Sonthofen (th/fs) Der in der Eishockey- Bayernliga stark gebeutelte ERC Sonthofen will sich selbst aus der Krise ziehen. "Wir wissen was wir an unserem bestehenden Team haben, wir wissen auch, dass unsere Jungs Eishockey spielen können, leider können sie es momentan nur irgendwie nicht umsetzen", so Vorstand Mike Henkel. Daher müsse man nun auch keinesfalls radikal verändern, sondern ganz im Gegenteil punktuell ergänzen. Pressesprecher Thomas Häuslinger: "Wir haben alle gesehen, wie die Mannschaft zu Saisonbeginn aufgetreten ist, auch gegen Memmingen haben wir über weite Strecken nicht schlecht gespielt und am Ende etwas glücklich, aber verdient gewonnen. Das Potential ist da, die Jungs müssen nur wieder an sich glauben."Am Dienstagabend verabschiedete man vor Trainingsbeginn den bisherigen Kontingentspieler Brent Ottmann. Er hat am Mittwoch die zehnstündige Heimreise nach Kanada angetreten. Dort will er wieder in einer Collegemannschaft mitspielen. Zum Abschied bekam er Bücher über Sonthofen und das Allgäu in englischer Sprache, die ihn an seine Zeit im Oberallgäu erinnern sollen. Einen Ersatz kann man bislang noch nicht vorweisen. Zunächst hatten die ERC- Verantwortlichen Eric Nadeau vom EV Ravensburg im Blick. "Es gab Kontakt und er wäre vielleicht auch gekommen, wenn die kanadische Botschaft nach Monaten des Wartens auf seine deutsche Staatsbürgerschaft, nicht im letzten Moment schnell reagiert hätte." Nun geht die Suche weiter. Probetrainings, Statistiken und vieles weitere mehr spielten am Dienstagabend bei der Vorstandssitzung im Clubraum des ERC eine wichtige Rolle. "Konkret sprechen wir mit 5-6 Spielern, bei denen wir der Meinung sind, dass sie den Verein unterstützen können. Namen und Daten können wir jetzt natürlich noch nicht herausgeben", so Häuslinger weiter. "Sicherlich gab es Gespräche mit dem einen oder anderen vielleicht auch bekannteren Mann, aber Martin Löhle aus Memmingen wird nicht kommen" und fügt hinzu: "auch wenn er dann beim nächsten Derby die Indians nicht noch in letzter Sekunde wieder ins Spiel bringen könnte". Sergejs Boldavesko bleibt Trainer beim ERC Sonthofen. Das Ex- DEL- Spieler Rochus Schneider demnächst das Regiment schwingen soll, ist zwar inzwischen auch bis zur Vorstandschaft durchgedrungen, konkrete Verhandlungen gab es aber keine. Mannschaft und Trainer sind jetzt gefordert: "Wir erwarten, dass jeder alles gibt was in seiner Macht steht, um Mannschaft und Verein wieder auf Kurs zu bringen", so Vorstand Mike Henkel am Dienstagabend in der Spielerkabine. Fakt ist: es tut sich was - zu den sonst schon vielen Stunden, die, die Vorstandsmannschaft und allen voran Mike Henkel in den ERC Sonthofen investieren kamen in diesen Tagen noch viele weitere hinzu. Allein von Montagabend bis Dienstagabend vertelefonierte Henkel eine 30 Euro Telefonkarte. Die Drähte glühen weiter. "Wir brauchen jetzt keinen Schnellschuss, sondern die für Mannschaft und Verein richtige Ergänzung von 2-3 Spielern, die auch zu uns passen", so der Tenor in der Vorstandschaft. Am Freitagabend erwartet der ERC Sonthofen zu Hause den Höchstadter EC. In der momentanen Verfassung dürfte es schwer werden, gegen den Tabellendritten zu gewinnen. Die richtige Einstellung wird entscheiden, wie sich die Bulls aus Sonthofen präsentieren und ob die Worte des Vorstands bei jedem einzelnen Spieler der Mannschaft angekommen sind.
|