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EV Füssen gewinnt das Spitzenspiel !
06.01.2016 - 15:27 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Pressemitteilung EV Füssen
 

Füssen, 06.01.2016- Eine starke Zuschauerkulisse, viele hochklassige Torchancen, nicht ganz sattelfeste Defensivreihen, wechselnde Führungen, und am Ende ein verdienter 9:5-Erfolg (3:3, 2:1, 4:1) des EV Füssen gegen seinen wohl ärgsten Konkurrenten im Kampf um den ersten Platz in der Bezirksliga West, den HC Maustadt.

 

1250 Zuschauer lockte das Spitzenspiel in die Halle 1 des Füssener BLZ, in welchem Trainer Thomas Zellhuber neben den länger verletzten Maximilian Schorer und Marvin Schmid auch auf Verteidiger Omar Rona und kurzfristig auch auf den bisherigen EVF-Topscorer Vincent Wiedemann verzichten musste. Der Topscorer der Gäste, Martin Löhle, war nach seiner Sperre für das Hinspiel diesmal dagegen mit von der Partie, außerdem überraschte der HCM mit dem reaktivierten, 48-jährigen Memminger Verteidiger-Urgestein Helge Pyka. Trotzdem übernahm der EVF von Anfang an die Initiative, begünstigt auch durch drei Hinausstellungen der Gäste in der Anfangsphase. Bereits die erste Situation nutzte in der zweiten Spielminute Andrej Naumann (Golts, Bühler) zum 1:0 für die Füssener. Und die blieben weiter am Drücker, vergaben in Überzahl weitere Riesenchancen durch Sascha Golts und Florian Simon. Auch Marius Keller konnte frei vor dem gegnerischen Gehäuse die Scheibe nicht unterbringen. Es kam wie so oft, wenn man selbst die Möglichkeiten nicht verwertet: Anstatt einer komfortablen Führung für den EVF bedankte sich der HCM für einen kapitalen Fehlpass im Aufbauspiel, und erzielte mit seiner ersten Torchance in der 7. Minute durch Löhle das überraschende 1:1. Was folgte waren schwarze Minuten für beide Torhüter. Steffen Chronz, der auf Grund seiner späteren Taten zum besten Spieler der Maustädter gewählt wurde, sah zunächst bei zwei Weitschüssen von Andre Bühler (Seider) und Andreas Schorer (Simon, Keller) sehr unglücklich aus. Die 3:1-Führung hielt für die Schwarz-gelben jedoch nicht lange. Die Gäste nahmen eine Auszeit, und nur 32 Sekunden später patzte auch EVF-Goalie Fabian Schütze, der einen Schuss von Fabian Nieder passieren ließ. Als nur 34 Sekunden später auch noch der Versuch von Verteidiger Pietsch zum 3:3 saß, kam Benedikt Hötzinger für den diesmal unglücklichen Schütze. Bei Füssen war nach dem starken Beginn mit den drei Gegentreffern aus vier Torschüssen die Luft aber erstmal raus. Der HCM war in der Folge am Drücker, ohne sich aber größere Chancen zu erspielen.

 

