Mit der Vertragsverlängerung von Martin Köhler ist der vorläufige Kader der RiverRats zunächst komplett. 

Den Geretsrieder Eissport und den heute 33-jährigen verbindet viel, sehr viel. Als Eigengewächs, machte Martl seine ersten Schritte unter den Fahnen der Eissportabteilung des TUS Geretsried. Nach dem Abbau des Stadiondaches und Neugründung des ESC Geretsried (2006) hielt er dem heimischen Eishockey auch in herausfordernden Zeiten weiterhin die Treue und das auf und auch neben dem Eis. Martl gilt als Spielerisch stark, zielorientiert und bodenständig. Als Teamplayer und Leader wird er auch in der kommenden Saison die Kapitänsbinde tragen. 

In einem Interview gab Martin Köhler Antworten auf interessante Fragen über sich, das Team, die Bayernliga und die Zukunft des Eissports. 

Das Sommertraining ist bereits beendet und das Training auf dem Eis hat begonnen. 

Ist es nach all den Jahren ungewohnt, so früh bereits auf eigenem Eis zu trainieren? Wie laufen die Vorbereitungen? 

A:?Auf?jeden Fall?ist es ungewohnt. Aber aktuell haben wir noch ein Mix aus Eis und Sommertraining. Wir gehen 1-2?mal?die Woche aufs Eis, sowie?1-2 mal?Sommertraining. Ende August starten wir 3?mal?die Woche und zu normalen Zeiten,?das?hat uns die letzten Jahre sehr in der Vorbereitung gefehlt. Wir sind gut gestartet und freuen uns auf die Vorbereitung im heimischen Eisstadion. 

Wie ist die Stimmung innerhalb der Mannschaft? 

A:?Die Stimmung ist gut, die?Rumfahrerei?hat ein Ende.?Mit?zwei neuen Spielern hat sich nicht viel in der Mannschaft verändert. Wir haben zwar ein paar Spieler verloren, aber der Umbruch hält sich in Grenzen. Ich geh positiv in die Saison. 

Das Niveau der Bayernliga hat sich in den letzten Jahren deutlich gesteigert. Auch in der kommenden Saison ist die Liga mit hochkarätigen Mannschaften und Spielern besetzt. 

Wie schätzt Du insgesamt die Qualität der Liga ein? 

A:?Die Liga wird auch dieses Jahr wieder sehr stark sein. Corona hat zwar ein paar Mannschaften geschwächt, aber das Niveau wird trotzdem sehr hoch bleiben. 

Welches Ziel habt Ihr Euch als Mannschaft gesetzt? 

A:?Wir hatten letztes Jahr einen guten Start und ich bin mir sicher, dass wir am Ende unter den ersten 8 gewesen wären. Für dieses Jahr haben wir uns das gleiche Ziel gesetzt. 

Inzwischen ist aus dem ehemaligen „Cabriostadion“ ohne Dach ein wahres „Prunkstück“ geworden. 

Wie gefällt Dir das „neue“ Stadion? 

A:?Das Stadion bringt wieder Leben ins Geretsrieder Eishockey. Mir gefällt es sehr gut und ich bin mir sicher unseren Fans auch. 

Welche Veränderungen ergeben sich seitdem für Euch als Mannschaft? 

A:?Wir konnten dieses Jahr im Stadion unser Sommertraining ausüben. Wenn es geregnet hat, hatten wir dadurch ein trocknes Training, das war die letzten Jahre schwierig, da wir auch immer suchen mussten, wo wir trainieren können. Leider fehlt noch der Kraftraum, aber den erhoffe ich mir für das nächste Jahr. 

Egal ob anfangs beim TUS als auch inzwischen beim ESC, als treuer Spieler bist Du nun schon lange erfolgreich im Geretsrieder Eissport unterwegs. 

Kam Dir in all der Zeit einmal die Idee, spielerisch Erfahrungen bei anderen Vereinen zu sammeln? 

A:?Im Nachwuchsbereich Schüler als Korbinian Holzer und Michael?Endraß?nach Tölz gegangen sind, hatte ich überlegt mitzugehen. Ich habe mich aber dagegen entschieden und danach hatte ich nie das Bedürfnis den Verein zu verlassen, das war mein Verein. Ich wollte mit dem Verein von der Bezirksliga wieder nach Oben. Und jetzt haben wir uns in der Bayernliga gefestigt. 

Was sind die schönsten Momente Deiner bisherigen Karriere? 

A:?Es gab einige schöne Momente. Im Nachwuchsbereich war es der Aufstieg mit den Junioren. Als Spieler der ersten Mannschaft waren es die Aufstiege von der Bezirksliga bis in die Bayernliga. Der Aufstieg in die Bayernliga ging mir natürlich auch sehr ans Herz, weil ich durch meine Verletzung als Trainer der Mannschaft tätig war. 

Erfreulicherweise konnte der Eishockeysport in den vergangenen Jahren einen ordentlichen Zuwachs an Interessierten verzeichnen (Spieler, Zuschauer etc.). 

Welche Perspektiven siehst Du für den Eissport allgemein und auch für das Geretsrieder Eishockey? 

A:?Ich denke der Eissport ist auf einen guten Weg. Ich hoffe das wir wieder Zuschauer zulassen dürfen, damit die Vereine nicht aufgeben müssen. Die Perspektive fürs Geretsrieder Eishockey geht mit dem Dach nach oben. Ich hoffe wir können über die Jahre wieder gute Nachwuchsspieler ausbilden, um sie in höherklassigen Mannschaften spielen zu sehen oder bei uns in der 1. Mannschaft. Durch gute Leistungen erhoffe ich mir wieder Zuwachs an Zuschauern, das fehlt ein bisschen dem Geretsrieder Eishockey. 

Zitat 2. Vorstand Peter Holdschik: „Wir freuen uns sehr, dass Martin uns auch für die kommende Spielzeit zur Verfügung steht. Ich kenne Martl schon aus meiner Zeit als Trainer im Nachwuchs bei den Junioren, wo er als jüngster Jahrgang mit seiner Spielweise und seinen schlittschuhläuferischen Fähigkeiten bereits ein Leistungsträger war. Ein ausgesprochen intelligenter Spieler mit enormen spielerischen Qualitäten und Spielwitz. Als Kapitän übernimmt er Verantwortung auf und neben dem Eis und denkt immer mit Herzblut im Sinne des Eissports in Geretsried.