Viel unglücklicher hätte der Einstand für Moosburgs neuen Trainer Dimitri Startschew kaum verlaufen können: Trotz deutlicher Überlegenheit und einem klaren Chancenplus musste sich der EVM am Freitag im wichtigen Aufeinandertreffen mit Tabellennachbar EV Pegnitz mit 3:4 (0:4, 2:0, 1:0) geschlagen geben.
Als nach den ersten 20 Minuten ein 0:4 auf der Anzeigetafel in der Sparkassen-Arena zu lesen war, glaubten nicht wenige der Zuschauer, im falschen Film zu sein. Der EVM hatte Puck und Gegner dominiert, sich fast im Minutentakt beste Einschussmöglichkeiten erarbeitet – und lag dennoch fast aussichtslos zurück. „Man muss ehrlich sein“, fasste es Pegnitz' Co-Trainer Marco Zimmer bei der Pressekonferenz zusammen: „Wenn Moosburg nach zehn Minuten 3:0 führt, hätten wir uns nicht beschweren können.“ Doch die Gäste, die bis auf einen Lattenknaller in der Anfangsphase kaum vor den Kasten von Severin Cesak gekommen waren, überstanden diese Phase – und zeigten dann in sechs Minuten ihre Cleverness: Während die Hausherren weiterhin glücklos anrannten, nutzten die Franken die Fehler der Grün-Gelben im Spielaufbau und schlugen viermal zu. Alleine zweimal trug sich ihre Ausnahme-Oldie Markus Schwindl in die Torschützenliste ein. Auch die zwischenzeitliche Auszeit von Startschew blieb da wirkungslos. „Wir hatten uns so viel vorgenommen – da tut sowas natürlich richtig weh“, bilanzierte der Trainer.
Doch moralisch kann man den Dreirosenstädtern diesmal nichts vorwerfen. Auch wenn der Schwung des ersten Abschnitts im zweiten Durchgang etwas verflogen war, blieb der EVM dran und gab sich nicht auf. Exakt nach einer halben Stunde läutete Christian Birk nach schöner Powerplay-Kombi mit dem 1:4 die Aufholjagd ein. Nun übte man wieder mehr Druck aufs den IceDogs-Keeper aus – und zwei Minuten vor der Drittelsirene bediente Patrice Dlugos erfolgreich seinen wiedergenesenen Sturmkollegen Tobias Hanöffner.
Zwei Tore Rückstand? Da war noch alles möglich. Die Gastgeber gaben im Schlussabschnitt noch einmal richtig Gas. Und als Dominik Schindlbeck elf Minuten vor dem Ende der 3:4-Anschluss gelang, war zumindest eine Overtime in Reichweite. Doch das Tempo, mit dem Moosburg zuvor auf Torejagd gegangen waren, machte sich nun in konditionellen Defiziten bemerkbar. Auch die Konzentration ließ nach, weshalb die Gäste in der Endphase kaum noch ins Wanken gerieten. Am Ende ergab sich für Coach Startschew nicht einmal mehr die Gelegenheit, den Keeper herauszunehmen. Die Fans stimmte er bei der Pressekonferenz aber optimistisch: „Wenn wir so weitermachen, holen wir auch die Punkte, die wir noch für einen Playoff-Platz brauchen.“
Tore: 0:1 (13.) Müller F. (Skarupa, Schmidt S.), 0:2 (14.) Schwindl (Kercs, Hausauer), 0:3 (15.) Schmidt S. (Pleger N., Adler), 0:4 (19.) Schwindl (Hausauer, Kercs), 1:4 (31.) Birk (Lorenz, Feistl; 5-4), 2:4 (38.) Hanöffner (Dlugos), 3:4 (49.) Schindlbeck. Strafminuten: 10/10. Zuschauer: 143.
Aufstellung: Cesak; Eggerdinger-Hölzl; Ujcik, Steiger, Ohr, Lorenz, Jeske, Seidlmayer; Möhle, Schander, Samanski, Hanöffner, Simm, Kankovsky, Feistl, Birk, Schindlbeck, Dlugos. |