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Auftakt zu drei richtungsweisenden Wochen
29.10.2015 - 13:32 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Mit der Begegnung gegen den amtierenden Meister Lindau Islanders, am Freitag um 20.00 Uhr am Bodensee, und dem Heimspiel, am Sonntag um 18.00 Uhr, gegen die Löwen Waldkraiburg hat der TEV Miesbach an diesem Wochenende gleich zwei schwere Aufgaben zu bewältigen, die sich bestens zur Standortbestimmung eignen. Hatten es die TEVler in den letzten Begegnungen nur mit Gegnern aus der zweiten Tabellenhälfte, mit Ausnahme der Überraschungsmannschaft aus Germering, zu tun, geht es diesmal gleich gegen zwei Titelaspiranten. Und die beiden Wochen danach sind ebenfalls nicht einfacher, wenn mit Moosburg, Höchstadt, Memmingen und Dorfen die nächsten Spitzenmannschaften warten.

 

Nur zwei Minuspunkte beträgt der Abstand zwischen den Kreisstädtern und den beiden Kontrahenten Lindau und Waldkraiburg. Ähnlich wie der TEV sind beide Teams zwar nicht schlecht in die Saison gestartet, haben aber ebenfalls überraschend Punkte liegen lassen. So hätte vor der Saison wohl niemand damit gerechnet, dass der amtierende Meister gegen Aufsteiger Pegnitz zuhause den Kürzeren ziehen würde und dabei sogar noch eine 3:0-Führung aus der Hand gibt. Spätestens seit dem 6:3-Auswärtserfolg bei den bis dahin verlustpunktfreien Moosburgern sind die Islanders aber wieder auf Erfolgskurs, woran auch die Niederlage im letzten Heimspiel gegen Höchstadt nichts ändert. Dass Sekera, Cech & Co. ihr Ziel, einen Platz unter den ersten vier Mannschaften, nicht erreichen werden, daran glaubt zum derzeitigen Zeitpunkt wohl niemand. Mit Blick auf den Kader der Islanders sind die Voraussetzungen dafür sicherlich gegeben. Bis auf Stürmer Tobias Feilmeier, der sich dem aktuellen Tabellenführer Dorfen angeschlossen hat, und Torhüter Varian Kirst, der seine Karriere beendet hat, gab es keine namhaften Abgänge zu vermelden. Vielmehr hat der Meister mit Steffen Kirsch (Füssen/OLS), Marco Babic (Erding/OLS) und Fabian Sing (Moosburg) zwei junge, hungrige Oberligaspieler sowie einen erfahrenen Bayernligacrack verpflichtet. Mit Johann Katjuschenko (Stuttgart/RLSW) und Elia Feistle (Füssen/DNL2) hat der Kader zudem an Tiefe gewonnen. Auch Erfolgscoach Sebastian Buchwieser ist dem EV Lindau treu geblieben. Die Voraussetzungen für die Titelverteidigung stehen also nicht schlecht, auch wenn der aktuelle Tabellenplatz noch dagegen spricht. Aus Miesbacher Sicht will man diesen Ambitionen natürlich im Wege stehen, schließlich waren es die Islanders, an denen der TEV vergangene Saison im Viertelfinale gescheitert ist.

 

Mit dem EHC Waldkraiburg kommt dann am Sonntag um 18.00 Uhr die Mannschaft an die Schlierach, die im vergangenen Jahr in der gesamten Vorrunde nur zwei Niederlagen kassiert hat. Diese sensationelle Serie können die Industriestädter diese Saison allerdings nicht wiederholen, denn nach nur sechs Spieltagen mussten sie bereits dreimal als Verlierer vom Eis gehen. Kein Wunder allerdings aufgrund des Verletzungspechs, das die Löwen seit Saisonbeginn plagt. Zeitweise musste Coach Rainer Zerwesz gleich auf fünf seiner Topstürmer verzichten. Umso erstaunlicher ist der klare 0:6-Erfolg letzte Woche in Memmingen, dem mit dem 2:3 n.P. zuhause gegen Moosburg prompt die Ernüchterung folgte. Am Hühnerberg haben die EHCler allerdings eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem überragenden ersten Sturm trotz namhafter Ausfälle über enorme Durchschlagskraft verfügen. Apropops erster Sturm: Lukas Wagner, Nico Vogl und Kapitän Max Kaltenhauser waren in Memmingen an allen sechs Treffern beteiligt und führen nicht von ungefähr mit 16 bzw. jeweils zehn Punkten die teaminterne Scorerwertung an.

 

Mit Blick auf die letzen Vergleiche fällt auf, dass die Kreisstädter nicht unbedingt zu den „Lieblingsgegnern“ der Industriestädter zählen. So waren es die TEVler, die den Löwen vergangenes Jahr eine der beiden Vorrundenniederlagen zufügen und auch in der Zwischenrunde das Heimspiel für sich entscheiden konnten. Auch die beiden Vergleiche in der Vorbereitung gingen an die Kreisstädter. Dass man sich für Siege in der Vergangenheit nichts kaufen kann, das weiß nicht zuletzt Miesbachs Coach John Samanski, der vor dem mit vielen erfahrenen Spielern gespickten Team eindringlich warnt. Dem warnenden Appell fügt er aber auch hinzu, dass er sich „auf die Gegner der kommenden Wochen freut, da gegen Mannschaften wie Lindau, Waldkraiburg, Höchstadt, Moosburg, Memmingen und dem aktuellen Tabellenführer Dorfen wieder mehr das spielerische Element zum Tragen kommt“. Damit dieses dann auch zum eigenen Erfolg führt, stünde es den Rot-Weißen allerdings gut zu Gesicht, die Powerplayeffizienz ein wenig zu verbessern. Im Gegensatz zum Penaltykilling haben sich die Kreisstädter hier bislang nämlich nicht mit Ruhm bekleckert.

 

Nach den Ausfällen von Andreas Baumer (Knochenprellung) und Peter Meier (Muskelverletzung) muss der Miesbacher Coach seine Sturmreihen umbauen. Erfreulich für ihn allerdings, dass Josef Kottmair nach überstandener Grippe wieder an die Seite von Justin Gvora rückt, mit dem er zuletzt sehr gut harmonierte. Angesichts der schweren Spiele in den kommenden Wochen will John Samanski trotz der beiden Ausfälle möglichst vier Sturmreihen aufbieten, um das Tempo so lange wie möglich hochhalten zu können.

 
 
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