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Interview mit EHC Führung
12.02.2012 - 20:53 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Joerg Bischoff
 
Herr Prüschenk, wie sehr steckt die 2:5-Niederlage im jüngsten Spitzenspiel gegen den ERV Schweinfurt noch in den Köpfen von Spielern und Verantwortlichen des EHC Bayreuth?
Werner Prüschenk: Unmittelbar nach dem Spiel war die Enttäuschung sowohl bei den Spielern als auch bei der Vereinsführung groß. Aber wir müssen anerkennen, dass Schweinfurt einen Tick besser als wir war, auch wenn wir mit etlichen Pfosten- und Lattenschüssen viel Pech hatten. Mittlerweile haben wir akzeptiert, dass wir uns in die von der Papierform her stärkeren Zwischenrundengruppe B behaupten müssen. Natürlich hätten wir gerade im Hinblick auf eine zu erwartende tolle Zuschauerkulisse lieber gegen Weiden gespielt , aber Eishockey ist nun einmal kein Wunschkonzert. Ich bin überzeugt, dass unsere Mannschaft hoch motiviert die nächsten Aufgaben angehen wird.
Gegner sind ERC Sonthofen, TEV Miesbach und TSV Peißenberg. Wie schätzen Sie diese Mannschaften ein?
Sonthofen hat eine starke Vorrunde absolviert und verfügt über ein sehr ausgeglichenes Team. Dennoch haben wir im Heimspiel bewiesen, dass wir den ERC schlagen können. Wir befinden uns auf Augenhöhe mit den „Bulls". Miesbach ist ein unangenehmer Gegner, der über hervorragende Einzelakteure wie Florian Zeller oder Alan Reader verfügt. Die Partie vor einer Woche in Miesbach haben wir nur knapp mit 2:1 gewonnen. Das zeigt, dass die Oberbayern ein ganz harter Brocken sind. Der TSV Peißenberg hat eine kampfstarke Truppe, die wir keinesfalls unterschätzen sollten, wenn wir keine bösen Überraschungen erleben wollen. Unser Ziel sollte trotz allem der erste Platz sein, denn wir müssen davon ausgehen, dass in der anderen Zwischenrundengruppe am Ende die sehr starken Schweinfurter ganz oben stehen werden. Nur als Gruppenerster könnten wir bei einer solchen Konstellation den „Mighty Dogs" im Halbfinale aus dem Weg gehen.
Der EHC Bayreuth will also unbedingt ins Finale?
Ja, wir wollen das Endspiel erreichen, denn beide Finalisten steigen in die Oberliga auf. Ich spüre, dass unsere Spieler und unser Umfeld heiß auf die Oberliga sind. Voraussetzung war für uns immer, dass die höhere Liga auf 12 Vereine aufgestockt wird. Da dieses Kriterium jetzt erfüllt ist, befassen wir uns umso intensiver mit dem Thema Oberliga. Klar ist aber, dass ein Aufstieg aufgrund der starken sportlichen Konkurrenz nicht planbar ist. Wir müssen deshalb zweigleisig denken und für den Fall vorbereitet sein, dass es nicht mit der Oberliga klappt.
Wäre auch das Umfeld des EHC Bayreuth gerüstet für die Oberliga?
Wir haben uns in den vergangenen Jahren positiv entwickelt, aber unsere Vereinsstrukturen müssen in einigen Bereichen professioneller werden. Wir müssen unseren Geschäftsbetrieb besser organisieren und auch unser Marketing stärken.
Könnte Ihr Verein die höhere Spielklasse finanziell stemmen?
Die Oberliga ist auch in dieser Hinsicht eine große Herausforderung für uns. Schätzungsweise müssten wir den Etat um etwa 40 Prozent steigern, um konkurrenzfähig zu sein. Das bedeutet, dass wir zum einen neue Sponsoren akquirieren müssten. Zum anderen wären wir darauf angewiesen, dass unsere bisherigen Geldgeber ihr Engagement ausweiten. Wir führen derzeit entsprechende Gespräche. Auch unsere Fans müssten mitziehen. Es wäre wichtig, dass uns die Zuschauer auch dann die Treue halten, wenn es nicht so rund läuft. Denn in der Oberliga wird es wohl öfter Niederlagen geben als in der Bayernliga.
 
 
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