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TEV Miesbach mit Kontrastprogramm
10.11.2016 - 01:07 - Vereine - TEV Miesbach - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Manfred Müller
 

Unterschiedlicher hätten die Aufgaben an diesem Wochenende nicht sein können. Haben es die Schützlinge von Trainer Simon Steiner am Freitag, 19.30 Uhr, beim Gastspiel in Pegnitz noch mit einer Mannschaft aus dem Tabellenkeller zu tun, gastiert am Sonntag, 18.00 Uhr, mit dem HC Landsberg ein unmittelbarer Tabellennachbar an der Schlierach. Vor allem am Sonntag verspricht die Konstellation Tabellenführer gegen Vierter Spannung pur und hochklassiges Eishockey.

Aber Achtung, bei aller Vorfreude auf das Heimspiel, das gleichzeitig das Spitzenspiel des zehnten Spieltags ist, erwartet die Miesbacher im oberfränkischen Freiluftstadion ein schwieriges Spiel, das trotz der Tabellensituation der Pegnitzer noch lange nicht gewonnen ist. Auch wenn die Franken mit fünf Punkten und 28:44 Toren nur Tabellenplatz zwölf belegen und damit noch weit hinter ihren eigenen Erwartungen zurückliegen, sind sie ein ernst zu nehmender Gegner. So haben sie bis auf die 13:2-Klatsche in Memmingen noch kein Spiel mit mehr als drei Toren Unterschied verloren. Selbst beim HC Landsberg mussten sie nur eine äußerst knappe 3:2-Niederlage hinnehmen. Aufgeben scheint es für das am grünen Tisch in der Bayernliga verbliebene Team zudem nicht zu geben wie das Gastspiel beim TSV Erding gezeigt hat, als die Ice Dogs beinahe noch einen 4:0-Rückstand gedreht hätten und am Ende nur mit 6:4 unterlagen. Umso verwunderlicher war es, dass sich die Verantwortlichen des EV Pegnitz nach nur vier(!) Spielen, inklusive der verkorksten Heimpremiere gegen den EV Moosburg, von Trainer Kurt Pleger getrennt haben. Für den Ex-Coach war dieser Schritt menschlich sehr enttäuschend, weshalb er sich auch zu der Aussage hinreißen ließ, dass seine Ablösung das Ergebnis einer mannschaftsinternen Intrige sei. Seither ist Kapitän Florian Müller zusammen mit dem sportlichen Leiter Marco Zimmer für das Training der Ice Dogs verantwortlich. Auf dem Eis angeführt wird die Mannschaft vom 41jährigen Urgestein Markus Schwindl, der zusammen mit dem aus der ersten lettischen Liga verpflichteten Stürmer Aleksandrs Kercs Jr. die teaminterne Scorerwertung mit je 13 Punkten anführt.

Im Spitzenspiel empfangen die Miesbacher dann am Sonntag, 18.00 Uhr, vor heimischem Publikum den HC Landsberg. In der Vorbereitung sind sich beide Mannschaften schon einmal gegenüber gestanden. Dabei haben die Lechstädter den Miesbachern beim 6:2 ganz klar die Grenzen aufgezeigt. Im Vergleich zu den Testspielen hat sich das Team von Coach Simon Steiner aber deutlich gesteigert, insofern sollte man diese Schlappe nicht überbewerten. Allerdings lassen die bisherigen Leistungen der Riverkings die Fans des HC nicht zu Unrecht von höheren Weihen träumen. Es scheint sich demnach bezahlt zu machen, dass die Verantwortlichen am Lech die bereits letzte Saison starke, aber zum Teil etwas unerfahrene, Truppe von Coach Andreas Zeck mit einigen namhaften Spielern verstärkt haben. Mit den Neuzugängen Martin Schweiger (Sonthofen Bulls, OLS), Sven Curmann (ESV Buchloe, BYL), Martin Hoffmann (ECDC Memmingen, BYL) und Daniel Menge (ESV Kaufbeuren, DEL2) sowie Rückkehrer Sven Gäbelein (Höchstadter EC) der Kader gewaltig an Erfahrung und Qualität hinzugewonnen. Mit Blick auf die Scorerwertung sieht man zumindest im Hinblick auf die Offensivstärke, dass die sechs Neuen bestens am Lech angekommen sind. Gut eingeschlagen haben zudem noch zwei andere. Neben dem kanadischen Kontingentspieler Cody Freeman ist das der 20jährige Verteidiger Simon Beslic, der aus der Augsburger DNL-Mannschaft zu den Riverkings gestoßen ist. Mit acht Scorerpunkte belegt er teamintern aktuell den siebten Platz, gleichauf mit Sven Gäbelein und einen Punkt hinter Martin Hofmann und Cody Freemann. Noch mehr Zähler auf dem Konto haben bislang nur der zweitbeste Scorer der vergangenen Saison Dennis Sturm mit 13 Punkten, Marcel Juhasz und Markus Kerber mit zwölf bzw. elf Punkten.

 

Die Kreisstädter erwarten heute Abend also ein ganz starkes Team, das in der Lage ist, um die Bayernligakrone mitzuspielen. Es wird also nicht leicht für das Team um Kapitän Peter Kathan die makellose Heimbilanz mit fünf Siegen und 25:4 Toren aufrechtzuerhalten. Vor allem die Gegentorquote auf eigenem Eis von 0,8 Gegentreffern pro Spiel zu verteidigen, wird gegen die offensivstarken Lechstädter alles andere als einfach werden. Beim heutigen Spitzenspiel nicht mit dabei sein werden Martin Lidl, der noch wegen seiner Matchstrafe in Geretsried gesperrt ist, und Felix Feuerreiter, der beruflich verhindert ist, sowie Thomas Amann, Markus Seiderer und René Müller, die verletzungs- bzw. krankheitsbedingt ausfallen. Damit wird TEV-Coach Simon Steiner bei dieser Partie nur auf drei Reihen zurückgreifen können. Umso mehr hoffen die Verantwortlichen des TEV auf lautstarke Unterstützung der Miesbacher Zuschauer, damit diese auch nach diesem Wochenende noch „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey!“ rufen können. Denn es ist schon eine Weile her, dass der TEV Miesbach in der Vorrunde der Bayernliga von der Tabellenspitze gegrüßt hat. Zuletzt war das in der Spielzeit 2013/2014 der Fall, als die Kreisstädter unter dem damaligen Trainer Michael Lehmann die ersten drei Spieltage Platz 1 belegten.

 
 
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