Am Sonntag gab der Tabellenführer HC Landsberg seine Visitenkarte im Lechparkstadion ab und wurde seiner Favoritenstellung vollauf gerecht. Aber auch die Flößer präsentierten sich in guter Verfassung, zeigten von Beginn an eine starke kämpferische Leistung und hielten gegen den Ligaprimus über weite Strecken sehr gut mit. 

Die Riverkings kamen mit der Empfehlung eines 18:1-Heimsieges vom Vortag gegen Ulm nach Lechbruck. Beim ERC fehlten Michael Sitter (krank), Christoph Hack (verletzt), Sybille Kretzschmar (in Riessersee im Einsatz) und Michael Hölzle (gesperrt). Aus einer kompakten Defensive heraus agierten die Lecher immer wieder mit druckvollen Kontern auf das Landsberger Gehäuse. Die Riverkings hingegen überzeugten durch spielerische Kabinettstückchen und läuferische Klasse. Beide Spielanlagen ergaben ein schnelles Match mit Chancen auf beiden Seiten. Die Torhüter Markus Echtler (ERC) und Michael Falkenberger (HCL) standen zunehmends im Blickpunkt, doch bis kurz vor Ende des ersten Drittels konnten sämtliche Angriffsbemühungen auf beiden Seiten entschärft werden. Gedanklich vermutlich schon in der Kabine, kassierten die Flößer in Unterzahl dann doch noch 30 Sekunden vor Drittelende das 0:1 durch Simmler. Gleicher Spieler faßte sich nun ein Herz und machte ganze 10 Sekunden später mit dem 0:2 den klassischen Doppelschlag perfekt. Wer aber dachte dass dies der Knockout für die jungen Lecher sein sollte, sah sich geirrt. Landsberg begann das zweite Drittel zunächst kontrolliert und verschaffte sich ein leichtes spielerisches Übergewicht. Doch nach wenigen Minuten ergriffen die Flößer wieder die Initiative und schlugen ihrerseits durch einen Doppelschlag zurück. Zuerst sorgte Thomas Zink für den 1:2-Anschlusstreffer (30.), ehe Andreas Hiemer im Powerplay der umjubelte 2:2-Ausgleich in der 31. Minute gelang. Alles war wieder offen und der Favorit aus Landsberg sah sich einem ernstzunehmenden Gegner gegenüber, der sich nun zunehmend selbstbewußt zeigte. Der HCL legte nun wiederum eine Schippe drauf und erzielte in der 33. Minute durch Endres das 2:3. Als die Riverkings in der 37. Minute eine Überzahlsituation mit dem 4:2 für die Gäste ausnutzten (Torschütze: Haschka) war der alte Vorsprung wieder hergestellt. Schade für die Lecher, da beide Treffer durchaus vermeidbar waren und psychologisch zum ganz falschen Zeitpunkt fielen. Dennoch muß man fairerweise sagen, dass die Führung für den HC Landsberg aufgrund der spielerisch starken Vorstellung in dieser Phase des Spiels nicht unverdient war. Das letzte Drittel begann für die Flößer denkbar ungünstig, denn bereits in der 42. Minute nutzten die Gäste eine weitere Überzahlsituation zur vorentscheidenden 5:2-Führung durch Simmler. Als 34 Sekunden später Dollhofer auf 6:2 erhöhte war das Spiel eigentlich gelaufen. Aber die Lecher wollten sich keinesfalls vor den rund 130 Zuschauern im Lechpark aufgeben und spielten weiter engagiert und mutig nach vorne. Es dauerte bis zur 58. Minute, als Dennis Gröger seine Chance nutzte und zum 3:6 verkürzen konnte. Und da es der Abend der Doppelschläge war, ließ Fabian Ehrhardt 27 Sekunden später das 4:6 folgen. Am verdienten Sieg der Riverkings änderte dies freilich nichts mehr, aber das Ergebnis spiegelt durchaus den tatsächlichen Spielverlauf wieder. Der ERC Lechbruck präsentierte sich gegen den Aufstiegsfavoriten über viele Phasen des Spiels als ebenbürtiger Gegner, letztlich gaben die größere Erfahrung und die spielerische Qualität der Landsberger den Ausschlag für diese Heimniederlage. Abermals sahen die Zuschauer im Lechparkstadion ein spannendes und faires Eishockeyspiel, welches von den beiden Schiedsrichtern hervorragend geleitet wurde.

Spielstatistik ERC Lechbruck - HC Landsberg  4:6 (0:2;2:2;2:2):

0:1 (19:30) Simmler (Bonenberger, Dollhofer) 5-4, 0:2 (19:40) Simmler (Guggenmos, Dollhofer), 1:2 (29:55) Zink (Dubitzky), 2:2 (30:49) Hiemer (Gröger) 5-4, 2:3 (32:47) Endres (Hitzelberger), 2:4 (36:57) Haschka (Dollhofer, Guggenmos) 5-4, 2:5 (41:29) Simmler (Dollhofer, Haschka) 5-4, 2:6 (42:03) Dollhofer, 3:6 (57:45) Gröger (Graml), 4:6 (58:12) Ehrhardt (Drimal).

Strafzeiten: ERC 12+10, HCL 16

Zuschauer: 117

Für den ERC Lechbruck spielten: