernkrug- den Pokal der Bayerischen Bezirks- und Landesligisten.

Schon vor dem offiziellen Saisonende erklärte er, sich in Zukunft nur noch auf den Nachwuchs der Waldkraiburger zu konzentrieren, da sich beide Aufgaben (Nachwuchs und erste Mannschaft) zeitlich nicht vereinbaren ließen. Damit machte er den Weg frei für den neuen „Löwenbändiger" Jan Smolko, der sich eigentlich schon auf die Zusammenarbeit mit Pohl als Nachwuchskoordinator gefreut hatte, dessen hervorragendes Verhältnis zu den Eltern des Nachwuchses immer hervorgehoben wurde. Zum Bedauern der Waldkraiburger Verantwortlichen kam es nun aber doch anders und so läuft die Suche nach einem Nachfolger für die Nachwuchsarbeit auf Hochtouren. Der EHC mit all seinen Mannschaften wünscht dem ehemaligen Coach Mitch Pohl in Südtirol viel Erfolg und alles Gute.