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Thomas Vogl landet bei den Gladiators
19.11.2016 - 10:29 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Wolfgang Krzizok
 

Die Erding Gladiators haben einen neuen Trainer. Nach dreiwöchiger Suche sind die Verantwortlichen des Eishockey-Bayernligisten fündig geworden. Er ist kein Unbekannter im Landkreis und wird heute Abend beim Heimspiel gegen Pfaffenhofen erstmals an der Bande stehen.

Der 39-jährige Thomas „Birdy“ Vogl ist der neue Erdinger Bandenchef. Er gilt als akribischer Arbeiter und als Statistik-Freak. „Ich habe in meiner Laufbahn 1024 Spiele in der Ersten Mannschaft gemacht und dabei fast ganz Deutschland gesehen“, erzählt er. „Und ich hätte nicht gedacht, dass das Spiel in Vilshofen gegen Bad Aibling vergangenen Sonntag mein letztes gewesen ist.“

Der gebürtiger Landshuter startete seine Laufbahn als Verteidiger beim heimischen EVL, spielte dort bis hinauf zur DEL und war U18- sowie U20-Nationalspieler. Seine Stationen in den folgenden Jahren waren Straubing, Ulm, Landshut, Deggendorf, Rosenheim, München, Heilbronn, Landsberg, Weißwasser, Passau und Deggendorf, ehe er als Spielertrainer in Dorfen (zwei Jahre), Dingolfing (ein Jahr) und nun aktuell in Vilshofen aktiv war. „In dieser Zeit habe ich nur sieben Spiele wegen Verletzung oder Sperre verpasst“, weiß der 39-Jährige. In Erding wird er erstmals ausschließlich als Trainer agieren.

„Man kennt sich halt in der Eishockeyszene“, sagt Vogl. „Der erste Kontakt zu den Gladiators hat sich über den Dany (Daniel Krzizok, d. Red.) entwickelt“. Bei einem längeren Gespräch mit der TSV-Abteilungsleitung sei man sich schnell einig geworden. „Natürlich war Vilshofen in der Landesliga ein sportliche Herausforderung, aber Erding in der Bayernliga ist es noch mehr“, meint der 39-Jährige. Bevor der Wechsel zu den Gladiators bekannt gegeben werden durfte, wollte sich Vogl am Donnerstagabend noch bei seinen Vilshofener Spielern verabschieden: „Das gebietet der Anstand.“ Die Vereinsführung sei schon einen Tag vorher informiert gewesen und habe erklärt, man wolle ihm keine Steine in den Weg legen. Deshalb wird der Vertrag mit dem 39-Jährigen erst heute Abend vor dem Heimspiel gegen Pfaffenhofen unterzeichnet.

Die Bayernliga kenne er sehr gut, berichtet Vogl. „Seitdem ich die zwei Jahre in Dorfen war, habe ich die Liga weiter sehr intensiv verfolgt.“ In der Erdinger Mannschaft „kenne ich jeden, bis auf die ganz jungen Spieler“, sagt er. „Entweder habe ich mit ihnen gespielt, oder gegen sie.“ So habe er beispielsweise mit Philipp Spindler in München, mit Alex Gantschnig in Passau, mit Timo Borrmann in Deggendorf, sowie mit Christian Mitternacht, Christian Poetzel und Ferdinand Zink in Dorfen gespielt. Außerdem stand er schon eine Saison im Inline-Hockeyteam der Erding Crowns.

Seine grundsätzliche Trainerphilosophie sei es, „dass wir schnelles, offensives, hartes Eishockey spielen“. Wo es im Moment bei den Gladiators hakt, das wisse er: „Da brauche ich mir nur die Statistiken anschauen.“ Bei der Offensive müsse er nicht anpacken: „Die ist da.“ Allerdings, so schränkt Vogl ein, „beginnt bei mir die Defensive in der offensiven Zone, das heißt, Jeder arbeitet nach hinten“. Sein Leitspruch: „Es ist einfacher, schon vorne Gegentore zu verhindern, als hinten.“ Er wolle versuchen, der Mannschaft ein bestimmtes System zu vermitteln, auch wenn ihm klar sei, dass es an diesem Wochenende noch nicht umsetzbar sei.

„Ich freue mich sehr, dass mir Erding die Chance gibt und es ist mir eine Ehre, für einen solchen Verein zu arbeiten“, erklärt der 39-Jährige. „Ich sehe die Aufgabe in Erding als große Herrausforderung und auch als Chance für mich.“ Natürlich sei es ein komisches Gefühl, von einer Woche auf die andere ohne Ausrüstung hinter der Bande zu stehen und nur noch Trainer zu sein, „aber irgendwann musste ich den Sprung machen“. Und so beginnt nach 1024 Spielen als Spieler in einer Ersten Mannschaft heute Abend für Vogl eine neue persönliche Ära mit Spiel eins als Trainer.

 
 
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