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Acht Schweinfurter Spieler waren dann doch zwei zu viel
10.01.2010 - 18:43 - BBZL - Bezirksligen - Allgemein - veröffentlicht von Thomas Färber - Verfasser: Andreas Goerke - Quelle: PM Kissinger Wölfe
 

EC Bad Kissinger Wölfe - ERV Schweinfurt 4:8 (1:2, 3:3, 0:2)

Tore: 1:0 Feuerfeil, 1:1 Knaup, 1:2 Rabs, 1:3 Pretzer, 1:4 Köder, 1:5 Zimmermann, 2:5 Kaufmann, 2:6 Zimmermann, 3:6 Heindl, 4:6 Ozellis, 4:7 Freund, 4:8 Knaup

Strafminuten: Bad Kissingen 56 + je 10 (Heinrich, Ozellis, Roth, Heindl, Patejdl) + 20 (Andreas, Roth, Heindl); Schweinfurt 24 + je 10 (Schneider, Ludwig)

Zuschauer: 650

 

Acht Schweinfurter Spieler waren dann doch zwei zu viel, Wölfe verlieren Skandalspiel mit 4:8.

 

Ein echtes Spitzenspiel war angekündigt und es wurde auch eins. Allerdings nicht aus spielerischer Sicht, sondern aus Strafzeitensicht. Sage und schreibe 230 Strafminuten verteilte ein mehr als unsicher wirkendes Schiedsrichter Gespann in den 60 Spielminuten. Das alleine wäre ja noch nicht mal schlimm und kommt im Eishockey gelegentlich vor. Was aber überhaupt nicht zu verstehen ist, ist die Verteilung der Strafen, Bad Kissingen bekam sagenhaften 186 Strafminuten während die Schweinfurter es auf nur 44 brachten. Insgesamt musste die Wölfe fast 40 Minuten mit einem oder sogar Spielern weniger auf dem Eis stehen. So ein Spiel kannst du einfach nicht gewinnen, war man sich im Lager der Wölfe einig. Erfahrenen Spieler wie Spielertrainer Ozellis fehlten nach der Partie für das geschehene die Worte: „So etwas habe ich in meiner langen Karriere noch nicht gesehen." resümierte ein sichtlich angefressener Trainer der Wölfe. Auch Abteilungsleiter Goerke rang sichtlich um Fassung: „Dieses Spiel haben heute acht, statt der üblichen 6 Spieler gewonnen." Wetterte er in Richtung Schiedsrichtergespann.

Dabei begann doch alles ganz nach dem Geschmack der zahlreichen Wölfefans in der Halle. Schweinfurt startete sehr undiszipliniert und wanderte folgerichtig in den ersten 3 Minuten, 3x auf die Strafbank. Diese Undiszipliniertheiten nutzten die Wölfe dann in Gestallt von Kapitän Feuerfeil auf Zuspiel von Ozellis zum verdienten 1:0. Was dann geschah spottet allerdings jeglicher Beschreibung nach einen Foul eines Schweinfurters an Michael Metz stürzte dieser unglücklich in die Bande, dabei kugelte er sich die Schulter aus und brach sich das Schlüsselbein an. Für dieses Foul gab es regelgerecht 2+10 Strafminuten für den Übeltäter. Die zahlreichen Fans der Schweinfurter „Fans" hatten die Situation aber anders gesehen und bewarfen das Schiedsrichtergespann mit Bierbechern. Davon zeigten sich die beiden Herren in Schwarz und Weiß so beeindruckt und eingeschüchtert, dass sie fortan nur noch Wölfespieler auf die Strafbank schickten. Schweinfurt nahm dieses Geschenk dankend an und erhöhte bis zur ersten Drittelpause noch auf 1:3.

Coach Ozellis hatte in der Pause sicherlich alles versucht seine Mannen einzuschwören die Strafbank fortan zu vermeiden, um endlich besser ins Spiel zu kommen. Den Erfolg dieser Ansprache verwehrten ihm jedoch die beiden Schiedsrichter der Partie. Immer wieder wurden Spieler der Wölfe, für jeden und war er noch so kleinen Körperkontakt auf die Strafbank verbannt. Den Schweinfurtern blieb dieses Schicksal erspart und so schraubten sie immer wieder in Überzahl das Ergebnis auf zwischenzeitlich 1:5. Danach begann die Beste Phase der Wölfe im Spiel, endlich konnten sie ihr Können bei gleicher Spielstärke beweisen und verkürzten durch Kaufmann und Heindl auf 3:5. Hoffnung keimte im Lager der Wölfe auf. Selbst den Treffer zum 3:6 für Schweinfurt, beantwortete man umgehend durch Ozellis zum 4:6 noch war also alles möglich. Was den Wölfen in dieser Phase allerdings sauer aufstieß war die Tatsache, dass wie von Geisterhand das Schweinfurter Gehäuse gleich 4x aus der Verankerung „sprang" oder besser gesagt vom Torhüter der Dogs ausgehebelt wurde. Normalerweise gibt es für solche Aktionen laut Regelbuch, für absichtliches Torverschieben eine 2 minütige Strafzeit. Aber die Geister die hier am Werke waren konnte man leider nicht dingfest machen und so wurde den Wölfen der Druck aus den Segeln genommen.

