Jetzt ist der Bayernliga-Klassenerhalt dem EV Moosburg praktisch nicht mehr zu nehmen: In einem engen, abwechslungsreichen Derby schlugen die Grün-Gelben am Freitagabend Nachbar EC Pfaffenhofen mit 3:2 (2:1, 1:1, 0:0).
Die Defensive war in der laufenden Spielzeit oft die Achillesferse der Moosburger Eishackler. Entsprechend zufrieden zeigte sich Coach Dimitri Startchew nach den überstandenen 60 Minuten."Ist doch schön, wenn mal weniger Tore fallen. So ein 0:0 wie im letzten Drittel hat bei uns Seltenheitswert." Sein Gegenüber Michael Dippold trauerte derweil den vergebenen Chancen seiner Pfaffenhofener nach: "Das soll nicht respektlos klingen. Aber heute hat die glücklichere Mannschaft gewonnen." Von Beginn an begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe. Man belauerte sich zunächst nur, große Torchancen waren Mangelware. Dann schlug plötzlich die Stunde von Daniel Simm: Der EVM-Stürmer tankte sich nach elfeinhalb Minuten über halblinks durch und netzte dann elegant mit der Rückhand zum 1:0 ein. Der Ausgleich der Gäste ließ jedoch keine zwei Minuten auf sich warten und war ebenfalls eine Einzelaktion - durch David Felsoci.
Weniger schön anzusehen war diese Szene in der 18. Minute: Moosburgs Verteidiger Kevin Steiger musste nach einem übertriebenen Check von ECP-Stürmer Fabian Eder mit Platzwunde am Kopf und Schwindelgefühlen in die Kabine. Für ihn war die Partie ebenso beendet wie für Eder - Letztgenannter kassierte eine Matchstrafe. Als die Gäste mit den Gedanken schon beim Pausentee waren, kostete Moosburgs aktueller Scorerkönig Dominik Schindlbeck die letzten Sekunden des Abschnitts vorbildlich aus und traf exakt bei 20:00 zur abermaligen Führung. Munter hin und her ging es im zweiten Abschnitt. Auf dem Eis wurde um jeden Meter gekämpft, die Zuschauer sahen ein leidenschaftliches Lokalduell. Tore wollten allerdings keine mehr fallen. Bis dreieinhalb Minuten vor der letzten Pause wieder Schindlbeck zur Stelle war: Mustergültig verwertete er einen Samanski-Pass zum 3:1. Für den Dingolfinger war es der dritte Doppelpack in den vergangenen vier Spielen. Doch der ECP blieb dran und verkürzte postwendend durch Robert Neubauer. Damit war Hochspannung auch für die letzten 20 Minuten garantiert. Doch so sehr sich die IceHogs da noch bemühten - die Gastgeber standen diszipliniert und ließen nur wenig vielversprechende Offensivaktionen Pfaffenhofens zu. Und kamen die Gäste doch einmal durch, war Keeper Dominik Gräubig Endstation. Daran änderte sich bis zur finalen Sirene nichts mehr. Mit der durchaus vorzeigbaren Ausbeute von 14 Zählern aus sechs Spielen rangierte der EVM damit weiterhin auf dem zweiten Abstiegsrundenplatz. Weil Geretsried in Passau in der Overtime verloren hat, trennen die Dreirosenstädter jetzt nur noch zwei Punkte von der Spitze.
Tore: 1:0 (11:28) Simm, 1:1 (12:49) Felsoci, 2:1 (20:00) Schindlbeck (Samanski, Kankovsky), 3:1 (36:40) Schindlbeck (Simm, Schander), 3:2 (37:56) Neubauer (Pfab). Strafminuten: EVM 6/ ECP 6 plus 5 plus Matchstrafe Eder. Zuschauer: 179. Aufstellung: Gräubig, Eggerdinger-Hölzl; Steiger, Seidlmayer, Loidl, Lorenz, Krämmer, Jeske, Ohr; Möhle, Birk, Schander, Hanöffner, Asen, Samanski, Kankovsky, Simm, Schindlbeck. |