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Löwen wollen die nächsten Punkte
12.10.2011 - 15:48 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Stefan Hobner - Verfasser: Michael Gößl
 
Am Freitag empfangen die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg ab 19:45 Uhr die „Indians" des ECDC Memmingen, die mit ihrem neuen und schon dritten Kontingentspieler der Saison antreten werden. Nur zwei Tage später geht es dann an den an den Bodensee- aber nicht zur Erholung, sondern zum nächsten schweren Gegner: Den „Islanders" des EV Lindau. Spielbeginn im Eisstadion „Eichwald" ist um 17:30 Uhr.

Der Sommer und auch der frühe Herbst liefen bei den Indianern alles andere als ruhig ab. Im Sommer spaltete sich eine Reihe von Spielern und ehemaligen Verantwortlichen vom ECDC ab und gründeten den neuen HC Mausstadt. Dieser tritt in der Bezirksliga an und will offiziell Spielern, die beim ECDC nicht zum Zug kommen oder nach den Nachwuchsmannschaften nicht den Sprung nach oben schaffen, die Gelegenheit geben, weiterhin die schnellste Mannschaftssportart der Welt auszuüben. Nicht wenige befürchteten eine Art Komplott und fragten sich, wieso man nicht gemeinsame Sache machen können- inzwischen haben die beiden Vereine jedoch eine Spielgemeinschaft gegründet und so verstummten die Kritiker aufs erste. Als der eine Brandherd gelöscht war, loderte es aber schon an anderer Stelle: Martin Lamich von Oberligist Selb sollte den nach Sonthofen gewechselten Ron Newhook auf der Kontingentstelle ersetzen. Doch schon wenige Tage nach seiner Ankunft, verabschiedete sich der Klassestürmer zum Landesligisten Haßfurt. Nicht nur sportlich war der Weg aus der Oberliga in die Landesliga für Außenstehende nicht nachvollziehbar. Doch das Theater ging weiter: nach mehreren Probeauftritten verpflichteten die „Indians" den Amerikaner Itan Chavira, den vermeintlich besten Inlinehockeyspieler der Welt und hofften, endlich Ruhe auf der Ausländerposition zu haben. Am ersten Spieltag zeigte Chavira, dass er auch auf dem Eis Dinge mit dem Puck kann, die nur wenige können. So traf er einmal, als er gerade hinter dem Tor hervor gefahren kam: Er legte sich den Puck auf seine Schlägerkelle und schleuderte sie über den Keeper ins Netz. Einen ähnlichen Treffer erzielte zuletzt der Finne Mikael Granlund bei der Weltmeisterschaft in Bratislava gegen Russland und fand damit den Eingang in die Geschichtsbücher. Chavira packte nach dem ersten Spieltag aber auch seine Koffer und soll sich in die spanische Inline-Liga verabschiedet haben. Am 15.Oktober endet die Wechselfrist und somit standen die Schwaben unter Druck. In dieser Woche präsentierten sie mit dem in Ontario geborenen Brendan McLaughlin, der zuletzt an einem New Yorker College aktiv war, ihren dritten Kontingentspieler der Saison.
Ach ja, und Eishockey spielen sie auch noch in Memmingen: am ersten Spieltag siegte die Mannschaft von Jogi Koch mit 5:4 gegen Favorit Weiden. Am letzten Sonntag ließ Meister Sonthofen dem ECDC beim 2:5 aber keine Chance. Mit drei Punkten liegen sie direkt hinter dem EHC Waldkraiburg auf Tabellenplatz 11.
Noch eine Position weiter hinten in der noch nichts aussagenden Tabelle liegt der Sonntagsgegner EV Lindau. Die Mannschaft vom Vorarlberger Michael Rossi, der im Sommer das Lindauer Urgestein Willy Bauer beerbte, siegte zum Saisonauftakt zuhause gegen den noch amtierenden Meister Sonthofen mit 2:1. Am Sonntag in Schweinfurt musste sich der EVL aber mit 1:4 geschlagen geben. Im Sommer herrschte auch in Lindau reger Verkehr im Spielerkader: Unter anderem kam Verteidiger Bernhard Leiprecht (Ravensburg) aus der 2.Bundesliga, Stürmer Stephan Trolda von Ligakonkurrent Schweinfurt und Nicolas Oppenberger aus Bayreuth. Aus dem Ravensburger Nachwuchs kamen Keeper Nikolai Johansson, Kenny Wolff und Michael Waldherr. Vom Meister Sonthofen wechselte ein Spieler nach Lindau, der auch in Waldkraiburg noch viele Herzen höher schlagen lässt, nämlich Zdenek Cech Junior. Der Sohn der EHC-Legende Cech, der zu Waldkraiburger Zweitligazeiten in 112 Spielen 124 Tore und 126 Vorlagen lieferte und dessen Trikot darum völlig zu Recht unter dem Stadiondach der „Löwen" hängt, war im Vorjahr einer der Leistungsträger des späteren Meisters und kam mit dem Empfehlung von 55 Punkten in 32 Spielen. Von allen diesen Namen und Punkten darf sich der EHC Waldkraiburg aber nicht beeinflussen lassen. Die Mannschaft um Kapitän Peter Richter muss sich auf ihre Stärken besinnen, konzentriert und ähnlich leidenschaftlich zu Werke gehen, wie am letzten Wochenende gegen Bayreuth und Dorfen- dann sind die nächsten Punkte möglich.

 
 
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