Der Pflichtsieg mit 7:1 über die Islanders aus dem November wird nicht völlig selbstverständlich so wiederholbar sein. Der Aufsteiger hatte vom Start weg einiges Lehrgeld zahlen müssen, das aber nicht umsonst. Denn während der Rückrunde lief es weit besser - ginge es nur nach dieser zweiten Hälfte, läge der EV Kopf an Kopf mit Miesbach und Peißenberg auf Rang 9.. Mit Pavel Mojtek, Jimmy Nagle, Milan Liebsch und Mike Dolezal verfügt man in der Bodenseestadt über starke Qualität im Sturm, in der Defensive mit den Goalies Michael Gundlach und Waldi Quapp über eine Mischung aus Talent und Erfahrung. Durch die Erfolge und dem gestiegenen Selbstbewußtsein der letzten Wochen scheint Lindau für die Play Downs gerüstet und wird in den letzten beiden Spielen noch um einen möglichst guten Platz kämpfen.

Für Weiden hängt viel vom Ausgang der Freitagspartie gegen Höchstadt ab, bei der man sich bereits den Einzug in die Aufstiegsrunde sichern kann. Verschlagen die Blue Devils diesen ersten Matchball, wird für sie der Besuch im Icedome zum Schicksalsspiel. Das wird der neue Cheftrainer Josef Hefner tunlichst vermeiden wollen, denn seine Mannschaft ist alles andere als auswärtsstark - über zwei Drittel ihrer Punkte holte sie im eigenen Eisstadion. Hefner rückte für David Musial an die Bande, dem die Doppelbelastung als Coach und Spieler zu viel war und der sich nach einigem Gegenwind aus dem Fanlager nur noch auf das Eis konzentrieren wollte. Er war einer der Handvoll Neuer, mit denen der Weidener Landesligakader verstärkt wurde: Neben Verteidiger Marinus Kritzenberger aus Miesbach vor allem mit Rückkehrer Miikka Jäske; der finnische Topstürmer brauchte jedoch nach einem schweren Unfall im Sommer einige Anlaufzeit. Topscorer Marcel Waldowsky und Torhüter Oliver Engmann zählen zu den Hauptstützen der Devils, die die nach dem Rückzug des Vereins in die Landesliga bereits wieder hochgespannten Erwartungen des Umfelds erfüllen sollen. Beim Hinspiel im Weidener Eisstadion besiegte man den ERV mit 5:4.

Für die Dogs geht es in erster Linie darum, die Hauptrunde noch mal mit einem Erfolgserlebnis zu beschließen. Deshalb ist mindestens ein Sieg am Wochenende für Steffen Reiser Pflicht: "Wobei das Training der letzten zwei Wochen so hart war, daß es nicht automatisch zu erwarten ist. Aber anstreben werden wir es definitiv". Der Schweinfurter Trainer wird wohl nicht wieder selbst die Schlittschuhe schnüren müssen wie zuletzt in Pfaffenhofen: "Ich hoffe nicht, daß sich die Frage noch einmal stellt", denn einige der zuletzt fehlenden Spieler wie Jens Feuerfeil, Mikhail Nemirovsky, sehr wahrscheinlich auch Markus Koch und Mark Dunlop sollen wieder an Bord sein. Pascal Schäfers Gehirnerschütterung stellte sich indessen als nicht ganz so leicht heraus - der Verteidiger wird also genau so pausieren wie Martin Dürr mit seiner Ellbogenverletzung.