Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu - so kann man das letzte Vorbereitungsspiel des ERC Sonthofen am Sonntag gegen Memmingen am Besten beschreiben. Nachdem man 0:2 zurückgelegen hatte, kämpften sich die Sonthofer mit Toren von Keintzel und Börner wieder zurück, doch eine Fehlentscheidung des Schiedsrichtergespanns sowie ein vergebener Penalty entschieden das Spiel schlussendlich zu Ungunsten der Oberallgäuer.

Angefangen hatte die Partie mit einer relativ ausgeglichenen Leistung beider Mannschaften, auch wenn die Memminger zu Beginn des Spiels den wacheren Eindruck machten. Während die Bulls ihre Chancen nicht verwerten konnten, traf Martin Löhle gleich zwei Mal innerhalb weniger Minuten ins Sonthofer Tor. 0:2 nach den ersten 20 Minuten - es musste etwas passieren. Trainer Sergejs Boldavesko dürfte in der Pause richtig Dampf gemacht haben und das sah man deutlich nach Wiederanpfiff. Die ersten vier Minuten hatten die Memminger kaum den Schläger am Puck, stattdessen Powerplay von Sonthofen, obwohl keiner der Indians auf der Strafbank saß. In der 38. Spielminute können die Bulls ein 5:3- Überzahlspiel schließlich nutzen und erzielen den Anschlusstreffer. Fabian Sing hatte zu Marc Sill gepasst, der bringt die Scheibe zu Markus Keintzel und dieser verwandelte souverän zum 1:2. Im letzten Drittel gab es für die Zuschauer schnelles und kampfbetontes Eishockey zu sehen. Oleg Tokarev, der schon gegen Dorfen gesperrt war, handelte sich erneut eine Spieldauerstrafe ein, heißt konkret: er wird auch bei der Heimpartie gegen Schweinfurt am kommenden Sonntag nicht aufs Eis dürfen. Erfreulich hingegen der absolut verdiente Ausgleich nur sechs Minuten später. Ausgerechnet der Ex- Memminger Andreas Börner, der wieder einmal ein starkes Spiel für Sonthofen ablieferte, kann den Puck nach einem Solo im Tor der Memminger versenken. Die Freude der Sonthofer war aber nur von kurzer Dauer. Nach drei Minuten erzielten die Memminger das 2:3, allerdings ein klares Torraumabseits, das die Schiedsrichter offenbar nicht gesehen hatten. Alle Proteste halfen nichts, der Treffer zählte. Doch Sonthofen hätte das Ergebnis noch ausgleichen können. Marc Sill war, nachdem er in der 57.Minute noch einmal den Puck erhalten hatte und nahezu allein vor dem Tor stand, von einem Gegenspieler böse gefoult worden. 5 Minuten plus Spieldauerstrafe gegen den Memminger Martin Jainz und Penalty für die Bulls. Nikolai Varianov trat an und spielte den Puck direkt in die Arme des Memminger Torhüters.
Bis zum Abpfiff gaben sich die Sonthofer noch nicht geschlagen - doch es half nichts, die Scheibe wollte nicht mehr ins Netz der Indians. Endstand daher 2:3, auch wenn ein Unentschieden für die Bulls gerecht gewesen wäre.

Am kommenden Freitag muss der ERC Sonthofen um 20 Uhr auswärts in Dorfen aufs Eis. Am Sonntag folgt dann das erste Heimspiel in der Eishockey- Bayernliga. Um 18 Uhr empfangen die Bulls den als Meisterschaftskandidaten gehandelten ERV Schweinfurt.