Die Verunsicherung hielt beim Eissportverein auch im zweiten Abschnitt an, dieser gehörte den Maustädtern, während der EVF zunächst offensiv nicht stattfand. In Überzahl erzielte Armin Ullmann dem Geschehen auf dem Eis entsprechend dann auch das 3:4 (27. Minute). Der HCM hatte das Spiel gedreht, die Führung war zu diesem Zeitpunkt auch nicht unverdient. Beim Team um Kapitän Eric Nadeau vermisste man eine Aktion, welche die Mannschaft wieder aus der augenscheinlich vorherrschenden Lethargie hätte reißen können, und wer anderes als der Leitwolf persönlich setzte schließlich das benötigte Zeichen. Erneut in Unterzahl agierend luchste der Routinier einem Memminger Verteidiger die Scheibe ab, passte vor das Tor zum ungedeckten Marc Besl, und dieser verwandelte zum umjubelten 4:4 (29. Minute). Jetzt waren die Füssener wieder besser im Spiel, und Sascha Golts konnte nur durch ein Foul gestoppt werden. Den fälligen Penalty vergab der sonst so sichere Schütze jedoch gegen den stark reagierenden Gästekeeper. Eine Minute später war es aber doch so weit, und Marc Besl (Dressel) traf zum 5:4. Für die Abwehr und Torhüter Hötzinger galt es jedoch weiterhin, Schwerstarbeit zu verrichten, denn die sehr kleinlich leitenden Schiedsrichter verhängten in diesem Abschnitt noch weitere vier Strafen gegen den EVF. Bei einem Unterzahlkonter wurde Eric Nadeau gefoult, da er sich leicht an der Hand verletzt hatte, führte Marius Keller den Penaltyschuss aus, er vergab aber ebenso wie Golts.

 

Auch das letzte Drittel begann mit einer Unterzahl für Füssen, die jedoch schadlos überstanden wurde. Bei Maustadt schwanden nun auch sichtlich die Kräfte, und offensiv kam vom Verfolger bis in die Schlussphase hinein nicht mehr viel. Der EVF dagegen mit großen Chancen durch Naumann und zweimal Golts. Der überragende Eric Nadeau sorgte mit einem tollen Solo in der 47. Minute schließlich für die Vorentscheidung, als er die gesamte Gästeabwehr düpierte. Zwischen der 51. und 55. Spielminute schraubten der ebenfalls starke Marc Besl (Nadeau, Krötz) mit seinem dritten Treffer, Tobias Dressel (Simon, Besl) und Sascha Golts (Naumann, Nadeau) das Ergebnis auf 9:4. Der HCM spielte in dieser Phase meist in Unterzahl, weil er sich immer öfters gezwungen sah, zu unerlaubten Mittel zu greifen, um die EVF-Offensive zu stoppen. Ein zweistelliges Resultat verhinderte in der Folge das Lattenkreuz, das wäre des Guten aber trotz der vielen vergebenen Chancen wohl zuviel gewesen. Dem HC Maustadt gelang bei seinem einzigen Powerplay im letzten Drittel noch der fünfte Treffer in der 60. Minute durch Florian Jahrmann zum Endstand in einem sehenswerten, offensiven und stellenweise auch kuriosem Eishockeyspiel. Füssen siegte insgesamt verdient, hatte aber zwei Drittel lang schwer zu kämpfen gegen einen Gegner, der seine Angriffsstärken in die Waagschale warf, und dem EVF damit das Leben lange Zeit schwer machte. Mit zehn Punkten Rückstand hat der HCM jetzt aber nur noch theoretische Chancen auf den ersten Platz, der größte EVF-Verfolger ist nun Lechbruck. (ML)

 

Spielertrainer Martin Löhle (HCM): „Wir wussten eigentlich, was auf uns zukommt, wurden am Anfang aber fast schon überrannt. Wir sind dann etwas glücklich wieder herangekommen, und spielten ein ganz starkes zweites Drittel. Im letzten war dann die Luft raus, wir trainieren aber auch nur einmal die Woche. Füssen hat verdient gewonnen, wir wollten sie ein wenig ärgern, ich denke, das ist uns heute voll gelungen.“

 

Trainer Thomas Zellhuber (EVF): „Maustadt hat uns heute alles abverlangt. Unser Anfang war stark, danach kamen wir durch individuelle Fehler ins Hintertreffen. Ins zweite Drittel sind wir gar nicht richtig reingekommen, mussten auch sehr viel in Unterzahl spielen. Ein Lob an den jungen Goalie Hötzinger, der uns da im Spiel gehalten hat. Am Ende war der Sieg aber sicherlich verdient.“   

 
 
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