Fast der ganze Samstag dreht sich um den „Klassiker" gegen Erding- Klassiker deshalb, weil diese Partien aufgrund ihres Derbycharakters für Spieler und Fans gleichermaßen schon immer etwas Besonderes waren. So trifft nicht nur die erste Mannschaft der „Löwen" ab 16:00 Uhr auf ihr Oberliga-Pendant, sondern zuvor ab 12:45 Uhr auch schon das Jugendteam auf die gleichaltrigen Erdinger. Besonders für diese wird dieses Spiel eine echte Bewährungsprobe, denn die Erdinger Jugend spielt in der Bundesliga, der Nachwuchs des EHC nach dem Aufstieg im Vorjahr „nur" eine Liga tiefer in der Bayernliga. Bereits um 9:30 spielen die Knaben der Industriestädter gegen den EHC Bad Aibling.

Auch für das leibliche Wohl ist am Samstag wieder einmal vortrefflich gesorgt: Im Biergarten vor dem Stadion gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen, das Stadionteam versorgt die hoffentlich zahlreich erscheinenden Besucher auch mit vielen Köstlichkeiten vom Grill. Wie bereits angekündigt wird im Stadion nur eine Tribünenseite vorhanden sein- aufgrund der Renovierungs- und Umbauarbeiten anlässlich der Eisstock-WM im März 2013 bleibt eine Seite noch bis zum 1.Oktober gesperrt. Pünktlich zum Saisonbeginn, der im heimischen Waldkraiburg am 9.Oktober mit dem Derby gegen den ESC Dorfen ansteht, wird das Stadion dann aber in neuem Glanz erstrahlen!

Vor diesem Highlight gibt's aber schon den Vorbereitungsknaller gegen Erding. In der Vorsaison war die Mannschaft von Petr Vorisek das Maß aller Dinge. Sie beendete die Hauptrunde auf dem ersten Platz, anschließend ging es mit Platz 1 in der Zwischenrunde ins Halbfinale und schließlich weiter ins Endspiel gegen Sonthofen. Im ersten Spiel der „best-of-three-Serie" hatten die „Gladiators" zuhause mit 4:3 die Nase vorn, das zweite Spiel in Sonthofen ging mit 5:3 an die „Bulls". Im letzten Spiel sollte in Erding also die Entscheidung fallen und sie fiel zugunsten der Allgäuer aus Sonthofen. Mit 3:1 gewann der ERC gegen den TSV und durfte sich erstmals in der jungen Vereinsgeschichte Bayerischer Meister nennen. Ein Aufstieg in die neu eingeführte Oberliga Süd kam für die Sonthofener aus finanziellen Gründen aber nicht in Frage, somit nahm der TSV Erding sein Aufstiegsrecht wahr und kehrte damit in die Liga zurück, in der er zuletzt in der Saison 2001/2002, damals noch unter dem Namen „Erding Jets", vertreten war.

Bei den „Gladiators" hat sich im Sommer einiges getan: die nicht nur optisch heraus stechende Viona Harrer hütet weiterhin mit dem Waldkraiburger Manuel Neubauer das Tor der Erdinger, im Sturm konnte mit dem tschechischen Top-Scorer Ales Jirik (86 Scorerpunkte in 41 Spielen, davon 37 Tore) ein wichtiger Leistungsträger gehalten werden. Auf der Trainerbank gab es dagegen einen Wechsel: Markus Knallinger hat dort Petr Vorisek abgelöst. Mit Verteidiger Jiri Jelinek kam von Berounsti Medvedi ein weiterer Tscheche in die junge Mannschaft, außerdem wechselte Sebastian Gumplinger (EHC Klostersee, Oberliga) und Stürmer Florian Engel (Wanderers Germering, Bayernliga) zu den Herzogstädtern.

Die „Löwen" konnten in dieser Woche erstmals auf Waldkraiburger Eis trainieren und werden nach dem 5:7 gegen den tschechischen Drittligisten HC Klatovy versuchen, sich gegen die „Gladiators" achtbar aus der Affäre zu ziehen und vielleicht für eine Überraschung zu sorgen. Schließlich war auch schon im alten Rom die Auseinandersetzung zwischen Löwen und Gladiatoren immer eine mit offenem Ausgang.