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Langweile, die begeistert
28.03.2006 - 10:05 - Vereine - Höchstadter EC - veröffentlicht von Paolo Del Grosso - Verfasser: Michael Memmel - Quelle: Fränkischer Tag
 
Eigentlich war es eine langweilige Eishockey-Saison in Höchstadt: Kein Skandal, keine Spendenaktion, keine Spieler, der sich über Nacht verabschiedet. Nur der vernünftige Aufstiegsverzicht sorgte neben dem Eis für Gesprächsstoff.
Ansonsten gab es einfach nur erstklassige sportliche Leistungen. Das Ergebnis, die bayerische Meisterschaft, ist die logische Konsequenz und sicher kein Zufall. Vom Fachmagazin "Eishockey News" wurde der HEC vor Rundenbeginn auf Platz 3 erwartet, dabei hätte ein genauer Blick auf den Kader offenbaren müssen, dass diese Mannschaft zu mehr in der Lage sein wird.
Wer einen Torhüter mit DEL-Erfahrung wie Kai Fischer, einen Martin Ekrt, der schon in diversen höherklassigen Ligen als TopScorer geglänzt hat, zwie so ausgebuffte Routiniers wie Jamie McKinley und Zbynek Kukacka sowie zwei so zweikampf- und schussstarke Verteidiger wie Daniel Sikorski und Thomas Schmidhuber in seinen Reihen hat, der musste als Top-Favorit gelten.
Eine Selbstverständlichkeit ist der Durchmarsch ohne Niederlage durch die Play-offs deswegen nicht. Die Gegner Geretsried, Fürstenfeldbruck und Waldkraiburg boten ordentlich Paroli. Dass sie trotzdem jeweils mit 2:0 Siegen bezwungen wurden, ist hauptsächlich das Verdienst von Jan Cizek. Der beim zweiten Finale mit Lungenentzündung auf dem Sofa schwitzende Trainer hat die Mannschaft optimal auf die Kontrahenten eingestellt und schon früh in der Saison seine optimale Aufstellung gefunden. Nach ersten Versuchen mit Ekrt in der zweiten Reihe hat er sich schnell von der Vorstellung getrennt, zwei gleichstarke Angriffsformationen aufs Eis schicken zu können, und hat seine Ausnahmeakteure im ersten Sturm vereint, was zu einer eindrucksvollen Torstatistik von McKinley, Ekrt und Kukacka geführt hat. Dieses oberliga-taugliche Trio - das zum Glück für die Alligators von schwerwiegenden Verletzungen verschont geblieben ist - war von keinem Kontrahenten in der Bayernliga zu stoppen. Trotzdem vergaß Cizek den Rest des Teams nicht und verschaffte auch den "jungen Wilden" wie Lukas Meyer oder "Benjamin" Patrick Beck viel Spielzeit, um sich weiterzuentwickeln.
Und so bleibt nur noch eines zu sagen: Danke HEC für eine begeisternde Saison !
 
 
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