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Gegen Heim- und Auswärts-Spezialisten
09.12.2010 - 12:49 - Vereine - ERV Schweinfurt - veröffentlicht von Norman Flaake - Verfasser: Presseinfo Mighty Dogs
 
Es könnte eigentlich ein gutes Omen sein, daß es die Mighty Dogs gleich nach Rückrundenstart mit den beiden Teams zu tun bekommen, die sie am allerersten Wochenende besiegt haben: Am Freitag ist der ESV Buchloe zu Gast im Icedome, am Sonntag steht den Schweinfurtern die weite Fahrt nach Peißenberg bevor.

Diesmal gelten allerdings umgekehrte Vorzeichen - die Pirates haben gerade auswärts einen tollen Lauf, während die Eishackler daheim noch unbesiegt sind. 23 von 24 möglichen Punkten konnte die Mannschaft von Rudi Sternkopf im eigenen Stadion bisher einfahren, dabei Ergebnisse wie ein 9:3 über Erding und ein 9:4 gegen Pfaffenhofen erzielen und sogar 0:4-Rückstände wie gegen Höchstadt noch herumreißen. Diese hauptsächlich zuhause im Pfaffenwinkel an den Tag gelegte Stärke bildet das Rückgrat für die Erfolgsspur der seit dem Sommer vom Ex-Erdinger Rudi Sternkopf geleiteten Truppe. Der übernahm eine wenig veränderte, ausgeglichene Mannschaft, die auch quantitativ hervorragend besetzt ist. Namen wie Felix Barth im Tor, Balzarek, Dornbach in der Verteidigung, Varianov, Florian Barth, Andreas Becherer im Sturm haben allesamt einen guten Klang in der Liga. Allen voran Marek Pospisil, der es als Topscorer vor dem jungen Marco Pfleger heuer noch einmal allen zeigen will und auch zeigt.

Der ESV Buchloe kann sich in seiner dritten Saison als völlig etabliert in der BEL betrachten. Den Fehlstart vom Oktober steckten die Pirates schnell weg und arbeiteten sich inzwischen wieder unter die Top 8. Und zwar genau entgegengesetzt zu Peißenberg durch starke Auswärtsauftritte. Sobald Norbert Zabels Truppe in Fahrt gekommen war, sorgte sie für erste Paukenschläge und triumphierte beim Topfavoriten Miesbach. Das war nicht der erste Auswärtserfolg der Pirates und sollte auch längst nicht der letzte bleiben - in der Tat ist es ein Phänomen, daß Buchloe 18 seiner Punkte in fremden Stadien geholt hat, vergleichsweise magere 10 zuhause. 5 der letzten 6 Spiele wurden gewonnen, und beim ESV spricht man zu Recht von einer momentanen Erfolgswelle. Für diese großteils verantwortlich zeichnen der US-Amerikaner Thomas Fortney und Peter Westerkamp, unterstützt in der Abwehr von Routinier Bohdan Kozacka und dem beachtlichen Torhütergespann Fritz-Philipp Hessel und Florian Warkus - letzterer war in der Saison 08/09 sogar bester Goalie der Liga.

Bei den Mighty Dogs, die sich diesen beiden "Spezialisten" stellen müssen, gibt es zumindest personell nicht viel Neues. Der beruflich stark in Anspruch genommene Bene Waldner könnte möglicherweise beim einen oder anderen Spiel fehlen, ansonsten zeichnet sich auch in Richtung Neuzugänge keine schnelle Entscheidung ab. Steffen Reiser avisierte - unter Vorbehalt - für die nächsten Wochen einen amerikanischen Spieler mit deutschem Pass zum Probetraining, gab weitere Details über Verhandlungen nicht bekannt.

Viel mehr Wind gab es dieser Tage um eine Reaktion des Trainers gegenüber einzelnen Anfeindungen aus dem Publikum, die von der Tageszeitung leider entstellt wiedergegeben worden war. "Mein genauer Wortlaut war "...einige wenige Eishockey-Analphabeten", womit eine Handvoll Leute gemeint war, die unsere Spieler extrem persönlich angepöbelt hatten", stellt Steffen Reiser klar: "Der allgemeine, auch kritische Fan war damit sicher nicht gemeint. Ich denke, der hat eine sehr gute seismographische Antenne dafür, daß das kein Rundumschlag war". Resi bedauerte hinterher zwar, sich in der Emotion nach der Partie vielleicht nicht ganz politisch korrekt ausgedrückt zu haben, vor allem aber, daß es vielen gar nicht gemeinten Leuten offenbar in die falsche Kehle gerutscht war: "Manchmal ist es auch ganz hilfreich, wenn man Dampf ablässt. Ich stehe auch dazu, aber es ist mir wichtig, daß sich nicht die Falschen damit angesprochen fühlen. Nachdem ich schon zehn Jahre hier bin, denke ich, die meisten Leute können recht gut einordnen, wie das gemeint war. Wenn sich Spieler allerdings verletzt in den Dienst der Mannschaft stellen, dann werde ich sie auch in Zukunft gegen solche persönlichen Anfeindungen verteidigen. Die Wortwahl wird dann hoffentlich eine andere sein".

 
 
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