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Punkte-Konot muss weiter aufgefüllt werden
20.12.2019 - 22:39 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: presse Erding Gladiators
 

Erding – Die Erding Gladiators haben wieder Tuchfühlung zu Platz sechs.

Nur nicht locker lassen heißt es jetzt für die Truppe von Trainer Thomas Vogl. Heute Abend (20 Uhr) in Schongau und am Sonntag (18 Uhr) daheim gegen Geretsried soll gepunktet werden, um das eigene Konto aufzufüllen und die Konkurrenz unter Druck zu setzen.

 

Von der Papierform her sind die Gladiators in beiden Spielen der Favorit. Schongau liegt derzeit gleichauf mit Dorfen auf dem letzten Tabellenplatz. Geretsried ist Neunter und musste vergangene Woche im Nachholspiel gegen Erding eine 1:6-Heimniederlage hinnehmen.

 

Doch ganz so einfach wird es sicherlich nicht werden, denn die personelle Situation bei den Gladiators ist alles andere als berauschend. Martin Dürr, Sebastian Lachner, Xaver Magg, Konstantin Mühlbauer, Christian Poetzel und Philipp Spindler stehen auf der Verletztenliste. Da die U 20 heute ein ganz wichtiges Heimspiel gegen den EHC München hat, steht auch kein Nachwuchsspieler zur Verfügung.

Sebastian Schwarz, der bislang alle 20 Punktspiele bestritten und 19 Mal gepunktet hat, fehlt aus beruflichen Gründen. Stefan Groß hat sich indes wieder zurück zum EV Moosburg verabschiedet. „Bayernliga ist aus beruflichen beziehungsweise privaten Gründen nicht mehr möglich“, sagt der 22-Jährige, dem die Gladiators trotz Personalknappheit keine Steine in den Weg legen. Gut, dass Neuzugang Marko Babic eingesetzt werden kann, nachdem der EC Pfaffenhofen die Freigabe erteilt hat und der Pass eingetroffen ist. Lars Bernhardt will es nach überstandener Leistenverletzung wieder probieren.

 

„Wir haben sehr wenig Spieler, ich glaube nicht, dass wir drei komplette Blöcke zusammenbekommen“, befürchtet Trainer Vogl, der bekennt: „Wir fahren mit gemischten Gefühlen nach Schongau.“ Aber an der Situation könne man nun mal nichts ändern. „Wir müssen das Beste daraus machen, das heißt, wir müssen clever spielen, defensiv gut stehen und vorne unsere Chancen nutzen“, gibt der Coach die Marschrichtung vor und ist sich sicher: „Wenn sich die Mannschaft an die Taktik hält, dann werden wir gewinnen, aber es wird ein sehr hartes Stück Arbeit.“

 

Auch Geretsried dürfe man nicht unterschätzen. „Wir haben gesehen, wie stark die sind. Das war sicherlich kein 6:1-Spiel, das war vom Verlauf her bedeutend knapper“, warnt Vogl. Natürlich sei ein Heimsieg gegen die River Rats Pflicht, „aber du kannst in dieser Liga gegen jeden verlieren, wenn du dich nicht hundertprozentig konzentrierst“. Und noch einen Tipp hat Vogl parat: „Nicht auf die Tabelle schauen und rechnen, sondern gewinnen.“

 

 

 

Unser Neuzugang

 

Erding – Er ist wieder daheim. Marko Babic wechselt mit sofortiger Wirkung vom EC Pfaffenhofen zu den Erding Gladiators – „zu meinem Heimatverein“, wie er lächelnd sagt.

 

Der gebürtige Ingolstädter hatte einst beim ERC seine ersten Schritte auf dem Eis absolviert, ehe er zu den Knaben nach Erding wechselte. Beim TSV durchlief er alle Nachwuchsteams einschließlich der U 20. Babic wechselte dann zum EC Pfaffenhofen, weil er eine Ausbildung zum Industriemechaniker absolvierte, ehe er wieder zu den Gladiators zurückkehrte, die damals in der Oberliga spielten. Nach dem Rückzug der Erdinger in der Landesliga ging der Stürmer „auf Tour“, spielte jeweils für ein Jahr beim damaligen Bayernligisten Lindau sowie bei den Oberligisten Weiden, Essen und Peiting. Als die Entscheidung gefallen war, dass er in den elterlichen Schlosserbetrieb nahe Ingolstadt einsteigt, folgte die Rückkehr nach Pfaffenhofen. „Das hat sich angeboten“, sagt der 28-Jährige, der mit seiner Ehefrau Katarina (27) im April Nachwuchs erwartet.

 

Eigentlich wäre alles perfekt gewesen, und wie stark Babic ist, mussten die Gladiators im Vorbereitungsspiel in Pfaffenhofen feststellen, als sie bei der 5:6-Niederlage von Babic praktisch im Alleingang abgeschossen wurden. Dann aber verletzte sich der Torjäger, laborierte wochenlang an einer Gehirnerschütterung und hat seit Oktober kein Spiel mehr bestritten. Schließlich kam es zum Zerwürfnis mit der ECP-Vereinsführung, worauf Babic allerdings nicht näher eingehen will.

„Ich möchte nicht nachtarocken und bin froh, dass das Thema erledigt ist“, stellt der 27-Jährige fest.

 

Der Wechsel nach Erding habe sich da fast zwangsläufig ergeben. „Der Kontakt ist nie abgebrochen, ich kenne die Jungs, und als klar war, dass ich Pfaffenhofen verlasse, war der Kontakt auch sofort wieder da“, erzählt er. Er habe nun zwar eine einfache Strecke von knapp 100 Kilometern einfach nach Erding zurückzulegen, „aber wichtig ist halt mal, dass man Spaß hat und gerne wohin fährt – auch wenn man fünfmal in der Woche rund zweieinhalb Stunden im Auto sitzt“.

 

Babic, dessen Wechsel über Sponsoren ermöglicht wurde, möchte mithelfen, dass der sechste Platz noch erreicht wird. „Ich halte ihn für realistisch“, sagt er und freut sich, dass er mit „seiner“ Rückennummer

19 ab sofort auf Torejagd gehen kann: „Die Gehirnerschütterung ist voll auskuriert.“

 

Was das für ein Gefühl gewesen war, als er das erste Mal wieder in der Erdinger Halle zum Training war? „Einfach nur geil“, schwärmt der 27-Jährige. „Du kommst da rein, jeder begrüßt dich, du kennst jeden. Das habe ich auch meiner Frau erzählt, als ich abends heimgekommen bin.“ Babic fasst seine Gefühlslage zusammen: „Erding ist ein Stück Heimat.“

 
 
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