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Sonthofen verliert 1:5 gegen Schlusslicht Lechbruck und bleibt Erster
06.01.2024 - 10:33 - Vereine - ERC Sonthofen - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presse ERC Sonthofen
 

Es war ein gebrauchter Abend für den ERC Sonthofen: Zum Auftakt der Halbfachrunde setzte es gegen den Tabellenletzten ERC Lechbruck mit dem 1:5 die erste Heimniederlage der Saison. Aufgrund einer taktisch starken Leistung war der Sieg für die „Flößer“ am Ende verdient. Bei den Schwarz-Gelben lief am Freitagabend wenig zusammen. Trotz der Schlappe bleiben die Sonthofer aber Tabellenerster.

Dass es für den ERC Sonthofen nicht so ein Spaziergang werden würde wie Ende November, als die Mannschaft von Trainer Vladi Kames und Helmut Wahl die Lechbrucker mit 10:1 vom heimischen Eis fegte, war Verantwortlichen und Spielern aufgrund einer ansteigenden Formkurve der Gäste in den vergangenen Partien bewusst.

Dass nach 60 Minuten aber für alle sichtbar ein 1:5 auf der Anzeigentafel zu lesen und damit die erste Heimschlappe der Saison besiegelt war – damit hatten vor der Partie sicherlich nur die Allerwenigsten der über 700 Zuschauer im Eisstadion an der Hindelanger Straße gerechnet. Allerdings verdienten sich die „Flößer“ diesen Sieg am Ende aufgrund einer taktisch reifen Leistung.

Die Sonthofer begannen mit Calvin Stadelmann im Tor und brauchten einige Minuten, um in der Partie anzukommen. Die Gäste aus Lechbruck agierten aus einer kompakten Defensive heraus und ließen der sonst so pfeilschnellen Offensive der Schwarz-Gelben wenig Raum zur Entfaltung. Der ohnehin groß gewachsene und stämmige Abwehrverbund der Lechbrucker erledigte seinen Job gewissenhaft. Sicherlich auch ein Grund, warum der schwarz-gelbe Motor nicht so recht auf Betriebstemperatur kommen konnte.

Zwar durften die Zuschauer in der 15. Minute jubeln, als Vladi Kames auf Vorlage von Kapitän Marc Sill mit einem satten Schuss von der blauen Linie das 1:0 erzielte. Doch Lechbruck hatte einen Matchplan – und den zogen sie konsequent durch. Nachdem Calvin Stadelmann in der 18. Minute mit einem starken Save den Ausgleich verhindern und sein ganzes Können unter Beweis stellen konnte, setzte es 43 Sekunden vor Drittelpause eine Fünf-Minuten-Strafe für Jonas Gotzler wegen Beinstellens.

Nach nur 24 Sekunden im zweiten Abschnitt kam es für den ERC noch dicker: Nicolas Neuber wanderte wegen Behinderung in die Kühlbox. Und so konnten die „Flößer“ volle zwei Minuten bei 5 zu 3-Überzahl agieren. Es dauerte nur 45 Sekunden, bis die Gäste in Person von Marcus Köpf den Ausgleich markierten. 35 Sekunden später erzielte Lechbruck – weiter in numerischer Überlegenheit – durch Maxime Danis sogar die Führung. Der Doppelschlag saß tief, und fortan schien sich Nervosität in den Reihen der Schwarz-Gelben breit zu machen. Denn nur zwei Minuten später war es erneut Danis, der mit seinem zweiten Treffer das 3:1 schoss, um weitere zwei Zeigerumdrehungen darauf sogar das 4:1 zu markieren. Schweigen im sonst so stimmungsvollen Eisstadion.

Den Sonthofern war der Wille und der Einsatz nicht abzusprechen – allerdings passte an diesem Abend nichts zusammen: Pucks versprangen oder fanden erst gar nicht ihren Empfänger, Schüsse wurden geblockt oder segelten am Tor ins Fangnetz.

Und Lechbruck? Sie schauten sich die schwarz-gelbe Bemühungen in aller Ruhe an und formierten mit allen fünf Feldspielern einen schier unüberwindbaren Schutzwall vor Keeper Markus Echtler. Vor allem setzten sie immer wieder körperliche Nadelstiche, indem sie die Heimmannschaft in kräftezehrende Zweikämpfe verstrickten und die Sonthofer damit vom eigenen Kasten fernhielten.

Der ERC versuchte alles, um irgendwie zurück ins Spiel zu finden und das Momentun auf seine Seite zu ziehen. Ein Drei-Tore-Rückstand ist im Eishockey schließlich keine unlösbare Aufgabe. Aber irgendwie klebte bei allen Spielern heute das Scheibenpech am Schläger. Die wenigen, selbst klarsten Einschussmöglichkeiten blieben ungenutzt. Fünf Minuten vor Ende zog das Trainergespann den letzten Joker aus dem Ärmel und holte Keeper Calvin Stadelmann zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. 40 Sekunden später netzte Lukas Zugmaier zum finalen 5:1 aus Gästesicht ein – auch das passte ins Bild dieses gebrauchten Abends.

Zwar gewannen die Eisbären Burgau ihr Heimspiel gegen den SC Forst mit 5:2, da die Sonthofer vor dem Spiel vier Punkte Vorsprung hatten, bleiben sie nun mit einem Punkt Vorsprung Tabellenführer. Weiter geht es für den ERC am nächsten Freitag, 12. Januar, mit einem schweren Auswärtsspiel ausgerechnet beim Tabellenzweiten Burgau. Auftaktbully ist um 20 Uhr. Beide Duelle in der Hauptrunde konnten die Sonthofer für sich entscheiden. In besonderer Erinnerung ist das denkwürdige 12:1 in Burgau am zweiten Spieltag geblieben. Anfang Dezember gewann der ERC dann auch sein Heimspiel, wenn auch hart umkämpft, mit 4:3 nach Verlängerung.

 

 
 
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