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Saisonfinale für die „Löwen“
14.02.2013 - 19:34 - Vereine - EHC Waldkraiburg - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Michael Gößl
 

Mit zwei Auswärtspartien geht für den EHC Waldkraiburg an diesem Wochenende die Bayernliga-Spielzeit 2012/ 2013 zu Ende. Am Freitag reist die Mannschaft von Trainer Petr Vorisek im Zuge der Abstiegszwischenrunde zum EV Lindau, zwei Tage später geht es zum EHC 80 Nürnberg (Spielbeginn jeweils um 19:30 Uhr). Wie es danach weiter geht, ist jedoch etwas komplizierter...

Der EV Lindau beherrscht klar die Abstiegszwischenrunde: Das Team von Pavel Mojtek hat alle bisherigen Spiele gewonnen und das meist ziemlich deutlich. 6:2 gegen Germering, 5:2 und 5:0 gegen Nürnberg. Lediglich beim EHC Waldkraiburg wurde es mit 7:6 am Ende nochmals knapp, doch nur, weil das Nachlassen der „Islanders" im Schlussdrittel mit einem deutlichen Aufbäumen der „Löwen" gepaart wurde- zwischenzeitlich hatte Lindau in der Industriestadt mit 6:3 geführt und das Spiel klar in der Hand. EHC-Coach Vorisek hatte damals noch gefordert, seine Mannschaft müsse eben in Lindau die Punkte holen: „Dann sind wir quitt" so der Deutsch-Tscheche Anfang Februar. Das wird auch nötig sein, denn der EHC hat es nicht mehr selbst in der Hand, die beiden „offiziellen" Abstiegsplätze zu verlassen. Lindau führt in der Vierergruppe mit 12 Punkten, dahinter folgen Germering (7), der EHC (3) und Nürnberg (2). Die „Löwen" müssen nicht nur ihr Freitagsspiel in Lindau gewinnen, sondern auch auf eine Heimpleite der Germeringer gegen Nürnberg hoffen. Und dann folgt ja noch ein Spieltag am Sonntag- wilde Rechenspiele also, deren Resultat derzeit keiner wirklich einschätzen kann, denn wie es sich in Sachen Abstieg in dieser Spielzeit verhält, ist nicht nur unklar, sondern auch noch ziemlich spekulativ- ein Erklärungsversuch:

Die Saison hatte noch nicht begonnen, da erklärte die EA Schongau, nicht wie geplant als Nachrücker in der Bayernliga (BEL), sondern in der Landesliga zu starten. Erstmals seit Jahren bestand die BEL damit aus 15 Teams, eine ungerade Anzahl, die den Bayerischen Eissport-Verband (BEV) zwang, den Modus zu verändern: Nach der Vorrunde sollten die ersten zehn der Tabelle in zwei Gruppen die vier Play-Off-Teilnehmer ermitteln, die letzten fünf der Vorrunde, im gleichen Modus mit Hin- und Rückspiel, in der so genannten Abstiegszwischenrunde, die vier Play-Down-Teilnehmer. Die beiden Verlierer der Play-Down-Spiele wären die sportlichen Absteiger in die Landesliga. Soweit der Plan- aber Eishockey wäre nicht Eishockey, wenn der am Ende auch aufginge. Mitte Dezember erklärte der ESV Königsbrunn nämlich seinen Rückzug aus der BEL und die Liga war um ein weiteres Team ärmer. Die Abstiegszwischenrunde bestand nur noch aus vier Teams, die Play-Down-Spiele „entfielen" damit. Offiziell hieß es nun, der Dritte und Vierte der Abstiegszwischenrunde seien die sportlichen Absteiger, was im Augenblick für den EHC Waldkraiburg und den EHC 80 Nürnberg zuträfe, sofern die „Löwen" nicht beide Spiele am Wochenende gewinnen und Germering zwei Mal Punkte lässt. Ob es aber in dieser Spielzeit zwei oder überhaupt einen Absteiger gibt, weiß noch keiner- denn mit Sonthofen und Bayreuth führen zwei aufstiegswillige Teams die Meisterschaftsrunden an und sollten diese beiden auch den Sprung ins Finale schaffen und damit die Berechtigung zum Aufstieg in die Oberliga Süd erhalten, bestünde die BEL nur mehr aus zwölf Mannschaften, da über einen Absteiger aus der Oberliga Süd derzeit nur spekuliert werden kann. Steigen dann auch noch der EHC aus Waldkraiburg und Nürnberg ab, wäre die Liga nochmals verkleinert- es gibt also viel Raum für wilde Spekulationen, denn der BEV beruft sich weiterhin auf den gleitenden Abstieg, das heißt: Zunächst wird die BEL mit dem Landesligameister und Vizemeister aufgefüllt, dann dürfen die sportlichen Absteiger der BEL nachrücken- das gleiche Prozedere also, wie es der EHC Waldkraiburg schon im letzten Sommer durchlaufen hat. Um auf die Sollstärke von 16 Teams zu kommen, müsste die Liga weiter „von unten" aufgefüllt werden, mit mindestens einer Mannschaft- wenn der Tabellenletzte der Oberliga Süd, die Erding „Gladiators", absteigen sollte. Wenn nicht, mit zwei Teams. Also alles entspannt, aus Sicht der „Löwen"? Nicht ganz, denn wenn die BEL in der kommenden Saison mit 14 Teams an den Start geht, Sonthofen und Bayreuth aufsteigen, die Landesligameister nachrücken und Erding absteigt, dann darf nur noch ein „Absteiger" nachrücken- und für diese Berechtigung muss der EHC Waldkraiburg die Nürnberger hinter sich lassen. Und wen diese wilden Theorien jetzt schon verwirren- zu Recht, wie man meinen darf- sollte gar nicht erst darüber nachdenken, was passiert, wenn Sonthofen und Bayreuth den Aufstieg überraschend verpassen und die Liga verkleinert werden sollte...

 

 

 

 

 
 
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