Rückblick auf ein tolles und Vorschau auf ein ereignisreiches Jahr - die Jahreshauptversamm-lung des EV Lindau hatte in der Inselhalle wieder einmal viel Positives zu bieten. Gar auf das „beste Jahr seit ich hier im Vorstand mitarbeiten darf", blickte der erste Vorsitzende Marc Hindelang zurück. Sportlich habe man mit Platz Drei der Landesliga Großes geleistet, fast noch wichtiger seien aber die Fortschritte im strukturellen Bereich. „Was in Sachen Überdachung der Eisbahn bisher geleistet wurde ist ein Musterbeispiel dafür, was Vereine und Bürger durch ihre Zusammenarbeit für eine Stadt und die Gemeinschaft tun können." Dabei helfe die öffentliche Aufmerksamkeit, die die Islanders durch ihr sportliches Auftreten erreicht haben, aber auch die breite Nachwuchsarbeit. So werde der EVL im Nachwuchs in der kommenden Saison an rund 100 Spielen und Turnieren teilnehmen, viele davon auch selbst veranstalten. „Eine Wahnsinnszahl, ohne die Mithilfe aller Beteiligten, von Eltern über Betreuer bis zu den Trainern, nicht realisierbar", schwärmte Hindelang, der sich jetzt schon auf den Moment freue, „wenn diese Spieler oben an die Tür der ersten Mannschaft klopfen." Wo diese dann stehe, werde ebenso spannend. Hindelang räumte mit dem Vorurteil auf, der EVL sei der Topfavorit auf den Bayernliga- Aufstieg. Gerne werde übersehen, dass mit Königsbrunn, Germering und Nürnberg drei Absteiger in die Landesliga gekommen sind. „Warum sollen die schwächer sein als wir?". Weiden werde ein gewichtiges Wort mitsprechen, sowie eine Überraschungsmannschaft, die es immer gebe. „Auf zwei dieser Teams werden wir in der Aufstiegsrunde treffen. Es wird ein enges Rennen, ein Marathon." Um Erfolg zu haben, müsse man mindestens dieselbe Leistung wie in der vergangenen Saison abrufen. Diese fasste der sportliche Leiter Bernd Wucher zusammen. Nach der Vorbereitung und beim 4:6 Rückstand im ersten Spiel in Fürstenfeldbruck (Endstand 6:6) habe er so seine Zweifel gehabt. Die Mannschaft habe die aber eindrucksvoll beseitigt. Die Mischung im Team von Willy Bauer habe gestimmt, was nur zwei Saisonniederlagen zeigen. Die Islanders spielten höchst diszipliniert, die Trainingsbetei-ligung habe bei 95 Prozent gelegen. Topscorer wurde David Volek mit 32 Toren und 50 Vorlagen. Eigengewächs Timo Krohnfoth erzielte mit 36 Toren die meisten Treffer. „Diese Spieler, aber Jungs wie Quapp, Kunce und Bäckström haben dafür gesorgt, dass unsere Kinder wieder Idole beim EV Lindau haben." Auch der Zuschauerschnitt, der auf 442 pro Spiel gestiegen sei, spreche dafür. Einen Spieler wie Kristoffer Bäckström habe man zwar aus finanziellen Gründen nicht halten können, aber mit den Neuzugängen Pavel Mojtek, Tobias Fuchs, Christoph Hehle und Martin Masak wolle man oben angreifen. Leider habe Masak bisher nur Lauftraining absolvieren und nicht spielen können, da er am Handgelenk operiert werden muss. „Wir werden sehen, ob wir bis Saisonstart darauf reagieren müssen oder nicht." In seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Fördervereins gab Wucher einen kurzen Einblick in das Thema Eisbahn- Überdachung: „Es gibt ein Konzept mit einem Glasdach, das eine umweltverträgliche Konstellation darstellt. Aber wir werden erst mit in die Öffentlichkeit gehen, wenn die Entscheidungsträger alle Informationen haben. Diesen seriösen Weg werden wir einhalten." Interessante Einblicke gab es von EVL- Jugendleiter Stefan Drechsel, der auf den Erfolg der Schnuppertrainings der letzten Jahre hinwies. 2007 habe man 30 Kinder zum Eishockeyspielen gewonnen, 2008 weitere 28. Im Bereich der ganz jungen Spieler sei man bis zu den Jahrgängen 2004 und 2005 stark aufgestellt. Eine wichtige Basis, wenn man sieht, dass die älteren der rund 140 Spieler „knapp" sind. Bei den Junioren werde man diese Saison eine Spielgemeinschaft mit Lindenberg bilden. Ansonsten sei die Basisarbeit erfolgreich, die Ausbildung durch lizenzierte Trainer mit Trainingscamps und internationalen Spielen vorbildlich. „Im Lindauer Sport ist Nachwuchsarbeit in dieser Qualität und Quantität einzigartig. Das hat uns auch Erich Kühnhackl bestätigt, dessen Trainingstag bei uns sicher das Highlight der Saison war." Dass das Ganze seinen Preis hat, zeigte der Kassenbericht von Schatzmeister Matthias Vogel. Der Vereinsetat sei durch hohe Spielbetriebs- Ausrüstung- und Fahrtkosten im Nachwuchs- und Seniorenbereich auf rund 140000 Euro gestiegen, dennoch konnte man ein Plus von knapp 2000 Euro erwirtschaften. Gelänge das auch in der kommenden Saison, „wäre von den früheren Verbindlichkeiten nichts mehr übrig." Dazu würden gerade viele Sponsoreneinnahmen und Spenden beitragen. „Diese Zuwendungen sind in den wirtschaftlich gerade schweren Zeiten nicht selbstverständlich", sagt Marc Hindelang anschließend. Sie zeigten aber auch welchen guten Ruf der EVL sich erarbeitet habe. Er selbst werde sogar in Eishockey- Profikreisen auf die Islanders angesprochen. „Man respektiert Lindau. Das ist ein gutes Zeichen, aber auch ein Auftrag an alle sich weiter für den EVL zu engagieren." So wie zahlreiche Mitglieder, die für langjährige Treue zum EVL ausgezeichnet wurden. Unter ihnen auch Helmut Lay, der, so der zweite Vorsitzende Peter Riedmüller „eine Eismeister- Legende ist und seit über 30 Jahren das beste Eis Bayerns macht." Lay wird auch in der kommenden Saison beim EVL an Bord sein. „Wenn alles nach Wunsch läuft", so schloss Marc Hindelang die Versammlung, „der letzten unter freiem Himmel." |