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am Sonntag geht es zu Mitfavorit Miesbach
Löwen empfangen Schongau
28.10.2011 - 16:28 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
Nicht viel Zeit zum durchschnaufen haben derzeit die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg. Die Saison ist in vollem Gange und an diesem Freitag geht es auch schon gleich wieder weiter: Zur Neuauflage des letztjährigen Entscheidungsspiels um den Aufstieg gastieren am Freitag ab 19:45 Uhr die „Mammuts" der EA Schongau in der Industriestadt. Am Sonntag ist der Gegner dann kein Geringerer als der TEV Miesbach (18:00 Uhr), der sich am letzten Dienstag von seinem Trainer Rudi Sternkopf getrennt hat.

Es war der absolute Highlight in der letztjährigen Landesligasaison: die Partie zwischen den „Löwen" und den „Mammuts". Beide Teams hatten zuvor die Landesliga Süd-West dominiert wie keine andere Mannschaft und obwohl es „nur" um Platz 3 ging- der EHC unterlag zuvor im Halbfinale dem späteren Meister Nürnberg, Schongau zog gegen Waldkirchen den Kürzeren- hatte die Begegnung Finalcharakter. Denn, wie damals langsam durchsickerte, hatte Waldkirchen zuvor bereits einen Aufstiegsverzicht erklärt, im „kleinen Finale" wurde somit der zweite Bayernligaaufsteiger ausgespielt. Im Hinspiel im heimischen Stadion legten die „Löwen" mit 3:1 knapp aber gut vor, im Rückspiel in Schongau reichte vor einer gigantischen Kulisse ein 2:2-Unentschieden. Waldkraiburg lag sich in den Armen und es wurde gefeiert bis in die Morgenstunden, bei Schongau zog man lange Gesichter. Zu Unrecht, denn es sollte doch noch klappen: Schongau durfte, dank dem Aufstieg von Erding in die Oberliga, nachrücken und so sehen sich der Bayerische Meister von 2002 und der aus dem Jahre 2008 jetzt im bayerischen Eishockeyoberhaus wieder. Die jeweiligen Spielzeiten liefen bisher aber höchst unterschiedlich: nur am ersten Spieltag konnten die „Mammuts" gewinnen, gegen Buchloe retteten sie sich ins Penaltyschießen und haben damit erst vier Zähler auf dem Konto. Tabellenplatz 12 steht dafür im Augenblick zu Buche, doch werden die Schongauer von Trainer Heinz Feilmeier gegen Waldkraiburg aufgrund der Vorgeschichte höchst motiviert zu Werke gehen und auf die Tabellensituation bestimmt keinen großen Wert legen.

Die „Löwen" haben nach ihrem zweiten Sechs-Punkte-Wochenende in Folge und den gleichzeitig etwas überraschenden Niederlagen von Weiden, Königsbrunn und Bayreuth den dritten Tabellenplatz erobert- eine schöne Momentaufnahme, doch Spieler und Trainer wissen, wie schnell es gehen kann und man sich in den unteren Regionen wiederfindet. Eine starke Aussagekraft darf man einer Tabelle nach sechs von 30 Spieltagen ohnehin nicht unterstellen.

Dementsprechend macht die aktuelle Platzierung des TEV Miesbach den EHC Waldkraiburg auch zu allem anderen, als zum Favoriten. Die Truppe, die von vielen vor der Saison zum absoluten Topfavoriten auf den Titel deklariert wurde, musste sich am letzten Sonntag den Schweinfurtern „Mighty Dogs" klar mit 2:7 geschlagen geben. Der andere Topfavorit der Bayernliga und dieser wird diesem Namen auch gerecht- Schweinfurt hat noch keinen Punkt abgegeben. Am Dienstag haben die Miesbacher Verantwortlichen auf den ernüchternden Saisonstart reagiert und die Reißleine gezogen: Trainer Rudi Sternkopf wurde entlassen. Das noch trainerlose Team liegt derzeit mit neun Zählern auf dem achten Tabellenplatz, doch die Bedeutung der Tabelle wurde ja bereits thematisiert und dass ein Trainerwechsel immer eine besondere Wirkung haben kann, ist ebenfalls bekannt. Beim Kader des TEV, der im Sommer 2009 aus der Oberliga abstieg und im ersten Bayernligajahr prompt die Meisterschaft feiern konnte, reiben sich viele Fans die Augen: Mit Alan Reader und Florian Zeller spielen zwei ehemalige Zweitliga-Stammkräfte der „Starbulls" Rosenheim inzwischen im Oberland. Aus der Oberliga verstärkte man sich mit Robin Marek (Hannover „Braves") und Raphael Bernegger (Klostersee), aus der DNL kamen Josef Schlickenrieder (Bad Tölz) und Dennis Herold (Rosenheim) und die beiden Bayernligazugänge für die Miesbacher Defensive, Andreas Dornbach und Marinus Kritzenberger, haben in der Liga auch einen mehr als guten Namen. Einen Kontingentspieler hat sich der TEV nach zwei Jahren auch einmal wieder geleistet: Im Sommer kam Brent Griffin aus der Oberliga von den Wedemark „Scorpions" mit der Empfehlung von 22 Toren und 17 Vorlagen in 31 Spielen, wohlgemerkt als Verteidiger! Nach mehreren Vorbereitungsspielen wurde der Vertrag mit dem Amerikaner aber wieder aufgelöst- Begründung: nicht gut genug, denn er schaffte es spielerisch nur in die dritte Reihe. Das allein sagt viel über die Qualitäten des Miesbacher Kaders, der ja auch schon vor den Neuverpflichtungen mit zu den stärksten der Liga zählte- nicht nur wegen dem ehemaligen Waldkraiburger Spieler, dem „Meistermacher" Stefan Rohm...

 
 
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