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„Ich bin den Spielern vor der Partie in den Arsch getreten, aber es fehlt die Selbstdisziplin!"
Sternkopf platzt nach Derbypleite endgültig der Kragen
24.02.2009 - 11:19 - Vereine - TSV Erding - veröffentlicht von Matthias Baumann - Verfasser: Wolfgang Krzizok - Quelle: www.icedragons-erding.de
 

Der ESC Dorfen hat die Erding Gladiators mit zwei Derby-Siegen (4:2, 6:4) ins Tal der Tränen gestürzt und nun die Chance, ins Playoff-Halbfinale einzuziehen.

Vor dem Hinspiel am Freitag war Jan Smolko etwas mulmig. Er hatte am Hemadlenzen-Tag, noch eine Trainingseinheit angesetzt, und offenbar waren seine Akteure nicht ganz enthaltsam gewesen. „Ich wünsche keinem Trainer, so eine Mannschaft im Training zu haben, wie ich am Donnerstag“, sagte der ESC-Coach. Aber sein Team habe „trotz der kleinen Behinderungen gekämpft und verdient gewonnen“. Sein Kollege Rudi Sternkopf meinte, dass seine Truppe bis zum 0:2-Rückstand „noch nicht so richtig auf dem Eis war“, danach aufgewacht sei, alles probiert habe, aber letztlich seien die drei Ausfälle Schütz, Giel und Pfeiffer nicht zu kompensieren gewesen.

Dabei hätte die Partie in der Schlussphase durchaus noch kippen können. „Da hatten wir nochmal die Chance“, meinte Erdings Bandenchef. ESC-Torwart Marc-Anthony Franco ließ einen Schlagschuss von Daniel Krzizok, aus der eigenen Hälfte abgefeuert, zum 2:4 ins Tor fallen. Aber das Erdinger Aufbäumen blieb aus.

Wie man nach einer solchen Aktion Kräfte freisetzt, das zeigten die Eispiraten dann am Sonntag. Sie waren bis zum 2:4 praktisch chancenlos. Doch dann schoss Viona Harrer einen kapitalen Bock, der 13 Minuten vor Schluss zum 3:4 durch Dominik Gerbl führte. Der ESC bekam nun Oberwasser und riss die Partie mit unbändigem Willen herum.

Für Smolko war entscheidend, dass er zwei Drittel lang mit vier Reihen Druck machen konnte, im Schlussabschnitt auf drei Reihen reduziert und sein Team somit mehr Kraft hatte. „Sehr enttäuscht“ sei er jedoch darüber gewesen, dass ihn TSV-Fans an seiner ehemaligen Wikungsstätte mit Bier überschüttet haben: „Ich denke, ich habe drei Jahre hier gute Arbeit geleistet, und als Trainer bin ich nicht für Emotionen auf den Rängen zuständig.“

Sternkopf analysierte zunächst sachlich, ehe ihm der Kragen platzte. „Es ist uns jetzt schon vier- oder fünfmal passiert, dass wir einen Vorsprung nicht nach Hause fahren oder ausbauen können, weil zu viele Spieler ihre Defensivaufgabe vernachlässigen und nur an ihre Scorer-Punkte denken“, wetterte er. „Ich bin den Spielern vor der Partie in den Arsch getreten, bis zum Hals rauf, aber es fehlt die Selbstdisziplin, sich entsprechend zu engagieren.“ Sternkopf beendete seinen Wutausbruch schließlich mit der Aussage: „Bei zu vielen Spielern ist es so, dass sie das grün-weiße Trikot nicht mit Stolz tragen. Die gehören weg.“

 
 
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