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- vom Abstiegskandidaten zum Play-Off-Anwärter
Dorfen und Königsbrunn
15.12.2011 - 10:02 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
Nach zuletzt 12 Punkten in Folge gegen drei Aufsteiger messen sich die Tigers am kommenden Wochenende mit den Überraschungsteams der Liga. Zunächst gastiert am Freitag um 20:00 Uhr der Tabellensechste ESV Königsbrunn im Tigerkäfig, ehe am Sonntag ab 17:00 Uhr die Festung des Siebten ESC Dorfen geknackt werden muss. Ein Grund für die gute sportliche Situation der beiden letztjährigen „bösen Buben" ist sicherlich die Verbesserung der Strafzeitenstatistik, in der sie sich mittlerweile im Mittelfeld der Liga befinden.
Der ESV Königsbrunn konnte als letztjähriger Aufsteiger zwar souverän den Klassenerhalt in der Zwischenrunde erreichen, wurde aber im Vorfeld wieder eher im unteren Bereich der Liga erwartet. Mittlerweile sind die Pinguine aber zu einem ernsthaften Anwärter auf die Play-Off-Plätze geworden und belegen mit 30 Punkten Platz sechs der Tabelle. Das deckt sich auch mit dem ausgegebenen Saisonziel Platz 8. Um dies zu erreichen, haben sie sich die Dienste des Erdinger Meister-Trainers Petr Vorisek gesichert. Außerdem wurde die Kontingentstelle neu besetzt; als Nachfolger für den in den wohlverdienten Ruhestand gewechselten Roman Mucha wurde der 31jährige Tscheche Jan Fadrny verpflichtet, der auch die Scorerliste mit 10 Einschüssen und beachtlichen 20 Vorlagen anführt. Daneben zählen noch Arnold, der Ex-Riesserseer Zimmermann, Krafczyk, Ullmann und der Ex-Memminger Vychichlo zu den Stützen des Königsbrunner Angriffs, der sehr breit aufgestellt ist, was sich in den vielen unterschiedlichen Torschützen ausdrückt. In der Defensive stellte man zu den gestandenen Heichele, Streicher und Mayer mit Mark Waldhausen noch einen mit Oberliga-Erfahrung. Im Tor geben der Ex-Memminger Dominik Wagner und Back-Up Eugen Schaf den nötigen Rückhalt. Während Königsbrunn nichts zu verschenken hat, um den 5-Punkte-Vorsprung auf Platz 9 zu halten, geht es für die Tigers auch darum, die imponierende Serie von 27 Punkten aus 9 Heimspielen weiter auszubauen. Im Hinspiel gab der EHC die ersten Punkte der Saison ab und unterlag nach Penaltyschießen mit 3:4.
Der ESC Dorfen ist neben den Indians aus Memmingen so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Anders als in den letzten beiden Jahren, in denen sich die Oberbayern vorwiegend am Ende der Tabelle wiederfanden und erst im letzten Moment den Klassenerhalt sicherten, sind die Zeiten der „Laufkundschaft Dorfen" vorbei. Vor allem das vereinseigene Dr.-Rudolf-Stadion haben die Eispiraten zur schwer einnehmbaren Festung ausgebaut. Nur Spitzenreiter Schweinfurt und die Wanderers aus Germering konnten bisher darin punkten. Alle anderen, unter anderem vor zwei Wochen auch Meister Sonthofen, wurden mehr oder weniger aus der Halle geschossen. Einen Volltreffer landeten die Dorfener bei der Verpflichtung des Kontingentspielers. Chad Anderson, 25jähriger Kanadier aus einer College-Liga seines Landes, mischte die Liga bisher kräftig auf und liegt mit 16 Treffern und 24 Assists gleichauf mit dem Weidener Musial an der Spitze der Scorerwertung. Auch der aus der Landesliga vom Nachbarn Gebensbach gekommene Michael Trox schlug prächtig ein und erzielte bereits 13 Treffer bei 16 Vorlagen. Daneben glänzen auch Dominic und Alexander Koß sowie Alexander Eberl im Angriff. Kapitän und Routinier Thomas Mittermeier zeigt immer wieder seine blendenden Offensivqualitäten mit bereits 22 Punkten (7 Tore/15 Assists) und dirigiert erfolgreich die gefestigte Abwehr der Eispiraten, die durch den Ex-Kaufbeurer Daniel Kreß noch verstärkt wurde. Im Tor steht der Ex-Garmischer Andreas Tanzer, ihm zur Seite steht Routinier Klaus Däffinger. Im heimischen Stadion werden die Samanski-Schützlinge sicher - anders als im Hinspiel in Bayreuth - ihre Offensivkräfte stärker einbringen.
Das sieht auch Tigers-Coach Knut Pleger so kommen: „In Dorfen erwartet uns eine reizvolle Aufgabe gegen einen Mitkonkurrenten auf die ersten acht Plätze. Die haben erst Sonthofen mit 4:1 heimgeschickt, da wird es sehr, sehr schwer. Und im Heimspiel gegen Königsbrunn wollen wir ganz klar unsere makellose weiße Weste behalten." Die Wagnerstädter können personell bis auf den noch verletzt pausierenden Florian Müller aus dem vollen schöpfen. Ob es wieder für die optimale Ausbeute reicht?
 
 
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