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Bayerische Meisterschaft fest im Visier
13.03.2006 - 02:33 - Vereine - Höchstadter EC - veröffentlicht von Paolo Del Grosso - Verfasser: Matthias Weber
 
„Wenn wir heute verlieren, dann können wir auch am Sonntag Eishockey sehen“ formulierte einer der gut fünfzig nach Fürstenfeldbruck mitgereisten HEC-Fans seine - auf den ersten Blick unverständliche - Hoffnung auf ein drittes Spiel im Halbfinalduell der Panzerechsen mit dem EVF. Der Wunsch des Schlachtenbummlers blieb am Freitag freilich unerfüllt, jedoch bringt er einen entscheidenden Charakterzug dieser Eishockeysaison deutlich zum Vorschein: die Alligators machen Spaß und erhöhen mit attraktiven Auftritten und sehenswerten Szenen den Suchtfaktor der „Droge“ Eishockey. Auch beim Gastspiel in Fürstenfeldbruck agierten die Schützlinge von Trainer Jan Cizek wie aus einem Guss, behielten in einer guten und intensiven Partie mit 3:2 die Oberhand und zogen somit ebenso souverän wie verdient ins Finale um die bayrische Meisterschaft ein.
Bei tadellosen Witterungsverhältnissen im unüberdachten Eisstadion galt es für die Mittelfranken, die mit nur 16 Spielern gegen 21 Hausherren antreten mussten, zunächst mit den Kräften hauszuhalten, was vor allem aufgrund der stürmischen Auftaktphase der Gastgeber kein leichtes Unterfangen war. Doch die Mannen um Kapitän Schmidhuber präsentierten sich einmal mehr in bestechender Verfassung und steigerten sich im Spielverlauf zusehends.
Wie im Viertelfinale, als Geretsried die Aischgründer am Rande einer Niederlage hatte, zeigten die Höchstadter auch in Fürstenfeldbruck in den entscheidenden Situationen die notwendige Kaltschnäuzigkeit und Cleverness. Nicht von Bedeutung ist hierbei, welche Taktik und Spielweise der Gegner bevorzugt, was die bisher absolvierten Partien eindrucksvoll belegen. Sowohl gegen die quirligen und angriffsstarken Geretsrieder als auch gegen die robusten und körperlich präsenten „Brucker“ fanden die Alligators die richtigen Mittel und lösten die Aufgabe. „Jan hat das Team perfekt auf die Gegner eingestellt“ lobt daher Präsident Axel Rogner den Trainer, der mit der nun greifbaren Meisterschaft seinen ersten Titel erringen könnte. Wer der Gegner im Finale um die bayerische Krone sein wird ist noch unklar, Waldkraiburg und Erding kämpfen noch um den Finaleinzug. „Wirtschaftlich wäre Erding wohl besser für uns, aus sportlicher Sicht ist mit aber Waldkraiburg lieber“ wägt Rogner die Vorzüge der potentiellen Gegner ab, doch gegen wen es am Sonntag auch gehen wird, eines ist klar: die zuletzt leider nicht zahlreichen Zuschauer Kieferndorfer Weg werden wieder in den Genuss eines packenden Eishockeyspiels kommen.
 
 
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