Am 6. Spieltag war es dann doch soweit, die Rats mussten sich das erst Mal geschlagen geben. Nach knapp 63 Minuten Spielzeit und 100% Abstiegskampf behielten die Hausherren mit 4:3 n.V. die Oberhand. Dies war neben der ersten Niederlage in der Abstiegsrunde auch die erste Saisonniederlage, die man in der Verlängerung hinnehmen musste.
Im ersten Spielabschnitt hat es noch ganz gut für den ESC ausgesehen, nach der ersten Drangphase von den Black Hawks übernahmen die Rats mehr und mehr das Kommando. Florian Lechner sorgte dann nach knapp fünf Minuten für das 0:1, bei seinem Handgelenkschuss kurz nach der blauen Linie machte EHFTorwart Patrick Vetter keine besonders gute Figur. Passau war hinten durchaus anfällig, jedoch vorne brandgefährlich. Durch gute Kombinationen erspielten sie sich einige Chancen, die von David Albanese vorerst allesamt vereitelt wurden. Für die zweiten zwanzig Minuten hatten sich die Black Hawks offensichtlich einiges vorgenommen, denn sie erhöhten deutlich den Druck auf die Rats. In Unterzahl musste dann auch Albanese das erst Mal hinter sich greifen, Torschütze war Pertl (22.). Alle Reklamationen beim Schiedsrichter über das zuvor verschobene Tor brachten nichts ein, das Tor zählte. Das Pertl so sträflich frei stand lag jedoch nicht am Schiedsrichter oder sonst wem, sondern allein am schlechten Stellungsspiel der Rats-Defensive in diesem Augenblick. Passau hatte nun Blut geleckt und konnte wieder in Überzahl den zweiten Treffer nachlegen, Torschütze war erneut Pertl (32.). Den ersten Schuss konnte Albanese noch abwehren aber gegen den Nachschuss hatte er das Nachsehen. Passau drückte weiter, die Rats waren in dieser Phase einfach zu harmlos in den Zweikämpfen. Was EHF-Verteidiger Dominik Persch dann in der 36. Minute geritten hat weiß man nicht. Michael Wiedenbauer schoss auf Vetter und schneite ihn beim Bremsen ordentlich ein. Natürlich nicht die feine Art, Wiedenbauer wollte sich auch umgehend bei Vetter entschuldigen. Während der Rats-Verteidiger also mit Vetter redete, kam Persch absolut übermotiviert von hinten angesprungen und verpasste Wiedenbauer mit dem Schläger eine klaffende Wunde am Hinterkopf. Aggressivität und „Torhüterschutz“ in allen Ehren, aber hier hat Persch eindeutig überreagiert. Mit 2+2+2+10 Minuten war er noch sehr gut bedient, Wiedenbauer wehrte sich logischerweise und durfte zum Dank ebenfalls für 2+2 in die Kühlbox. Eishockey wurde dann auch mal wieder gespielt, die anschließende Überzahl nutzte Kapitän Andreas Dornbach mit einem wohl leicht abgefälschten Schuss von der blauen Linie zum 2:2 Ausgleich (37.). Der letzte Abschnitt begann nicht weniger aufregend. Erst überlistete Ferstl den ESC-Torwart mit einem Schuss durch die Beine (43.), doch die Rats konnten in Form von Florian Lechner umgehend ausgleichen (43.). Beide Teams wollten den Sieg in der regulären Spielzeit klar machen und nach einer Spieldauer gegen Hans Tauber, schien sich das Blatt zugunsten der Black Hawks zu wenden. Stockschlag mit Verletzungsfolge wurde Tauber vorgeworfen, ganz richtig war das so nicht. Dass allerdings Florian Lechner in den Zweikampf verwickelt war und es wenn dann hoher Stock gewesen ist, sei hier nur beiläufig erwähnt. Der verletzte Mrazek stand bereits beim unmittelbar folgenden Bully wieder auf dem Eis, zwei Minuten hätten es hier wohl auch getan. Wie auch immer, die Rats arbeiteten in den fünf Minuten Unterzahl hervorragend und ließen keinen weiteren Treffer mehr zu. Weil jedoch vorne auch nichts mehr zustande gebracht wurde, ging es in die Verlängerung. Ein Scheibenverlust in der Vorwärtsbewegung und ein platzierter Schuss von Mrazek (63.) gaben dann den Ausschlag zugunsten der Gastgeber, die mit dem Sieg zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf holten. Fazit: Neben den Langzeitverletzten Wischnewsky und Schlager musste man heute ebenfalls auf Horvath und Poch verzichten. Trotzdem schickte Trainer Flocko Funk erstmals vier Sturmreihen in der Abstiegsrunde aufs Eis, die sich doch tapfer schlugen. Ab dem zweiten Drittel kämpfte Passau, wie man es im Abstiegskampf auch machen muss und setzte die Rats immer mehr unter Druck. Die Niederlage ist letztlich kein Beinbruch, bereits am Sonntag wird man gegen Germering wieder versuchen dreifach zu punkten. |