Kein berauschendes Spiel, dafür aber kleinliche Schiedsrichter, die kaum einen Spielfluss aufkommen ließen und eine starke Miesbacher Defensivleistung bekamen die knapp 400 Zuschauer heute beim hart umkämpften 2:1-Sieg des TEV Miesbach gegen den EHF Passau zu sehen.
Nach nervösem Beginn auf beiden Seiten und einer eher zerfahrenen Partie in den ersten fünf Minuten, durften sich beide Mannschaften je einmal in Überzahl probieren. Während die Black Hawks noch ohne Erfolg blieben, machten es die Miesbacher besser und erzielten das 1:0 in der achten Spielminute. Andreas Baumer hatte die Scheibe vors gegnerische Tor gebracht. Den Schuss von Sebastian Deml konnte der Passauer Keeper noch abwehren, den Nachschuss von Stefano Rizzo aber nicht mehr. Das Spiel wurde danach deutlich besser, auch wenn richtig schöne Spielzüge Mangelware waren. Nach einer umstrittenen Strafzeit machten es die Passauer in ihrem bis dahin dritten Überzahlspiel besser als zuvor und erzielten den 1:1-Ausgleichstreffer durch Daniel Huber auf Pass von Frantisek Mrazek und David Vokaty. Gespielt waren 15:24 Minuten. Das war gleichzeitig auch der Pausenstand.
Im zweiten Spielabschnitt kam dann der große Auftritt der Herren in Streifen. Beinahe jeder Körperkontakt wurde als Strafzeit geahndet. Vor allem auf die Spieler des TEV hatten es die Zebras abgesehen. Sage und schreibe 14 Minuten kassierten die Kreisstädter im zweiten Drittel. Einmal mussten sie sogar zwei Minuten lang eine 5:3-Unterzahl überstehen. Die Gäste hingegen mussten „nur“ acht Minuten in der Kühlbox Platz nehmen. Die TEVler zeigten in dieser Phase der Begegnung, warum sie bislang die wenigsten Gegentore in der Liga kassiert haben. Sie machten hinten dicht und vereitelten so jede Torchance der Black Hawks. In der 24. Spielminute schafften sie sogar durch ein schnelles Break die 2:1-Führung bei einem Mann weniger auf dem Eis. René Müller hatte einen langen Pass auf Sebastian Deml gespielt, der quer auf Andreas Baumer ablegte und gegen dessen Direktschuss war der Gästekeeper machtlos. Danach hatten sowohl die Passauer als auch die Miesbacher einmal den Pfosten getroffen.
Im letzten Drittel ließen die Schiedsrichter dann wieder etwas mehr Körperkontakt zu, was dem Spiel beider Mannschaften sichtlich gut tat. Spannend wurde es vor allem noch kurz vor Schluss, als der EHF Passau bei je vier Feldspielern den Torwart vom Eis nahm. Aber auch diese „Überzahl“ brachte nichts mehr ein. Sebastian Deml versenkte den Puck zwar noch im verwaisten gegnerischen Tor, da war die Sirene aber schon ertönt. So blieb es am Ende beim knappen 2:1-Erfolg für den TEV Miesbach.
In der anschließenden Pressekonferenz zeigte sich Miesbachs Coach Simon Steiner sichtlich zufrieden mit der Defensivarbeit seiner Mannschaft und meinte, dass ihm vor keinem Gegner Angst sei, wenn das Abwehrverhalten weiterhin so gut ist. Mit der Chancenauswertung war er hingegen nicht ganz so zufrieden. Passaus Coach Ivan Horak war trotz der Niederlage mit der Leistung seiner Mannschaft, insbesondere im Vergleich mit der Klatsche in Schongau, ebenfalls zufrieden.
Mit diesem Sieg verteidigen die Kreisstädter den dritten Tabellenplatz, den sie punktgleich mit den auf Platz zwei rangierenden Dorfnern einnehmen. Am Sonntag geht es für die TEVler zum Derby nach Geretsried. Anpfiff dort ist um 18.00 Uhr. Lt. Wetterbericht scheint es der Wettergott gut mit den beiden Teams zu meinen, denn Niederschläge sind am Sonntagabend keine in Sicht. |