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Ein Ausblick auf den bevorstehenden Saisonstart
Interview mit Eishockey-Abteilungsleiter Hans Granz
20.10.2006 - 11:38 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Verfasser: Wolfgang Krzizok - Quelle: www.icedragons-erding.de
 

Nach vielen erfolgreichen Jahren hatte Wolfgang Schwarz im Frühjahr das Zepter aus der Hand gelegt. Sein Nachfolger als Erdinger Eishockey-Abteilungsleiter ist Hans Granz (46), der mit einer komplett neuen Führungs-Mannschaft nun die Geschicke der TSV-Puckjäger lenkt.

Haben sie sich Ihr neues Amt leichter oder schwerer vorgestellt?
Granz: Viel einfacher. Es war eine Riesenumstellung vom Betreuer und Fan zum Abteilungsleiter. Von uns hatte keiner Erfahrung, und so war es sehr schwierig, sich in die vielen neuen Aufgabengebiete reinzufinden. Wir hatten wöchentliche Sitzungen, die stundenlang gedauert haben, aber jetzt läuft’s, obwohl es heftiger war, wie wir alle gedacht hatten.

Nur im Organisatorischen, oder auch im Sportlichen?
Granz: Auch da. Wir hatten sehr viele Abgänge, mit einigen hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Auf der anderen Seite sehe ich das auch positiv, wenn der Name Erding, verbunden mit der guten Ausbildung, auch woanders hingetragen wird. Die Suche nach neuen Spielern war anstrengend, aber ich denke, wir haben eine ganz gute Truppe.

Waren Sie nicht von einigen Akteuren enttäuscht, die sich nicht an ihr Wort gehalten haben?
Granz: Schon, aber richtig bösartig war da gar nix. Einige hatten zugesagt, haben dann wieder das Pokern angefangen, und als ich dann die drei Tölzer im Set bekommen habe (Anm. d. Red.: Gambs, Lindner, März), war für die anderen halt der Zug abgefahren. Ich bin da keinem böse. Die Pässe vom Dominik Eibl und Michael Fröschl liegen zum Beispiel immer noch bei uns. Ich hätte kein Problem damit, wenn sich da noch was ergeben würde.

Auch im Trainerstab gab es Veränderungen.
Granz: Nachdem Hans Huber und Thomas Mühlbauer bei uns aufgehört hatten, hat sich das mit dem Ales Jirik gut ergeben und war daher auch finanzierbar. Die Kinder sind von unserem neuen Nachwuchs-Trainer begeistert – und die Vorstandschaft auch.

Heuer gibt es ja bei den Senioren erstmals schriftliche Vereinbarungen, wo finanzielle Zuwendungen an die Spieler festgeschrieben sind. Ist plötzlich der Wohlstand ausgebrochen?
Granz: Keineswegs. Früher haben die Spieler auch schon en paar Euro bekommen. Ohne eine Aufwandsentschädigung kriegst du heute keinen Spieler mehr. Wir haben das Ganze halt jetzt schriftlich fixiert. Insgesamt hat sich am finanziellen Volumen aber nichts geändert.

Und wie sieht es mit dem Ausrüstervertrag aus?
Granz: Der ist in der Tat neu. Viele Leute haben uns vor einem Ausrüstervertrag gewarnt, bislang aber hat er sich bewährt. Der Vertrag ist ohne Risiko für den Verein, und letztlich profitieren beide Seiten davon.

Wie sieht es mit dem Etat für die kommende Saison aus?
Granz: Wir haben ihn nicht aufgestockt und kalkulieren mit einem Zuschauerschnitt von 450. Im Vorjahr hatten wir im Schnitt 470 Zuschauer.

Dann kann man die Finanzen also als solide bezeichnen?
Granz: Ja. Alle Sponsoren sind uns erfreulicherweise treu geblieben, bis auf einen einzigen Bandenwerber, dafür haben wir aber fünf neue akquirieren können. Alle stehen zu uns, was nicht heißen soll, dass wir nicht noch Sponsoren brauchen können. Vor allem ein Hosensponsor wird dringend gesucht.

Was trauen Sie der Mannschaft zu, und wie lautet Ihr sportliches Ziel?
Granz: Unser Saisonziel ist das Erreichen der Playoffs, also Platz acht, wenn mehr herausspringt, umso besser. Ich persönlich würde mir Platz vier wünschen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir von einem ähnlichen Verletzungspech wie vergangene Saison verschont bleiben. Sehr wichtig ist allerdings auch, dass wir mit unseren Junioren, der Jugend und den Schülern die Bundesliga halten.

Das Gespräch führte
Wolfgang Krzizok

 
 
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