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Mit Verstärkung ins Spiel drei und vier!
15.10.2015 - 00:28 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Nicht nur viel vorgenommen hat sich der TEV Miesbach für das kommende Wochenende, sondern er strahlt dabei auch viel Zuversicht aus. Denn aller Voraussicht nach wird Justin Gvora schon am Freitag um 20.00 Uhr bei den Icehogs Pfaffenhofen und dann am Sonntag, 18.00 Uhr, auf eigenem Eis im Lokalderby gegen den ESC Geretsried, sein Debüt im rot-weißen Trikot geben.

 

Der 1,88 Meter große und 88 Kilo schwere Stürmer mit kanadischem und italienischem Pass hat einen Vertrag bei den Kreisstädtern unterschrieben und folgt damit auf Nick Sandor, dessen Try-Out-Vertrag nicht verlängert wurde. Sandor hat inzwischen bei Budapest in der ersten ungarischen Liga unterzeichnet. „Justin Gvora hat in Grafing mit Kai Klimesch und Peter Meier gespielt. Von den beiden haben wir positives Feedback bekommen“, sagt der Sportliche Leiter Stefan Moser. „Wir sind schon länger in Kontakt. Jetzt hat er sich kurzfristig für uns entschieden.\" Gvora spielte in der Saison 2013/14 für den EHC Klostersee und kam in 14 Spielen auf sechs Tore und elf Assists. Bis Mittwoch musste der Transfer abgewickelt sein, da am 15. Oktober die Transferfrist abläuft. „Das Spiel in Germering hätten wir mit einem Ausländer wohl nicht verloren“, meint Moser. „Man hat gesehen, dass der Germeringer Amerikaner zwei Tore geschossen und damit das Spiel entschieden hat.\"

 

Gute Vorzeichen also für den TEV, gleich am Freitag in der Hallertau die Scharte von Germering auszuwetzen. Dass das aber alles andere als ein leichtes Unterfangen für die Mannen von John Samanski werden wird, haben die Höchstadt Alligators, einer der Top-Favoriten um die Bayernligakrone, vergangenen Sonntag bei der 3:2-Niederlage leidvoll erfahren müssen. Und das, obwohl die Icehogs am Freitag mit 1:7 in Moosburg die Segel streichen mussten. Nach dem nervenaufreibenden Klassenerhalt im letzten Jahr hat die Mannschaft von Trainer Topias Dollhofer ein klares Ausrufezeichen gesetzt und damit eindeutig unterstrichen, dass sie diesmal unbedingt wieder einen Platz unter den Top-Ten ergattern will. Interessant ist, dass die Ilmstädter dieses Ziel zunächst ohne Kontingentspieler verfolgen werden. Nach der Rückkehr von Alain Sägesser in die Schweiz, haben sich die Verantwortlichen in Pfaffenhofen nämlich dafür entschieden, diese Stelle erst einmal nicht zu besetzen. Die Abgänge der Stürmer Markus Welz (Karriereende), Nicholas Becker (Germering) und Thomas Gabler (Miesbach) wurden mit den Brüdern Christian (Dorfen) und Franz Birk (Moosburg), Thomas Bauer (Nürnberg) und Marco Deubler (Erding) aber adäquat ersetzt. In der Abwehr hat man sich mit Michael Wolf aus der eigenen 1b und Mathias Jeske, dem Ex-Germeringer, der zuletzt für Peiting in der Oberliga auflief, breiter als in den Jahren zuvor aufgestellt und erhofft sich dadurch auch mehr Stabilität. Das Torhüterduo bilden auch in diesem Jahr wieder Andreas Banzer und Patrick Weiner. Die Miesbacher kommen angesichts ihrer Neuverpflichtung zwar mit Zuversicht im Gepäck an die Ilm, wissen aber sehr wohl, dass sie – wie die vergangenen Jahre gezeigt haben – keine Geschenke von den Icehogs zu erwarten haben.

 

Am Sonntag kommt es dann um 18.00 Uhr an der Schlierach zum Lokalderby gegen den ESC Geretsried. Wann der TEV Miesbach und der ESC Geretsried zuletzt in einem Punktspiel die Schläger gekreuzt haben, dürften wohl nur noch die „Alten“ unter den TEV-Fans oder die Chronisten beider Vereine wissen. Eine exakte Angabe darüber findet sich auch im Internet nicht. Es dürfte aber wohl Ende der 1990er Jahre in der 2. Liga Süd und ein paar Jahre später noch kurz in der Regionalliga Süd gewesen sein. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Wege nach dem Aufstieg des ESC in die Bayernliga nach über zehn Jahren wieder kreuzen.

 

Auf Seiten der Riverrats dürfte den TEV-Fans sicherlich der ehemalige Trainer der Tölzer Löwen, Florian „Flocko“ Funk, bekannt sein, der seit dieser Saison das Sagen an der Bande der Gäste hat. Ebenfalls kennen sollten die Miesbacher Anhänger auch noch dn Kapitän des ESC, Andreas Dornbach. Er hatte in der Saison 2011/2012 ein kurzes Gastspiel an der Schlierach gegeben.

 

Ziel des nur mit vier Neuzugängen kaum veränderten Meisters der Landesliga Süd ist ganz eindeutig der Klassenerhalt. Dazu sollen vor allem die drei Neuen von den Tölzer Löwen, Dominic Fuchs, Fabian Schlager und Markus Ritschel sowie der aus Germering an die Isar gewechselte Christopher Ott, beitragen. Die entsprechende Tiefe im Kader hat der ESC jedenfalls dafür. Mit drei Torhütern, zehn Verteidigern und 14 Stürmern können die Isarstädter die eine oder andere Krankheit oder Verletzung im Laufe der Saison durchaus wegstecken. Ob die Qualität ausreicht, um das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, wird sich in den nächsten Wochen und Monaten zeigen. Nachteilig könnte sich in den ersten Spielen auswirken, dass die Riverrats aufgrund ihres offenen Stadions aktuell noch kein Eis haben und damit zunächst nur auswärts antreten können. Andererseits weiß man, dass sich gerade Mannschaften, die eine geschlossene Halle gewohnt sind, oftmals sehr schwer tun, wenn sie unter freiem Himmel spielen müssen. Insofern sollte dieser Heimvorteil dann wohl den anfänglichen Nachteil ausgleichen.

 

Nach der erwarteten Niederlage in Waldkraiburg gab es für die Riverrats bei den starken Moosburgern zwar ebenfalls nichts zu holen. Bei der knappen 3:2-Niederlage haben sich die Isarstädter ihrer Haut aber teuer erwehrt. Zu unterschätzen sind sie also ebenfalls nicht, auch wenn die Favoritenrolle zwischen dem Aufsteiger und dem TEV eindeutig vergeben ist.

 
 
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