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TEV gegen zwei Topfavoriten der Liga!
17.12.2015 - 13:09 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Am kommenden Wochenende bekommt es der TEV Miesbach gleich mit zwei absoluten Topfavoriten auf die Meisterschaft zu tun. Dabei empfangen die Kreisstädter zunächst am Freitag, um 20.00 Uhr, den EV Lindau, bevor es am Sonntag in der Industriestadt gegen den EHC Waldkraiburg geht. Anpfiff dort ist um 17.15 Uhr.

Wahrscheinlich noch mit müden Beinen vom vielen Feiern der letztjährigen Meisterschaft, sind die Islanders zunächst mit mäßigem Erfolg in die Liga gestartet. Bis zum 10. Spieltag rangierten die Lindauer irgendwo zwischen Platz fünf und acht. Beginnend mit dem Sieg in Germering reihten die Islanders mal schnell sieben Siege in Folge aneinander und kletterten damit bis auf Rang zwei der Tabelle. Der Aufwärtstrend wurde dann aber jäh beim Gastspiel in Waldkraiburg vor zwei Wochen gestoppt. Mit sage und schreibe 10:2 hatten die Löwen die Inselstädter aus der Halle geschossen und ihrerseits Rang zwei in der Tabelle eingenommen. Diese Niederlage hat den Mannen vom Bodensee aber nicht wirklich geschadet, schließlich haben sie nur zwei Tage später den EV Moosburg mit 9:1 aus der eigenen Halle gefegt und belegen somit immer noch Platz 3. Mit Blick auf die Minuspunkte sind sie derzeit sogar Tabellenführer, da sie im Vergleich zur Konkurrenz noch ein Spiel weniger ausgetragen haben.

Der Erfolg der Inselstädter lässt sich an Zahlen gemessen vor allem an deren Offensivstärke festmachen. 95 Mal hieß es bislang „Tor für die Lindau Islanders“. So oft wie bei keiner anderen Mannschaft in der Liga – im Schnitt mehr wie fünf Tore pro Spiel. Maßgeblich zu dieser Torflut beigetragen hat deren überragendes Überzahlspiel. Jedes dritte Powerplay ist von Erfolg gekrönt. Die Miesbacher sollten die Strafbank also tunlichst meiden, damit die stärkste Waffe der Islanders gar nicht erst zum Einsatz kommt. Imposant auch die Tatsache, dass mit Michal Mlynek (32 Pkt.), Martin Sekera (32 Pkt.), Zdenek Cech (30 Pkt.), Marco Babic (28 Pkt.) und Jiri Mikesz (25 Pkt.) gleich fünf Akteure der Islanders unter den Top 25 Scorern der Liga zu finden sind. Darüber hinaus weist die Statistik die Mannen vom Bodensee als zweitstärkste Auswärtsmannschaft der Liga aus. Wenn man das berühmte Haar in der Suppe sucht, wird man beim Penaltykilling fündig, denn dort reihen sich die Lindauer einen Platz hinter dem TEV, der auf Rang neun dieser Statistik liegt, ein.

Beim Sonntagsgegner, dem EHC Waldkraiburg, wollte es Anfang der Saison gar nicht richtig laufen. Kein Wunder allerdings bei dem Verletzungspech, das die Jungs von Trainer Rainer Zerwesz zu verdauen hatten. Bis zu sieben Stammkräfte waren teilweise nicht einsatzfähig. Aber ähnlich wie bei den Mannen vom Bodensee, kam bei den Industriestädtern mit dem 11. Spieltag die Wende. Vom Tiefpunkt mit Platz 12 haben sie sich nach einer famosen Serie von neun Siegen am Stück bis auf den zweiten Platz vorgearbeitet. Selbst der Abgang von Leistungsträgern wie Timo Borrmann und Christian Mitternacht nach Erding konnte die Löwen nicht stoppen. Vor allem die Rückkehr des überragenden Jakub Marek hat den Industriestädtern einen richtigen Schub nach vorne verpasst. Nicht von ungefähr hat dieser in nur neun Partien bereits 20 Scorerpunkte auf seinem Konto angehäuft. Damit gehört er zu den fünf besten Kontingentspielern der Liga. Aber auch die Rückkehr von Daniel Hämmerle (22 Pkt. in 11 Spielen), Martin Führmann (21 Pkt./13 Spiele) und Kapitän Max Kaltenhauser (22 Pkt./14 Spiele) war enorm wichtig für das Team. Nicht zuletzt profitierten davon auch Topscorer Lukas Wagner (31 Pkt.) und der Senkrechtstarter der Saison, Nico Vogl (23 Pkt.). Und auch das Überzahlspiel hat mit den Rückkehrern wieder deutlich an Durchschlagskraft hinzugewonnen. Die Defensive, die aktuell die zweitbeste der Liga ist, hat mit Daniel Hilpert zuletzt einen weiteren erfahrenen Mann hinzubekommen Der 34jährige, der bis vor kurzem noch das Trikot des TEV Miesbach trug, ist nach einer Pressemitteilung des EHC Waldkraiburg ein echter Glücksfall für die Industriestädter. Und für EHC-Coach Rainer Zerwesz ist er zudem ein absoluter Wunschspieler.

Für den TEV Miesbach wird es also alles andere als leicht werden gegen die beide Meisterschaftsfavoriten. Die angespannte personelle Situation macht es für Coach Simon Steiner zudem nicht einfacher. Für Justin Gvora und Thomas Gabler ist die Saison beendet, beide müssen sich Anfang nächsten Jahres einer Operation unterziehen. Bei Sebastian Deml und René Müller wird ein MRT Klarheit darüber bringen, wann sie wieder einsatzfähig sind. Peter Meier kehrt frühestens in zwei bis drei Wochen zurück und Josef Kottmair hütet derzeit krankheitsbedingt das Bett. Derweilen ist der Sportliche Leiter des TEV Miesbach, Stefan Moser, fieberhaft auf der Suche nach Verstärkung. So war diese Woche ein slowakischer Offensivmann zum Probetraining in der Kreisstadt. Wirklich überzeugen konnte er allerdings nicht. Unter diesen Voraussetzungen wird es für die TEVler schwierig werden, die beiden Partien ähnlich ausgeglichen zu gestalten wie die Hinspiele. So mussten sich die Miesbacher in Lindau erst in der Verlängerung mit 2:1 geschlagen geben und gegen die Industriestädter hatten sie nach mäßigem Spiel mit 2:1 sogar knapp die Nase vorne, wie übrigens in den beiden Vergleichen in der Vorbereitung auch. Interessant dürfte die Partie beim EHC Waldkraiburg zudem aufgrund des Wechsels von Daniel Hilpert in die Industriestadt sein. Denn das Duell der beiden oberbayerischen Kontrahenten hat somit noch einmal zusätzlich an Brisanz gewonnen.

 
 
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