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Rückschlag für die Tigers
28.09.2009 - 19:55 - Vereine - EHC Bayreuth - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Jörg Bischoff
 
EHC Bayreuth - 1.EV Weiden 4:6 (2-0;1-5;1-1)

313 Zuschauer Strafminuten: BT: 59 Min W: 43 Min Powerplay: BT: 2/7 W: 3/8

Bayreuth: Sievers (10), Bädermann - Meixner (10), Zimmermann (27), Noob, Rothemund, Zimmer - Müller (4), Geigenmüller, Brahmer, Seibel, S.Schmidt, Stoyan (6), Carbone, Behmer, Martindale (2), Hausauer

Weiden: Engmann, Hamberger - Gödner (4), Domke, Schmid, Kastner (2), Schalamon (4), Weidenbach (2) K, Stetter - Robl (2), Schönberger, Schreier, Bartels, Kirchberger (25), Schadt (4), Köbele, Zellner, Farnbauer

Tore: 1-0 (8) 5-4 Zimmer (Schmidt, Geigenmüller); 2-0 (9) Hausauer (Geigenmüller, Schmidt); 3-0 (23) Geigenmüller (Carbone); 3-1 (26) 5-3 Zellner (Bartels); 3-2 (28) Schadt; 3-3 (34) 5-3 Schreier (Kastner, Bartels); 3-4 (39) Zellner (Schadt); 3-5 (39) Schreier (Zellner, Schadt); 3-6 (51) 5-3 Schreier (Domke); 4-6 (58) 5-4 Hausauer (Noob)

Durch zahlreiche Ausfälle auf beiden Seiten stand dieses Spiel von vornherein unter besonderen Umständen. Im ersten Abschnitt zeigten sich die Einheimischen davon aber nicht sonderlich beeindruckt. Nach 8 Minuten gelang dann dem aufgerückten Abwehspieler Zimmer in Überzahl aus Mittelstürmerposition schön angespielt dir Führung. Kurz zuvor war die Strafe eines 5 gegen 3 Powerplays abgelaufen. Aus diesem Rückstand resultierte dann vermutlich weitere Unordnung vor dem Blue Devilstor das Hausauer per Nachschuss nur Sekunden später zum 2-0 nutzen konnte. In der restlichen Spielzeit gab es zwar noch vereinzelte Torchancen auf beiden Seiten, aber am Resultat änderte sich vorerst nichts mehr.
Im zweiten Drittel bot sich den Zuschauern zu Beginn das gleiche Bild. Bayreuth zeigte sich in der Offensive stärker als die Gäste und der schön freigespielte Geigenmüller erhöhte mit einem feinen „Move" auf 3-0 für sein Team. Was danach passierte kann man getrost unter Mysterien die im Sport immer wieder passieren einstufen. Die klar führenden Oberfranken stellten im gleichen Maße den Spielbetrieb nahezu ein wie die Blau-weißen zulegten und immer frecher wurde. Innerhalb von gut 15 Spielminuten glichen sie nicht nur ganz locker aus, sondern gingen durch je zwei Treffer von Zellner und Schreier und einem weiteren Tor von Schadt sogar verdient mit 3-5 in Führung. Mehrere, teilweise auch fragwürdige Strafen bescherten den Oberpfälzern zwei lange 5 gegen 3 Powerplays, die sie jedes Mal eiskalt und gekonnt ausnutzten. Aber auch bei gleicher Spieleranzahl hatten die Weidener nun totales Oberwasser. Bei den Wagnerstädtern war der Faden in dieser Phase vollkommen gerissen.
Im Schlussdrittel kassierte Kirchberger nach einem Bandencheck an Tigersverteidiger Zimmer eine Spieldauerstrafe. Der Bayreuther konnte danach nicht mehr weiter spielen und musste wegen einer Oberschenkelverletzung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Das folgende Powerplay, davon fast zwei Minuten mit zwei Mann mehr, konnten der EHC allerdings nicht nutzen. Die aufkommende Hektik ließ auf beiden Seiten dann kaum noch Spielfluss zu. Leider leistete sich Kapitän Zimmermann dann eine ähnliche Szene gegen Bartels und wurde folgerichtig ebenfalls zum Duschen geschickt. Damit fällt der Abwehrroutinier gesperrt für das erste Punktspiel in Miesbach aus. Das daraus resultierende Powerplay nutze Schreier mit seinem dritten Treffer des Tages sogar noch zum 3-6. Da sich Meixner auch noch mit einer 10 Minutenstrafe in die Kabine verabschiedete standen dann mit Spielertrainer Noob und Junior Rothemund nur noch zwei gelernte Verteidiger zur Verfügung, was zu kuriosen Reihenzusammenstellungen mit teilweise fünf Stürmern gleichzeitig am Eis führte. Dem sehr engagierten Hausauer blieb dann die kleine Ergebniskorrektur vorbehalten, indem er im Powerplay zum Endstand traf.

Neben den sportlichen Schwächen in der Abwehr, die der Aufstiegsfavorit aus der Landesliga ziemlich deutlich aufdeckte, wird die Personaldecke bei den Wagnerstädtern langsam aber sicher ein Problem. Zu Spielbeginn fehlten bereits Steffens (Handbruch, Ausfallzeit ca.6 Wochen), Zeilmann (Rücken, unbekannt), Mayer (noch nicht genau geklärte Gesichtsverletzung) und Wagner (Arbeitsunfall, unbekannt). Dazu kamen dann noch mit dem verletzten Zimmer und dem jetzt für das erste Punktspiel gesperrten Zimmermann, die Ausfälle Nr. 5 und 6. Auffällig war daneben auch wieder das der Gegner aus nahezu der gleichen Verteilung an Überzahlspielen nicht nur dabei direkt erfolgreicher war (3 Tore gegenüber 2 der Tigers), sondern auch bei den nicht genutzten Powerplays viel gefährlicher wirkte. Kurz gesagt dieses Spiel war in sportlicher und vor allem auch personeller Hinsicht ein Rückschlag für den EHC, von dem man sich erst erholen muss. An Torhüter Sievers und dem ackernden Hausauer lag es noch am wenigsten. Noch bleibt genügend Zeit um an den Baustellen gezielt zu arbeiten, denn das es noch Bedarf dafür gibt war deutlich zu sehen.

 
 
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