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EHC will wieder angreifen
„Kopf hoch und ab durch die Wand!“
15.12.2011 - 12:33 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 
An diesem Wochenende unternehmen die „Löwen" vom EHC Waldkraiburg wieder den Anlauf, in der Eishockey-Bayernliga endlich wieder zu punkten. Leicht wird das sicherlich wieder nicht, denn es geht am Freitag zum starken Tabellenvierten nach Memmingen (Spielbeginn 20:00 Uhr), am Sonntag gastieren die „Islanders" vom EV Lindau in der Industriestadt (17:15 Uhr).

Als wäre die Niederlagenserie bis zum letzten Wochenende noch nicht schlimm genug gewesen, setze es am letzten Sonntag mit dem 2:6 beim ESC Dorfen die neunte Pleite am Stück. Nicht nur, weil es diese Niederlage ausgerechnet beim Lokalrivalen gab, auch die Art und Weise wie die „Löwen" auftraten, war für die Mannschaft um Kapitän Peter Richter ein weiterer Rückschlag: „Das war eine echte Watschn, nach dem Spiel in Dorfen war die Stimmung wirklich unten." Der Grund für dieses erneute Stimmungstief war dabei allen klar: „Wir haben wirklich nicht gut gespielt und Dorfen war einfach eine Klasse besser an diesem Tag" sah der 28-Jährige ein. Doch trotzdem, die „Löwen" liegen mit zwei Zählern Rückstand immer noch auf einem für einen Aufsteiger respektablen neunten Tabellenplatz und das Saisonziel bleibt weiter bestehen. „Das Punktesystem in der Bayernliga ist schnelllebig. Natürlich hatten wir einen guten Lauf am Saisonbeginn, da sind im Umfeld und auch in der Mannschaft die Erwartungen gestiegen; aber die Vorstandschaft hat sich nicht beirren lassen und das Saisonziel Klassenerhalt ist weiter so stehen geblieben." Nach neun Niederlagen am Stück und dem Sturz von Platz drei auf neun ist das Selbstvertrauen zwar verständlicherweise am Boden und dies schlägt sich auch im physischen Bereich nieder, doch appelliert der Kapitän klar an seine Kollegen: „Kopf hoch und ab durch die Wand! Dieses Wochenende sind sicher drei Punkte drin!"

Ob die „Löwen" dem Antreiber des Rudels diesen Wunsch schon am Freitag erfüllen können, wird sich zeigen. Denn auch Richter weiß, dass die „Indians" vom ECDC Memmingen derzeit „einen Riesen-Lauf haben" und es dort „ganz schwer wird". Doch die „Löwen" konnten dem Team von Joachim Koch, der nach Krankheit Ende November wieder an die Bande zurückgekehrt ist, schon einmal einen Sieg abtrotzen. Im Heimspiel Mitte Oktober siegten die „Löwen" zuhause mit 6:3. Eine der bisherigen sechs Saisonniederlagen der Mausstädter. Zuletzt hatten die Allgäuer aber einen unglaublichen Lauf: in den letzten 13 Spielen holte man elf Siege, steht damit mit 35 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz. Maßgeblichen Anteil am Höhenflug des ECDC hat Kontingentspieler Brendan McLaughlin: In 16 Spielen traf der Amerikaner sensationelle 24 Mal, bereitete weitere 10 Tore vor.

Auch der Kontingentspieler des Sonntagsgegners EV Lindau ist im Eishockey alles andere als unbeschlagen. Seit dem 1.12.2011 steht der Kanadier Kyle Doyle in Diensten des EVL. Er ersetzte Jimmy Nagle und traf in vier Spielen bislang vier Mal, lieferte dazu zwei Assists. Gemeinsam mit dem Lindauer Topscorer Mike Dolezal (18 Spiele, acht Tore, 17 Vorlagen) soll Doyle, der 2009 mit den Hannover „Indians" und 2011 mit dem SC Riessersee Meister in der Oberliga wurde, den „Islanders" den Klassenerhalt sichern. Die bisherige Spielzeit des EV Lindau ist eine Saison der Extreme: nach dem Auftaktsieg gegen Meister Sonthofen (2:1) setzte es acht Niederlagen am Stück- auch durch die vielen verletzungsbedingten Ausfälle. Anschließend konnte man bei vier Siegen in Folge etwas durchatmen. Jüngst hatte man zwar erneut fünf Mal hintereinander das Nachsehen, wobei dabei besonders die Gegner Weiden, Sonthofen und Schweinfurt ziemliche Brocken des bayerischen Eishockeyoberhauses darstellten. Die „Löwen" verbinden mit dem Aufsteiger des Jahres 2010 bisher nur gute Erinnerungen: Am vierten Spieltag glichen die Industriestädter am Bodensee gut sechs Minuten vor Schluss erst zum 2:2 aus, 16 Sekunden vor Abpfiff sorgte Daniel Hämmerle für die Entscheidung. Als „sehr emotionalen Sieg" bezeichnete Kapitän Richter den Erfolg damals- vielleicht ja ein gutes Omen für die „Löwen" und ihre Fans, die zuletzt emotional eigentlich nur zu leiden hatten.

 
 
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