Zwei Drittel lang war es ein spannendes und ausgeglichenes Spiel, das die knapp 800 Zuschauer zwischen den Black Hawks Passau und dem TEV Miesbach zu sehen bekamen, ehe die Kreisstädter im letzten Spielabschnitt kurzen Prozess mit den Habichten machten. 2:7 hieß es am Ende zugunsten der Gäste von der Schlierach. Nachdem die Memminger Indians erst in der Verlängerung beim ESC Dorfen gewinnen konnten, müssen sich die Allgäuer nun die Tabellenspitze mit den Miesbachern teilen.
Ohne großes Abtasten entwickelte sich von Anfang an ein munteres Spielchen zwischen den Drei-Flüsse-Städtern und den Gästen aus dem Oberland. Bereits mit dem ersten Angriff hätten die Miesbacher in Führung gehen können, ließen diese Chance aber ungenutzt. Nicht besser machten es die Hausherren, die nur kurz darauf zunächst aus kurzer Distanz an Timon Ewert im Tor der Miesbacher scheiterten und danach das beinahe leere Tor nur knapp verfehlten. Mitte des ersten Spielabschnitts hatten die Hausherren in Überzahl erneut eine gute Gelegenheit verstreichen lassen, in Führung zu gehen. Die Miesbacher machten es nur wenige Augenblicke später in Unterzahl besser. Jan Trojan vollendete einen Sololauf aus dem eigenen Drittel mit dem 0:1 (10.). Die Passauer ließen sich davon nicht beirren und kamen nur wenig später erneut zu zwei guten Gelegenheiten, scheiterten aber beide Male am Miesbacher Torwart (12.). Nur zwei Minuten später ließen die Gäste eine 3:1-Situation aus, weil Christian Heller den Abschluss suchte anstatt einen seiner Mitspieler zu bedienen. Kurz darauf dann aber das 0:2, das Stephan Stiebinger mit einem halbhohen Schuss ins rechte Eck erzielte (15.). Nur wenig später schlossen die Hausherren eine Überzahlsituation erfolgreich mit dem 1:2-Anschlusstreffer ab. Waldemar Detterer versenkte einen Schuss aus halbrechter Position im langen Eck des Miesbacher Tores (18.). Die Kreisstädter hatten in der Phase der Partie das Unterzahlspiel zu offensiv interpretiert. Nur gut 90 Sekunden später dann sogar der Ausgleich, der beinahe eine Kopie des ersten Tores der Hausherren war. Wieder waren die Gäste in einen Konter gelaufen. Oliver Wawrotzki hatte diesmal von halblinks abgezogen und der Schuss landete halbhoch zum 2:2: im langen Eck des Miesbacher Tores (19.). Und drei (!) Sekunden vor der ersten Pause hatten die Kreisstädter Glück, dass ein Schuss der Black Hawks nur am Pfosten landete (20.).
Im Mittelabschnitt hatten die Passauer die erste Chance, scheiterten aber mit einem Direktschuss aufs kurze Eck. Danach gab es noch je eine gute Gelegenheit für beide Mannschaften zur Resultatverbesserung, die aber nichts einbrachte. Peter Kathan war es dann, der im Powerplay die Scheibe von Florian Gaschke serviert bekam und mit dem 2:3 per Direktabnahme die erneute Führung der Gäste erzielte (29.). Nur kurz darauf hatte der Miesbacher Kapitän bei einer weiteren Überzahlgelegenheit das nächste Tor auf dem Schläger, scheiterte aber an Tobias Lienig im Passauer Tor, der eine ausgezeichnete Partie bot. So ging es mit der knappen Führung für die Gäste in die zweite Pause.
Kaum drei Minuten waren gespielt im letzten Spielabschnitt, da hätten die Hausherren beinahe wieder ausgeglichen. Die Black Hawks konnten die frei vor dem Miesbacher Gehäuse liegende Scheibe jedoch nicht im Kasten der Gäste unterbringen. Die Kreisstädter machten es kurz darauf besser. Florian Gaschke beendete die nächste Überzahlgelegenheit mit einem Schlagschuss von der blauen Linie mit dem 2:4 (45.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später schloss Felix Feuerreiter eine tolle Kombination mit dem 2:5 ab (47.) Der alte zwei-Tore-Vorsprung war damit wieder hergestellt. Und nur Sekunden später scheiterte René Müller nach einem schnellen Gegenstoß an Passaus Goalie. Den schönsten Treffer des Abends und damit die endgültige Entscheidung erzielte Jan Trojan wiederum in Unterzahl mit einem sehenswerten Schuss unter die Latte zum 2:6. (54.) Zuvor hatte er noch einen Passauer Akteur elegant ausgespielt. Den Schlusspunkt zum letztendlich verdienten Sieg setzten die Gebrüder Feuerreiter Sekunden vor Schluss. Torschütze war erneut Felix auf Zuspiel seines Bruders Florian (60.). Einziger, aber dafür umso bitterer Wehrmutstropfen an diesem Abend war rund zwei Minuten vor dem Abpfiff die Verletzung von Markus Seiderer, der nach einem fairen Check eines Passauers mit der linken Schulter in die Bande krachte. Einer ersten Diagnose zufolge handelt es sich bei der Verletzung um den Bruch des linken Schlüsselbeins, der eine Operation erforderlich macht. An dieser Stelle wünschen wir dem Seidi gute Besserung und baldige Genesung.
Tore: 0:1 Trojan (Mechel, Kirschbauer), 0:2 Stiebinger (Feuerreiter Florian, Kirschbauer), 1:2 Detterer, 2:2 Wawrotzki (Detterer, Pilz), 2:3 Kathan (Heller, Gaschke), 2:4 Gaschke (Trojan, Heller), 2:5 Feuerreiter Felix (Trojan, Kimmel), 2:6 Trojan (Frank, Kimmel), 2:7 Feuerreiter Felix (Feuerreiter Florian, Stiebinger) |