Ein völlig verpatztes Mitteldrittel war dafür verantwortlich, dass der EVM am Freitag beim Derby gegen Erding am Ende klar das Nachsehen hatte. Immerhin sahen rund 450 Zuschauer die 3:7 (1:0, 1:5, 1:2)-Heimpleite – Zuschauerrekord in der laufenden Saison.
Die gute Stimmung in der ebenso gut gefüllten Sparkassen-Arena bot einen würdigen Rahmen für dieses Lokalduell, das es seit über einem Jahrzehnt nicht mehr als Punktspiel in Moosburg gegeben hat. Aufs Eis begleitet von den derzeit sehr erfolgreichen und an der Tabellenspitze stehenden Kleinstschülern legten die Grün-Gelben couragiert gegen den großen Nachbarn los. Beide Seiten waren bemüht, keine Fehler zu machen, das Hauptaugenmerk lag auf der Defensive. Nachdem die Gäste EVM-Goalie Bernhard Eggerdinger-Hölzl zweimal geprüft hatten (und die Scheibe einmal sogar an den Pfosten ging), nahmen bald auch die Hausherren den gegnerischen Kasten ins Visier. In der zwölften Minute stand dann Torjäger Daniel Möhle goldrichtig. Sein Nachschuss war das erste Tor der Partie. In der Folge verteidigte die Kankovky-Truppe clever die Führung, von den Gladiators war nicht mehr allzu viel zu sehen. Was dann zwischen der 24. und 35. Minute auf Moosburger Seite passierte, konnte auch Trainer Petr Kankovsky bei der Pressekonferenz nicht erklären. In fast schon slapstickhafter Manier schenken die Dreirosenstädter meist direkt vor dem eigenen Tor die Scheibe her und kassierten so einen vermeidbaren Gegentreffer nach dem anderen. „Keine Ahnung, was da los war. Wir haben in der Drittelpause nichts verändert, wollten weitermachen wie davor - und dann das“, fand auch Allrounder Christian Seidlmayer für diese Phase kaum Worte. 1:5 lautete das traurige Zwischenfazit nach 35 Minuten, Mathias Jeskes Powerplay-Treffer eine Minute später wirkte nur noch wie Ergebniskosmetik. Da hatte Severin Cesak bereits den Platz von Eggerdinger-Hölzl im Moosburger Gehäuse eingenommen. Dazu gesellten sich personelle Hiobsbotschaften: Verteidiger Kevin Steiger hatte bereits in den ersten 20 Minuten das Eis verlassen, weil er einen Schuss an den Kiefer bekommen hatte. Youngster Alexander Asen musste sogar ins Krankenhaus, nachdem er einen bösen Bandencheck hatte einstecken müssen (31.). Gehirnerschütterung, leicht gestauchte Wirbelsäule, Hüftprellung und Bluterguss am Knie waren die Folgen – da konnte sich der dafür verantwortliche Erdinger Stürmer glücklich schätzen, mit zwei Minuten davongekommen zu sein. Als die Gäste gleich zu Beginn des Schlussdrittels den alten Abstand wieder herstellten, glaubten nicht mal mehr die kühnsten Optimisten an eine erneute Wende. Der EVM gab sich zwar nicht auf, so richtig überzeugend agierten die Gastgeber bei ihren Angriffsversuchen aber auch nicht. Dass Patrice Dlugos noch gegen seinen ehemaligen Mannschaftskameraden traf, war der einzige zählbare Lichtblick in der Schlussphase. Tore: 1:0 (12.) Möhle (Dlugos, Simm/5-4), 1:1 (24.) Spindler (T. Berndt), 1:2 (25.) Krzizok (Deubler), 1:3 (30.) Borrmann (Poetzel, Michel), 1:4 (32.) Spindler (Poetzel/4-5), 1:5 (35.) Bernhardt (Borrmann, Zink/5-4), 2:5 (36.) Jeske (Kankovsky, Schander/5-4), 2:6 (41.) Deubler (Spindler), 3:6 (56.) Dlugos (Ujcik, Lorenz), 3:7 (59.) Michel (Poetzel, Borrmann).– Strafminuten: Moosburg 4, Erding 8 + 10. Zuschauer: 451. Aufstellung: Eggerdinger-Hölzl, Cesak; Ujcik, Steiger, Ohr, Lorenz, Waldhausen, Jeske, Seidlmayer; Möhle, Schander, Samanski, Simm, Kankovsky, Feistl, Asen, Birk, Schindlbeck, Dlugos |