Wären die ersten zwölf Minuten nicht gewesen, hätte der EVM den souveränen Bayernliga-Spitzenreiter aus Höchstadt vielleicht sogar in Verlegenheit bringen können. Doch gerade da fielen sieben der insgesamt acht Treffer der Partie - und die Alligatoren konnten so den Grundstock für den am Ende ungefährdeten 2:6 (2:5, 0:0, 0:1)-Erfolg in der Sparkassen-Arena legen.
Regelrecht überrollt wurden die Moosburger in der Anfangsphase von den stark aufspielenden Gästen: Bereits nach viereinhalb Minuten lag der HEC mit 0:3 in Führung. Technische Klasse kennt man von den Franken. Aber das hohe Tempo, mit dem sie die heimische Defensive unter Druck setzten, war neu. Die zuletzt ohnehin leidgeprüften Anhänger des EVM mussten Schlimmes befürchten. Doch die Grün-Gelben wehrten sich, kamen im Powerplay durch eine schöne Kombination der neu zusammengestellten ersten Sturmreihe (Patrice Dlugos und Daniel Schander rückten für die verletzten Tobias Hanöffner und Daniel Möhle nach), die Schander vollendete, zum ersten Treffer. Keine zwei Minuten später - es war eine Strafe gegen Höchstadt angezeigt - gelang Dlugos gar der 2:3-Anschluss. Aber die Gäste antworteten prompt. Ein Doppelschlag bescherte dem Oberliga-Absteiger, der sich vor der Saison unter anderem mit dem 584-fachen DEL-Spieler Vitalij Aab verstärkt hatte (er blieb gegen Moosburg aber ohne Punkte), erneut einen Drei-Tore-Vorspung, mit dem man auch in die erste Pause ging.
Wie verwandelt kam der EVM danach aus der Kabine und bot dem HEC richtig Paroli. Der Weg zum Tor war für die Alligators nun deutlich länger, bereits früh wurden sie im Angriffsaufbau gestört. Und wenn doch einmal ein Schuss durchging, war Thomas Hingel da, der wie seine Vorderleute nun deutlich sicherer wirkte. Keine Tore auf beiden Seiten - aus Moosburger Sicht schon ein Achtungserfolg. In den letzten 20 Minuten wollten die Hausherren dann noch mehr und verstärkten ihre Offensivbemühungen. "Da hatte der EVM einige richtig gute Chancen", gab auch HEC-Spielertrainer Daniel Jun bei der Pressekonferenz zu. Rein ging zwar nichts, "aber in unserer aktuellen Situation als Schlusslicht müssen wir auch kleine Erfolgserlebnisse wie diese Phasen mitnehmen", sagte Moosburgs Kapitän Mathias Jeske, der Trainer Dimitri Startschew im Eisstüberl vertrat. Wie auch immer: Jubeln durften im finalen Durchgang nur die Gastgeber. Mitten in einer Sturm- und Drangphase der Dreirosenstädter setzten sie den Schlusspunkt zum 2:6.
Tore: 0:1 (1:13) Petrak (Lenk L., Vojcak), 0:2 (4:08) Babinsky (Lenk L., Petrak), 0:3 (4:30) Roth (Lenk L., Petrak), 1:3 (8:00) Schander (Dlugos, Michel), 2:3 (9:39) Dlugos, 2:4 (10:59) Tratz (Babinsky, Vojcak), 2:5 (12:12) Lenk A. (Kreuzer, Urban), 2:6 (44:37) Lenk A. (Vojcak). Strafminuten: 6/10. Zuschauer: 198.
Aufstellung: Hingel, Probst; Ujcik, Steiger, Jeske, Lenczyk, Ohr, Krämmer, Loidl; Dlugos, Azimov, Schander, Michel, Wawrotzki, Kankovsky, Asen, Killermann. |