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Steer nach Freitagsspiel angefressen: "Die Schonfrist ist vorbei"
TSV-Team beherzigt Predigt von Trainer Steer nach Höchstadt-Spiel
20.12.2006 - 09:15 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Verfasser: Wolfgang Krzizok - Quelle: www.icedragons-erding.de
 
Ganz zufrieden ist Franz Steer nie. Am Freitagabend war der Trainer des TSV Erding trotz des 5:3-Erfolgs gegen Höchstadt richtig angefressen. Da hatte sein Team das gegnerische Rumpfteam ein Drittel lang klar dominiert und 3:0 geführt, dann aber plötzlich das Eishockeyspielen eingestellt und sich mit Mühe und Not noch ein 5:3 erzittert. Laut dem Coach "war das Ergebnis noch das einzig Positive".

Steer hatte versucht, mit vier Reihen spielen zu lassen, "aber da war kein Druck da - gar nix". Wahrscheinlich sei es ein Fehler gewesen, alle Akteure einzusetzen, bekannte der TSV-Coach, "denn vielleicht habe ich der Mannschaft damit das Gefühl gegeben, das Spiel ist schon gewonnen". Mit einer geharnischten Kabinenansprache, die durch zwei geschlossene Metalltüren hindurch zu hören war, wollte er die Mannschaft wieder auf Kurs bringen, doch es half nichts. "Das war nix. Das hatte mit Eishockey nichts zu tun", resümierte er und erklärte, ab sofort werde er härter durchgreifen. "Die Schonfrist ist vorbei", kündigte Steer an. "Ich habe den Spielern gesagt, was ich erwarte, und wenn einer das nicht macht, dann hockt er eben." Das sei sonst nicht seine Art, aber schließlich sei der Kader jetzt wieder komplett und er habe mehr Möglichkeiten.

Gleichzeitig verteidigte der Trainer sein Defensiv-System: "So ein Offensivspiel wie in den letzten zwei Jahren können wir mit dieser Mannschaft im Moment einfach nicht umsetzen." Insgesamt sei das Defensivspiel in Ordnung, "aber diesmal ist die Scheibe schlecht gelaufen, es war kein Tempo drin und kein Körperspiel da - jeder ist am Mann vorbeigefahren". Zum erfolgreichen Auftritt gehöre die unbedingte Spieldisziplin, "aber die hat diesmal komplett gefehlt".

Am Sonntag in Pegnitz beherzigte seine Truppe die Forderungen des Trainers und bot vor allem Kämpferisch eine großartige Leistung. Auch durch die ständigen Benachteiligungen durch das Schiedsrichtergespann ließ sich das Team nicht aus der Ruhe bringen und landete - nicht zuletzt dank eines überragenden Ales Jirik - erneut einen 5:3-Sieg. Und der kritische Trainer durfte diesmal nach der Schlusssirene nicht nur mit dem Ergebnis zufrieden sein.
 
 
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