Manchmal reicht auch ein Punkt: Durch die 4:5 (1:2, 1:1, 2:1, 0:1)-Overtime-Niederlage gegen Passau holte der EVM am Freitagabend genau den Zähler, der noch gefehlt hatte, um den Klassenerhalt auch theoretisch zu sichern. Die Grün-Gelben können sich damit nun voll und ganz auf den Kampf um Platz eins konzentrieren.
Am Ende hatten beide Mannschaften Grund zum Jubeln: die Gäste, weil sie zwei wichtige Zähler gegen den drohenden Abstieg geholt hatten, und die Hausherren, weil das Erreichen der Verlängerung gleichzeitig den Klassenerhalt bedeutete. „Es ist schön, dass diese Rechnerei endlich ein Ende hat“, freute sich auch EVM-Coach Dimitri Startschew. Die Moosburger hatten nach einer kurzen Abtastphase den besseren Start erwischt. Doch die Freude über Daniel Möhles 1:0 (9.) währte nicht lange. Vier Minuten später hatte der EVM-Toptorschütze der vergangenen Partien, Dominik Schindlbeck, seinen Stock zu weit oben, verletzte damit einen Gegenspieler und musste mit Spieldauer-Disziplinarstrafe zum Duschen. In der folgenden fünfminütigen Unterzahl glichen die Gäste aus, kurz vor Ende des ersten Abschnitts konnten sie noch einen zweiten Treffer drauflegen. Moosburg wirkte auch im zweiten Durchgang ohne Schindlbeck (und inzwischen auch ohne den immer noch nicht ganz fitten Verteidiger Kevin Steiger) offensiv ziemlich zahnlos und wurde von den Black Hawks phasenweise massiv ins eigene Drittel zurückgedrängt. Da wirke Passaus Treffer zum 1:3 fast wie eine kleine Vorentscheidung. Doch Daniel Schander konnte noch vor dem zweiten Pausentee auf 2:3 verkürzen – was den Gastgebern wieder Mut machte. Die kamen wie verwandelt aus der Kabine und setzten nun die zuvor so dominanten Niederbayern unter Druck. In Überzahl gelang dem wiedergenesenen Alex Feistl nach 43 Minuten der Ausgleich und nur 51 Sekunden später war dann erneut Daniel Möhle zur Stelle – ein Doppelschlag zur rechten Zeit. Moosburg schien Puck und Gegner nun im Griff zu haben, von Passau kam nicht mehr allzu viel. Sechs Minuten vor der Schlusssirene bot sich den EHF allerdings noch einmal ein Powerplay, was sie eiskalt zum abermaligen Ausgleich nutzten. Damit ging man in die Verlängerung – die allerdings nicht lange dauerte. Dass den Grün-Gelben diese Drei-gegen-drei-Konstellation nicht wirklich liegt, hatten sie schon fünf Tage zuvor in Schongau gezeigt, als den Hausherren bereits nach 28 Sekunden der entscheidende Treffer gelang. Passau brauchte deren 76 – und holte sich so den Zusatzpunkt.
Tore: 1:0 (8:48) Möhle (4-5), 1:1 (16:16) Pertl (Mrazek, Popp), 1:2 (19:15) Mrazek (Schießl, Pekarek), 1:3 (36:40) Daschinger (Detterer, Gomow), 2:3 (37:43) Schander (Feistl, Kankovsky), 3:3 (43:05) Feistl (5-4; Birk, Samanski), 4:3 (43:56) Möhle (Hanöffner), 4:4 (54:15) Daschinger (5-4; Pekarek, Mrazek), 4:5 (61:16) Mrazek (Pertl). Strafminuten: EVM 10 + 10 (Kankovsky) + 5 + Spieldauer Schindlbeck (Hoher Stock), EHF 10. Zuschauer: 238. Aufstellung: Gräubig, Eggerdinger-Hölzl; Ujcik, Steiger, Jeske, Lorenz, Krämmer, Seidlmayer, Ohr, Loidl; Hanöffner, Schindlbeck, Schander, Samanski, Simm, Kankovsky, Asen, Feistl, Birk, Möhle.
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