Im letzten Drittel legten dann die beiden Hauptschiedsrichter ihrerseits wieder eine Schippe nach und taten ihr möglichstes die Aufholjagd der Wölfe zu bremsen. Das Spiel wurde in dieser Phase immer hektischer. Nach einem offensichtlichen Stockschlag an Alexander Roth eskalierte die Situation dann völlig. Obwohl Roth eine blutende Wunde davon trug sahen sich die beiden Schiedsrichter nicht genötigt den Schweinfurter Übeltäter, mit einer wie im Regelbuch dafür vorgesehen Spieldauerdisziplinarstrafe aus dem Verkehr zu ziehen. So war es dann Roth selber dem der Kragen platzte und der sich den Schweinfurter vornahm. Mit der folge das er die Spieldauerdisziplinarstrafe ab bekam. Mike Heindl reklamierte daraufhin das auch er wiederholt Opfer eines versteckten Fouls geworden war, welches ebenfalls eine Verletzung verursachte. Daraufhin bekam auch er eine 10 minütige Disziplinarstrafe, in seinem Fall war es die zweite an diesem Abend was, automatisch den Spielausschluss bedeutete hätte. Doch damit wollten es die Schweinfurter nicht bewenden lassen. Als Heindl in Richtung Kabine fuhr wurde er massiv von der Schweinfurter Bank provoziert. Er drehte also auf seinem Weg ab und wendete sich der Schweinfurter Bank zu, dabei ließ er leider seinen Helm und die Handschuhe fallen und wurde für dieses Vergehen mit einer weiteren Spieldauerdisziplinarstrafe belegt. Während die Schweinfurter, wie leider so oft an diesem Abend leer ausgingen, ohnehin hatte sich die Provokateure in der Zwischenzeit in den hinteren Bereich der Spielerbank verzogen um von dort aus ungesehen weiter zu provozieren. In folgte des ganzen kam es zu kleineren Handgreiflichkeiten zwischen beiden Seiten. Mit dem altbekannten Ergebnis Bad Kissingen bekam die Strafen und Schweinfurt erhöhte auf den Entstand von 4:8. Einen weiteren unrühmlichen Höhepunkt hatten die beiden Schiedsrichter aber noch im Ärmel, Trainer Ozellis arbeitete den Puck in Unterzahl aus dem eigenen Drittel, jedoch schob ein Schweinfurterspieler den Puck sofort wieder ins Drittel hinein. Was jetzt hätte folgen müssen wäre ein Abseitspfiff des direkt daneben stehenden Schiedsrichters. Dies meinte auch Ozellis und rief „aus" für dieses kleine Wort bekam er dann eine saftige 10 minütige Disziplinarstrafe. In der Folge dann waren die beiden Schiedsrichter nur noch darum bemüht grinsend und lächelnd an der Spielerbank der Wölfe vorbei zufahren. Fouls an Kissinger Spielern hingegen wurden weiterhin großzügig einfach übersehen. Die Bad Kissingerbank fand dieses Verhalten so lobenswert, dass sie jede weitere Aktion mit Beifall für die Beiden „Unparteiischen" belohnte. An Eishockey dachte zu diesem Zeitpunkt schon längst niemand mehr.

 

Fazit: Bei 5 gegen 5 Feldspielern auf dem Eis gewinnt Bad Kissingen mit 3:2. Allerdings mussten die Wölfe ja wie bereits eingangs erwähnt fast 40 Minuten in Unterzahl spielen und verloren dabei mit 1:6. Sicherlich waren auch viele Strafen gegen die Wölfe gerechtfertigt und teils unnötig. Auf der anderen Seite sollte aber erwähnt sein, dass dann auch die Schweinfurter eine ähnliche hohe Zahl an Strafminuten verdient gehabt hätten. Die Regelauslegung der Schiedsrichter war einseitig und durch die Schweinfurter Fans beeinflusst. Hier ist der BEV gefragt im Sinne des Fair Play Gedankens welcher immer wieder vom Verband selbst gefordert wird, seine Schiedsrichter besser auf eine solch hitzige Atmosphäre vorzubereiten und zu schulen. Es hätte en schöner Eishockeyabend werden können die Umstände ließen es aber leider nicht zu.

 
 
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