News
Blick zurück in die Vereinsgeschichte
27.11.2019 - 15:52 - Vereine - ERV Schweinfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Medienteam Mighty Dogs
 

In all den Jahren haben wir zusammen gefeiert, geweint, uns gefreut und gelitten. In unserer traditionsreichen Vereinsgeschichte haben wir einige Tiefpunkte durchstehen müssen, aber auch zahlreiche Höhenflüge erlebt. Wir blicken zurück auf ereignisreiche 85 Jahre unseres Vereins, deren Epochen jeder Einzelne von Euch auf seine ganz besondere Art und Weise erlebt hat. Egal ob Abstiegskampf oder Meisterschaft – Zahlreiche Momente bleiben für uns alle unvergessen und leuchten für die Ewigkeit – auch und gerade generationsübergreifend, wie es sich für die ERV-Familie gehört.

Die Gründungsjahre 1909 - 1934

Bereits im Jahr 1909 gründeten begeisterte Eisläufer einen Verein, der an der ehemaligen Ludwigsbrücke eine eigene Eisbahn betrieb. Der damalige Eislaufverein zählte zeitweilig bis zu 500 Mitglieder, die meist aus bürgerlichen Kreisen stammten. Nach dem 1. Weltkrieg im Jahre 1920 fand mit der Turngemeinde 1948 e.V. und dem 1.FC Schweinfurt 1905 eine Fusion statt, die aber keinen Bestand hatte. Erst im Jahre 1932 bildete sich wieder eine kleine Eislaufgemeinschaft, die nach dem Ende der Eislaufsaison das damals wieder in Mode gekommene Rollschuhlaufen als Ergänzung zum Eislaufbetrieb ausübte. Man traf sich wöchentlich einmal im Saal des Schützenhauses um gemeinsam Rollschuhsport zu betreiben. Im folgenden Winter wurde durch die Initiative eines Würzburger Unternehmers auf dem Schützenplatz erstmalig eine Spritzeisbahn erstellt, die großen Zuspruch durch die Bevölkerung fand. Einige besonders begeisterte Rollschuhläufer entschlossen sich schließlich am 13.11.1934 in der Gaststätte Stadtpark einen Verein zu gründen. Es waren Karl-Emil Dietrich, sein Sohn Erich Dietrich, Willi Hippold, Lorenz Jobst und Herr Rödel. Da aber zur Vereinsgründung sieben Unterschriften erforderlich waren, gaben der Gastwirt Fritz Freibrenner und seine Hausangestellte die zwei noch fehlenden Unterschriften hinzu. Man nannte den neuen Verein „Eislauf und Rollschuhverein“. Die behördliche Genehmigung wurde dann im April 1935 erstellt.

Die ersten Bahnen, die ersten Eishöckerer

Der in dieser Zeit immer lauter werdende Wunsch nach Errichtung einer sportgerechten Rollschuhbahn verhallte nicht ungehört im Stadtrat und der Schweinfurter Großindustrie. Mit dem Bau einer Rollschuhbahn wurde im Jahre 1938 begonnen und noch im gleichen Jahr ihrer Bestimmung im Willy-Sachs-Stadion übergeben. Die Bahn hatte das sportgerechte Ausmaß von 40 auf 20 Metern. Die Lauffläche der Rollschuhbahn bestand aus Fulgurit-Asbestplatten. Erstmals nahmen Schweinfurter Rollkunstläufer 1938 an den Bayrischen Meisterschaften in Nürnberg teil und erzielten in den einzelnen Klassen achtbare Erfolge. Der Verein nahm nun einen beachtlichen Aufschwung und der Gründung einer Eishockey- und Rollhockeymannschaft stand nun nichts mehr im Wege. Die Eishockeyspieler versuchten auf der Spritzeisbahn an der Ludwigsbrücke dem Schweinfurter Publikum ihren Sport nahezubringen. Mangelnde Trainingsmöglichkeiten sowie die witterungsbedingt kurzen Eislaufzeiten ließen einen Spielbetrieb nicht zu. So musste unsere damalige Mannschaft ohne ausreichendes Training ihr erstes Spiel im Linde-Eisstadion gegen die Hockeygesellschaft Nürnberg absolvieren. Es spielten in dieser Mannschaft die Herren Dietrich, Beyer, Hippold, Söllner, Grimmer, Schlereth, Fliehr, Lutz und Sterzer. Das Schweinfurter Tagblatt berichtete über dieses Spiel wie folgt: „Aller Anfang ist schwer – Die Schweinfurter Mannschaft trat gegen 22:00 Uhr im Nürnberger Eisstadion an. Trotz der vorgerückten Stunden waren noch ca. 300 Zuschauer anwesend, die einen überlegenen Sieg der Nürnberger erlebten (26:0)“.

 
 
hockeynews@bayernhockey.com