Einen Schritt in Richtung Bundesliga haben die Eishockey-Junioren des TSV Erding getan. Allerdings war es ein sehr kleiner, denn im ersten Aufstiegsspiel hat die Truppe von Trainer Jan Smolko gegen den Schwenninger ERC vor 500 Zuschauern nur mit 2:1 Toren (2:0, 0:0, 0:1) gewonnen. Nach überragendem ersten Drittel hat sich der TSV das Heft danach total aus der Hand nehmen lassen. Beide Trainer hatten 22 Spieler aufgeboten, beim TSV fehlten allerdings unter anderem die beiden "Over Age"-Verteidiger Daniel Seyller und Peter Stoiber. Das störte aber zunächst überhaupt nicht, denn die Erdinger schnürten die "Young Wings" sofort in ihrem Drittel ein. Es ergaben sich folglich viele Möglichkeiten für die Gastgeber, die auch schnell ausgenutzt wurden. Bei Erdinger Überzahl schlug ein Weitschuss von Johannes Pfeiffer zum 1:0 ein (7.), und fünf Minuten danach vollstreckte Florian Zollo in Überzahl zum 2:0. In der Folge hätte der TSV das Ergebnis locker ausbauen können, doch beste Einschussmöglichkeiten wurden vergeben, was sich schließlich rächen sollte. Denn im zweiten Drittel gab es ein völlig verändertes Bild: SERC-Coach Dany Novak hatte sein Team nun besser eingestellt, die "Young Wings" machten die neutrale Zone zu, und prompt kam der TSV nicht mehr ins Spiel. Einigen Leistungsträgern merkte man jetzt deutlich an, dass sie schwere Beine vom Waldkraiburg-Spiel am Tag zuvor hatten, aber dennoch bemängelte Trainer Smolko insgesamt die fehlende Laufbereitschaft in seinem Team. So rückte jetzt plötzlich TSV-Torwart Stefan Horneber in den Mittelpunkt, der ebenso famos hielt, wie sein Gegenüber Niklas Schuler. Auch schickte Hauptschiedsrichter Deibler nun verstärkt Erdinger auf die Strafbank, und die vielen Unterzahl-Spiele kosteten zusätzlich Kraft. Nach torlosem zweiten Abschnitt schien es im Schlussdrittel wieder besser zu laufen. Jetzt hatten die Erdinger wider Oberwasser, doch nun fehlte das Glück. So traf Daniel Krzizok bei einem Solo nur die Latten-Unterkante (45.), und vier Minuten später schoss Alexander Gantschnig an den Innenpfosten. Mit zunehmender Spieldauer wurden die Gastgeber immer nervöser, denn aus einem möglichen deutlichen Sieg war nun plötzlich eine enge Angelegenheit geworden. Haarsträubende Abwehrfehler gaben den "Young Wings" immer wieder beste Einschussmöglichkeiten. Doch Horneber brachte die Gäste immer wieder zur Verzweiflung, bis die Uhr 59:37 zeigte. Da war er letztlich doch machtlos, als Marco Kempter aus kurzer Distanz zum 1:2 traf. Und während die Schwenninger trotz der Niederlage jubelten, schlichen die siegreichen Erdinger mit hängenden Köpfen in die Kabine. Tore: 1:0 (7.) Pfeiffer (Zollo, Lachner/5-4), 2:0 (12.) Zollo (Hahn/5-4), 2:1 (60.) Kempter (Kartapolow, Pingel)
Hauptschiedsrichter: Deibler
Zuschauer: 500
Strafminuten: Erding 24, Schwenningen 24.
Trainerstimmen
Dany Novak, Trainer Schwenninger ERC: "Erding hat eine sehr starke Mannschaft. Das habe ich gesehen, als ich zugeschaut habe, als sie das Spiel gegen Geretsried gewonnen haben. Sie sind läuferisch und kämpferisch sehr stark und waren im ersten Drittel auch total überlegen. Ab dem zweiten Drittel aber haben wir den Anschluss gefunden. Wir haben auch viele Chancen gehabt, aber leider nix getroffen, bis kurz vor Schluss. Ich bin mit dem Spiel meiner Mannschaft zufrieden. Jetzt haben wir eine Woche Zeit, um uns zu erholen, und dann werden wir nächsten Samstag daheim alles probieren." Jan Smolko, Trainer TV Erding: "Wir sind selbst schuld, wenn wir bei einem Schussverhältnis von 55:23 nur zwei Tore schießen. Allein im ersten Drittel haben wir 21 Mal aufs Schwenninger Tor geschossen. Im zweiten Drittel haben in meiner Mannschaft einige gedacht, es geht alles von alleine. Wir müssen jetzt positiv denken und dürfen den Kopf nicht hängen lassen. Wir haben das Spiel nicht verloren, und die Chance zum Aufstieg ist immer noch da. Wichtig ist, dass wir aus diesem Spiel lernen und vor allem nicht mehr so viele dumme Fouls machen." |
